Intel hat eine neue Software entwickelt, die Hatespeech in Videospielen und Chats unterbinden soll. Mit Bleep entscheiden die Nutzer:innen selbst, was erlaubt ist – und was nicht.
Wer regelmäßig Online-Games spielt, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal im Internet beleidigt oder bedroht.
Das besagt eine Umfrage der US-amerikanischen Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League, kurz ADL. Laut den Ergebnissen wurden 80 Prozent der Befragten derweil schon einmal während eines Online-Games verbal belästigt.
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Dem will Intel mit seiner neuen Software Bleep nun ein Ende setzen. Ähnlich wie in US-amerikanischen Talkshows, in denen Kraftausdrücke und Schimpfwörter mit einem Piepton überspielt werden, soll Bleep Hatespeech unterbinden.
Ob die Software Hassrede schlichtweg stumm schaltet oder – wie der Name Bleep suggeriert – mit einem Piepton überspielt, ist allerdings noch unklar.
Bleep analysiert Gespräche in Echtzeit
Vor allem auf Windows-Rechnern soll Bleep unerwünschte Äußerungen automatisch erkennen. Mithilfe einer Künstlichen Intelligenz analysiert die Software dabei Gespräche in Echtzeit und filtert unangemessene Begriffe heraus.
Zwar richtet sich Intel während der Präsentation von Bleep primär an Gamer. Vom Prinzip her könnte die Software jedoch rein theoretisch auch bei Sprach- und Videokonferenzen mittels Skype, Zoom und Co. zum Einsatz kommen.
Mit Filtern und Reglern gegen Hatespeech und Beleidigungen
Wie Screenshots der Software-Präsentation belegen, erkennt Bleep unterschiedliche Arten von Beleidigungen und Hassrede. Das ist beachtlich. Nach Wunsch können Nutzer:innen diese zudem ein- und ausschalten oder in ihrer Intensität regulieren.
So gibt es unter anderem Schieberegler für die Kategorien, „Rassismus und Xenophonie“, „Sexismus“ sowie „Beleidigungen“. Lediglich für das N-Wort gibt es mitunter einen simplen An- und Ausschalter.
Viel, mittel, wenig: Wie viel Rassismus darf es sein?
Die Benutzeroberfläche von Bleep erinnert an Lautstärkeregler – nur eben für anstößige Inhalte. Für jede Kategorie können die Nutzer:innen abstufen und entscheiden, ob sie kein, nur ein bisschen, viel oder alles davon hören möchten.
Die Idee und das Grundprinzip der neuen Intel-Software sind durchaus bemerkenswert. Dass die Software jedoch suggeriert, dass Rassismus und Beleidigungen kategorisch eingestuft werden können, ist zumindest irritierend. Zudem löst sie das Grundproblem nicht.
Mithilfe von Bleep zieht Intel nämlich nicht die Aggressoren zur Verantwortung, sondern wälzt das Problem auf die Betroffenen selbst ab.
Laut Intel möchten die Entwickler:innen die Software entsprechend dem Feedback aus der Community stets weiterentwickeln. Eine Beta-Version befindet sich diesbezüglich bereits in der Testphase. Der offizielle Release soll noch in diesem Jahr erfolgen.
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