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Sald-Akkus versprechen 2.000 Kilometer Reichweite und 10 Minuten Ladezeit

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Ein niederländisches Start-up könnte einen Super-Akku erfunden haben. (Foto: Unsplash.com / Andrew Roberts)
geschrieben von Marinela Potor

Das niederländische Start-up Sald B.V. hat womöglich mit einem Schlag sämtliche Probleme der Elektroautos gelöst. Das Unternehmen will einen Akku entwickelt haben, der 2.000 Kilometer Reichweite und zehn Minuten Ladezeit bietet  – und auch noch weniger Rohstoffe benötigt. 

Es gibt einige triftige Gründe, warum Elektroautos noch nicht im Massenmarkt angekommen sind. Neben den höheren Preisen gehören dazu die Reichweiten, die vielen Autofahrer:innen noch nicht reichen, genauso wie die langen Ladezeiten und die zumindest gefühlte Knappheit an Ladesäulen.

Auch benötigen Akkus und Motoren für Elektroautos kritische Rohstoffe, was einige ebenfalls als problematisch empfinden.

Doch wenn man dem niederländischen Start-up Sald B.V. glauben darf, könnten jetzt all diese Probleme mit einem Schlag der Vergangenheit angehören. Denn das Unternehmen hat einen wahren Super-Akku entwickelt.

Weniger Rohstoffe erforderlich

Der Sald-Akku verspricht nämlich höhere Akku-Kapazität und größere Ladeleistung. Sald ist ein Akronym und steht für „Spatial Atom Layer Deposition“. Damit ist ein bestimmtes Herstellungsverfahren gemeint, das auf der ALD-Technologie basiert.

Diese stammt aus dem Jahr 2008 und wurde vorwiegend für die Herstellung von Computerchips entwickelt. Das Verfahren beschleunigte die Produktion um das Fünf- bis Zehnfache.

Sald B.V. hat dieses Verfahren nun mithilfe des niederländischen Forschungsinstituts „The Netherlands Organisation“ und den deutschen Fraunhofer-Instituten weiterentwickelt und es auch patentieren lassen.

Die Forscher haben es geschafft, eine hauchdünne Beschichtung zu entwickeln, die in etwa so „dick“ wie ein einzelnes Atom ist. Da sich die wichtigen Prozesse bei Akkus auf der Materialoberschicht abspielen, benötigt man mit dem Sald-Verfahren wesentlich weniger Material zur Akku-Herstellung. So können also Rohstoffe gespart werden.

Sald-Akku verspricht bis zu 2.000 Kilometer Reichweite

Die ersten Fahrzeuge mit dem Super-Akku sollen bis zu 1.000 Kilometer Reichweite bieten. Auch 2.000 Kilometer sollen aber langfristig durchaus möglich sein. Das würde definitiv die meisten Reichweiten-Ängste beheben.

Darüber hinaus verkürzt sich auch die Ladezeit. Beim 2.000-Kilometer-Akku soll diese bei zehn Minuten für 80 Prozent und bei 20 Minuten für 100 Prozent liegen. Das ist beachtlich.

Der Tesla Model S bietet im Vergleich dazu „nur“ eine Reichweite von etwa 600 Kilometern und braucht 40 Minuten am Supercharger, um sich auf 80 Prozent aufzuladen. Wenn das Laden so schnell geht, verkürzt dies nicht nur die Ladezeit. Es würde auch die Ladesäulen entlasten.

Technologie auch für Smartphones nutzbar

Die Technologie lässt sich aber nicht nur für Akkus von Elektroautos nutzen, sondern auch für kleinere Akkus, wie etwa in Smartphones oder Smartwatches.

Sald-CEO Frank Verhage sagt dazu:

Stellen Sie sich ein Smartphone vor, das eine Woche lang hält, und eine Smartwatch, die nur einmal im Monat geladen werden muss.

Das wäre in der Tat beachtlich. Doch wie die Akkus in der Praxis funktionieren, bleibt abzuwarten. Die Massenproduktion soll entweder 2021 oder 2022 starten.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

8 Kommentare

  • Klingt ja so als wäre das toll… aber 2000km oder erstmal 1000km Reichweite… bei welchem Verbrauch denn? Allein das zeigt mir schon, dass da wieder sehr viel Interpretationsspielraum ist… Es wäre sinnvoller die Akkukapazität anzugeben… Zum Vergleich. Ein Corsa 1.2 16V 75ps schafft mit einer Tankladung auch 600km… Ein E63 Amg auch… nur das es vom Tankvolumen und Verbrauch abhängt… Mit der Aussage der Reichweite wird also nur etwas verschont!

    • Ja, das stimmt, Reichweite ist immer etwas schwammig. Leider hat das Unternehmen sich bislang zu genaueren Kapazitätszahlen noch nicht geäußert. Wie du sagst, es klingt erstmal gut, wie das dann aber in einem Auto verbaut aussieht, muss man dann mal abwarten.

  • Das bedeutet also, dass bei einem (theoretischen) Verbrauch von 15kW/100km wir 300kWh (100%) haben. Und wenn wir davon ausgehen, dass wir den Akku von 20 auf 80% in 10min aufladen können, brauchen wir eine Ladeleistung von ca. 1000kWh…. das nenn ich mal interressant

    • Was meinst du mit welcher Stromstärke und Spannung der Strom durch das Stromnetz an den Überlandleitungen geht? Ich denke nicht das es an einem Ladegerät und der nötigen Stromstärke hapern wird. Nur weil zuhause aus der Steckdose 230 Volt – 16 Ampere ankommen, wird das für die Ladesäulen an den Tankstellen kein Problem werden. Das solche Akkus Zuhause natürlich nur sehr Langsam oder gar nicht geladen werden können, das ist ein anderes Thema. Wobei auch da, ich der Meinung bin, das dieses Problen nicht unlösbar ist. Das wird denn so ähnlich wie mit dem Glasfaseranschluss funktionieren 😀 das alle ein neuen Stromanschluss bekommen 😀 Ich persönlich wünsche mir lieber die Förderung von Wasserstoff angetriebenen Fahrzeugen. Wobei es diese bereits gibt, und auch die passende Tankstellen. Leider aber nur eine Handvoll Deutschlandweit. Warum wird nicht auf etwas gesetzt was es bereits gibt?…

      • Die Frage wäre dabei, ob das wirklich notwendig wäre. Denn Laden tun die meisten zu Hause über Nacht und haben dann keine Eile, und es ist auch schonender für den Akku. Die Reichweitenängste entstehen ja eher, wenn man unterwegs ist…

        Wasserstoff hat im Moment ein wenig das Henne-Ei-Problem. Bei den wenigen Modellen (die auch noch verhältnismäßig teuer sind) lohnt sich die Förderung nicht und mit mangelhafter Ladeinfrastruktur ist das noch abschreckender als kurze Reichweiten für Verbraucher.

        Das könnte sich aber ändern, wenn wir günstig und effizient grünen Wasserstoff herstellen können. Das wird ja durchaus gefördert. ich wüsste nicht, warum man das Eine gegen das Andere ausspielen sollte…

  • Liebe Wasserstofffreunde, es scheint noch nicht durchgesickert zu sein das Wasserstoff sehr schwer zu transportieren ist( abkühlen auf unter 250 Grad oder auf 700 bar komprimieren) Aufgrund der Molekularstruktur sind bestehende Gasleitungen ungeeignet.
    Auch die Langzeitspeicherung ist nicht gelöst. Außerdem kommen nur 30% der eingesetzten Energie auf der Straße an….noch Fragen?