Facebook hat sich mal wieder in einen Datenskandal verstrickt. Doch statt Schadensbegrenzung zu betreiben, hat sich der Konzern dazu entschieden, die ganze mediale Aufregung rund um den Facebook-Datenskandal einfach auszusitzen.
Anfang April war es mal wieder soweit: Es gab einen neuen Facebook-Hack.
Dabei wurden die persönlichen Informationen von mehr als 533 Millionen Facebook-Nutzer:innen in einem Hacker-Forum veröffentlicht. Dazu zählten Telefonnummern, Geburtsdaten und zum Teil auch E-Mail-Adressen. Auch zahlreiche Politiker:innen waren betroffen.
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Wie der Spiegel berichtet, tauchten im Forum auch private Nummern von Menschen auf, die zuvor unter anderem vom sogenannten NSU 2.0 oder anderen rechtsextremistischen Gruppierungen bedroht worden sind.
Zuvor hatte bereits Alon Gal von der Cybersecurity-Firma Hudson Rock auf Twitter auf das Datenleck aufmerksam gemacht. Er habe die Daten bereits im Januar 2021 über einen kostenpflichtigen Bot entdeckt.
Und was macht Facebook?
Der große „soziale“ Tech-Gigant hüllt sich in Schweigen – man beabsichtige nicht, betroffene Nutzer:innen zu informieren, berichtete Reuters nur fünf Tage nach Bekanntwerden des Leaks.
Ein Sprecher begründet diesen Schritt damit, dass Facebook selbst nicht sicher wisse, wer genau betroffen ist und wer nicht. Aber immerhin habe der Konzern das Leck nach Bekanntwerden gestopft.
Facebook-Strategie: Aussitzen statt aufklären
Nun zeigt eine versehentliche versandte E-Mail an die belgische IT-Nachrichtenseite Data News, dass das geplante Nicht-Informieren zu einer größeren Strategie gehört.
Facebook hat sich nämlich dazu entschlossen, nicht auf Konfrontation zu gehen. Stattdessen will das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg den aktuellen Facebook-Datenskandal einfach entspannt auszusitzen. Das ist demnach vermutlich auch die Strategie für künftige Leaks und Pannen.
Facebook-Datenskandal bleibt keine Ausnahme
Vorausgegangen war der versehentlichen E-Mail eine Presseanfrage von Data News. Mit einer so ausführlichen Antwort hatten die belgischen Journalist:innen aber wohl kaum gerechnet.
Denn im Anhang befand sich unter anderem auch die Aussage der europäischen Kommunikationsabteilung zum neusten Daten-Leak.
Da die Aufsichtsbehörden sich auf das Thema eingeschossen haben, solltet ihr davon ausgehen, dass der beständige Trommelschlag der Kritik in der Presse anhalten wird. Es ist aber wichtig zu wissen, dass sowohl die Berichterstattung als auch die Diskussion in sozialen Netzwerken weiter stetig nachlassen.
Die Verantwortlichen von Facebook, die in dem internen Memo versuchen, ihre Hände in Unschuld zu waschen, erwarten „langfristig weitere solcher Scraping-Fälle“. Es sei wichtig, diese in der öffentlichen Kommunikation zum Skandal „als Problem der ganzen Branche darzustellen und zum anderen als regelmäßig auftretende Aktivität zu normalisieren.“
Angenommen, die mediale Berichterstattung lässt weiter nach, planen wir keine weiteren Statements zu dem Problem.
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