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Wie Netflix eines seiner größten Probleme löst

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Wie oft hast du dich schon auf Netlix zu Tode gesucht? (Foto: Unsplash.com / Erik Mclean)
geschrieben von Christian Erxleben

Auch wenn Disney Plus und Amazon Prime ernsthafte Konkurrenten für Netflix sind, kämpft der Dienst mit einem viel größerem Problem: dem Decision Fatigue. Doch genau dafür hat der Streaming-Dienst jetzt eine erstaunlich simple Lösung präsentiert.

Netflix ist der erfolgreichste Streaming-Dienst der Welt

Diese Aussage wurde und wird immer mehr wieder in Frage gestellt – und das seit Jahren. Trotzdem hat es der Streaming-Dienst immer wieder geschafft, sich gegen neue und alte Konkurrenz durchzusetzen.

Das beste Beispiel dafür ist Disney Plus. Selbstverständlich ist der neue Dienst ein ernsthafter Herausforderer, der auch schnell wächst. Allerdings spricht Netflix einerseits eine andere Zielgruppe an und hat andererseits trotzdem niedrigere Kündigungsraten.


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207 Millionen zahlende Abonnenten

Tatsächlich zeigen Studien, dass Netflix im Sektor der Streaming-Dienste in den allermeisten Haushalten als gesetzt gilt. Alle weiteren Abonnements – und im Durchschnitt abonnieren wir eben keine zwei kompletten Angebote, sondern 1,5 – sind die Ergänzung und werden dementsprechend auch wieder schneller gekündigt.

Das führt dazu, dass Netflix der größte Streaming-Dienst der Welt bleibt. Im ersten Quartal 2021 konnte Netflix immerhin 207,64 Millionen zahlende Abonnenten aufweisen. In den vergangenen zehn Jahren gab es kein einziges, rückläufiges Quartal.

Netflix sticht Aggregatoren durch Simplizität aus

Und selbst die Kombi-Angebote von Aggregatoren wie Amazon oder Hulu, die ihren eigenen Angebote durch Lizenz- und Kauf-Optionen erweitern, stellen keine Konkurrenz dar. In diesem Fall kommt Netflix zu Gute, dass es durch seinen einfachen Aufbau überzeugt.

Oder anders ausgedrückt: Wer Netflix öffnet, weiß, dass jede Serie und jeder Film, der aufzufinden ist, auch angeschaut werden kann. Bei Amazon Prime beispielsweise frustriert nicht selten die Bezahlschranke, die bei zahlreichen Inhalten aufploppt.

Decision Fatigue als größtes Netflix-Problem

Wenn es um die Suche nach Problemen geht, steht sich Netflix tatsächlich eher selbst im Weg. Es gibt auf der Plattform so viele Inhalte, dass viele Nutzer:innen sich in der Suche verlieren und nach einer halben Stunde ermüdet den Fernseher ausschalten. Dieses Phänomen trägt den Namen Decision Fatigue.

Was ist Decision Fatigue?

Der englische Begriff Decision Fatigue lässt sich im Deutschen mit Entscheidungsmüdigkeit übersetzen. Dahinter verbirgt sich das Phänomen, dass unser Körper nach einer längeren Zeit der Entscheidungsfindung zunehmend ermüdet.

Wir alle haben nur eine begrenzte, kognitive Aufmerksamkeitsspanne. Werden wir im Alltag mit zu vielen Möglichkeiten konfrontiert, neigen wir dazu, überhaupt keine Entscheidung zu treffen.

Im Fall unseres Netflix-Konsums bedeutet das, dass wir nach einer individuellen Zeit den Streaming-Dienst frustriert und ermüdet wieder schließen und am Ende überhaupt keine Inhalte konsumieren.

Netflix löst Decision Fatigue mit Shuffle-Button

Diesem nicht zu verachtendem Problem beugt Netflix nun selbst vor. Dafür hat der Streaming-Dienst eine neue Funktion eingeführt, die auch schon die Mitglieder der Redaktion von BASIC thinking entdeckt haben.

Nach dem Öffnen der Netflix-App befindet sich unter den jeweiligen Streaming-Profilen nun auch ein Shuffle-Button. „Etwas abspielen“ steht darüber. Wer diese Option wählt, wird automatisch zu einem beliebigen Film oder einer beliebigen Serie weitergeleitet.

Netflix nimmt den Nutzer:innen die Entscheidung der Suche ab und zeigt zugleich, wie groß die eigene Bibliothek ist. Oder wie es der Netflix-Verantwortliche Matthew Ball kürzlich in einem Interview ausgedrückt hat: „Sie [unsere Nutzer:innen] sollen immer das Gefühl haben, dass es noch mehr zu sehen gibt.“

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.