Binance erregt als derzeit größte Kryptobörse der Welt nicht nur bei Anleger:innen Aufsehen. Auch die Aufsichtsbehörden nehmen vermehrt Notiz von dem Broker. Nach der deutschen Bafin untersuchen nun auch US-Behörden die Machenschaften der Kryptobörse.
Erst Ende April wurde bekannt, dass Binance ins Visier der Bafin geraten ist. Der Vorwurf: Es bestehe ein „hinreichend begründeter Verdacht“, dass Binance Wertpapiere in Form von Aktien-Tokens ohne die in Deutschland erforderlichen Prospekte anbietet.
Sollten die Ermittlungen diesen Verdacht bestätigen, droht Binance eine Geldbuße von bis zu fünf Millionen Euro.
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Binance im Visier der US-Aufsichtsbehörden
Neben der britischen Aufsichtsbehörde FCA schauen nun auch US-Behörden genauer hin. Denn das US-Justizministerium und die Bundessteuerbehörde, der Internal Revenue Service (IRS), haben Ermittlungen gegen die Kryptobörse eingeleitet, berichtet Bloomberg.
An den Untersuchungen sind unter anderem Beamte beteiligt, die Geldwäsche und Steuerdelikte untersuchen, zitiert Bloomberg Insider, die nicht genannt werden wollen. Diese beteiligten Behörden sollen bisher Informationen von Personen eingeholt haben, die mit den Binance-Geschäften vertraut sind.
Aber auch Staatsanwält:innen der Abteilung für Bankintegrität des Justizministeriums seien an der Untersuchung beteiligt sowie auch Ermittler:innen der US-Staatsanwaltschaft in Seattle.
Der Check durch die IRS-Agent:innen dauert laut Bloomberg bereits einige Monate an. Dabei würden sowohl Kund:innen als auch Machenschaften der Mitarbeiter:innen analysiert.
Binance-Sprecherin Jessica Jung teilt gegenüber Bloomberg mit:
Wir nehmen unsere rechtlichen Verpflichtungen sehr ernst und arbeiten mit den Aufsichtsbehörden und Strafverfolgungsbehörden zusammen. Wir haben hart daran gearbeitet, ein solides Compliance-Programm zu entwickeln, das Grundsätze und Instrumente zur Bekämpfung von Geldwäsche enthält, mit denen Finanzinstitute verdächtige Aktivitäten erkennen und bekämpfen können.
Grundlage der Untersuchung gegen Binance
Bei den Untersuchungen der US-Behörden steht unter anderem Steuerhinterziehung im Fokus. Die Beamten vermuten, dass Anleger:innen bei Wetten auf den Kryptomarkt keine Steuern gezahlt haben.
Außerdem gehen die Beamten davon aus, dass Betrüger:innen Kryptowährungen für illegale Transaktionen nutzen, um Diebstähle und Drogengeschäfte zu verschleiern.
Vorausgegangen ist den Untersuchungen vom US-Justizministerium und dem IRS ein Bericht der Blockchain-Analyse-Firma Chainalysis. Demnach seien 2019 Bitcoin im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar bei kriminellen Transaktionen über die virtuelle Ladentheke gegangen.
Satte 27 Prozent, also 756 Millionen US-Dollar, vereinte dabei die Kryptobörse Binance auf sich.
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