Es ist ein Blockbuster-Deal, der die Streaming-Branche ordentlich durcheinander wirbeln könnte: Die US-Medienkonzerne AT&T und Discovery vereinen ihre Kräfte und fusionieren die TV- und Video-Sparten. Herauskommen soll ein neuer Super-Streamingdienst.
AT&T spaltet Warner Media ab und fusioniert es mit Discovery
In den USA schließen sich die beiden Medienkonzerne AT&T und Discovery zusammen. Dafür verkauft das Telekommunikationsunternehmen AT&T seine Anteile an Warner Media und fusioniert sie mit Discovery. Daraus entsteht ein neuer Super-Streamingdienst.
Für den Verkauf von Warner Media erhält AT&T insgesamt 43 Milliarden US-Dollar. Das sind umgerechnet mehr als 35 Milliarden Euro. Die Zahlung erfolgt in Form von Bargeld, Aktienanteilen und Schuldenübernahme.
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Am neuen Unternehmen sollen die Anteilseigner von AT&T außerdem 71 Prozent halten. Die restlichen 29 Prozent entfallen demnach auf Discovery.
Diese Inhalte bietet der neue Super-Streamingdienst von AT&T und Discovery
Mit Netflix (über 200 Millionen Abonnent:innen) und Disney Plus (über 100 Millionen Abonnent:innen) dominieren bereits zwei starke Player den Streaming-Markt. Hinzu kommen mit Amazon Prime, Paramount Plus und IMDb TV weitere etablierte Anbieter mit Abonnent:innen im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich.
Doch auch der neue Streamingdienst von AT&T und Discovery muss sich nicht verstecken. Die folgenden Sender, Inhalte und Angebote werden im neuen Konzept unter anderem vereint:
- HBO
- Warner Bros.
- Discovery
- DC Comics
- CNN
- Cartoon Network
- Turner Networks
- TNT
- Eurosport
- TLC
- Animal Planet
Zumindest in der Theorie bilden ein Hollywood Studio, einer der wichtigsten Nachrichtensender der Welt und zahlreiche Special-Interest-Ikonen einen interessanten Mix.
Ob sich der neue Super-Streamingdienst am Markt – national und international – durchsetzen kann, hängt stark vom Preis und der gebotenen Leistung ab. Immerhin kommen Discovery und HBO Max schon vor dem Start auf über 100 Millionen Subscriber. Die Grundlage ist also durchaus vorhanden.
AT&T fokussiert sich auf Kerngeschäft
Durch die Abspaltung geht AT&T-Chef John Stankey den nächsten Schritt auf seinem Weg der Rückkehr. Der Fokus des Konzerns soll wieder auf der Telekommunikation liegen. Die Fusion des Mediengeschäfts ist dabei der nächste Schritt.
Trotzdem handelt es sich hierbei um ein Minusgeschäft. Schließlich hatte AT&T unter Vorgänger Randall Stephenson erst 2018 das Konglomerat um Warner Media für 80 Milliarden US-Dollar übernommen. Am Ende bleibt also trotzdem ein Verlust von knapp 40 Milliarden US-Dollar.
Aus den zahlreichen Übernahmen der letzten Jahre und Jahrzehnte resultiert auch der riesige Schuldenberg von AT&T. Dieser beläuft sich vor der Abspaltung auf über 150 Milliarden US-Dollar. Damit zählt der Konzern zu den am höchsten verschuldeten Unternehmen der USA.
Auch dieses Image will John Stankey also loswerden. Statt Streaming setzt sein Unternehmen jetzt wieder auf Telekommunikation. Konkret bedeutet das beispielsweise den Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes und des Glasfasernetzes in den USA.
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