Sie ist lang ersehnt und soll nach Ostern endlich kommen: die Check-in-Funktion für die Corona-Warn-App. Wir beleuchten, was sie kann und wo die Unterschiede zur viel diskutierten Luca-App liegen.
Corona-Warn-App erhält Check-in-Funktion
Der Besuch beim Lieblingsitaliener, ausgelassen ein Live-Konzert genießen oder einfach mal wieder von ein bisschen Normalität in einem Museum träumen. Aktuell ist daran kaum zu denken. Doch ein Update der Corona-Warn-App (CWA) (für iOS und Android) lässt diese Aktivitäten in greifbare Nähe rücken.
Bereits nach Ostern soll die App eine Check-in-Funktion erhalten, mit der man sich in Gaststätten, bei Live-Events oder in öffentlichen Einrichtungen registrieren kann.
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Corona-Warn-App ist in Großbritannien damit bereits erfolgreich
Wie das Gesundheitsministerium gegenüber der Tagesschau mitteilt, sei beim „nächsten Release zeitnah nach Ostern die Erweiterung der CWA um eine Funktionalität zur Eventregistrierung vorgesehen.“
Viele fordern diese seit langer Zeit. In Großbritannien hat eine ähnliche Funktion die Anwenderzahlen der Warn-App deutlich gesteigert.
Die Nutzerinnen und Nutzer der App können nach dem Update dann beispielsweise beim Besuch eines Restaurants oder einer Veranstaltung via QR-Code einchecken.
Tritt bei einem anderen Gast später eine Infektion auf, erhalten die Eingecheckten eine Warnung über die App – so wie das aktuell auch bei Risiko-Begegnungen der Fall ist.
Private Treffen vs. Öffentlichkeit
Auch die Luca-App, die vom Musiker Smudo mitentwickelt wurde, verfügt über eine solche Funktion.
Doch wo liegt der Unterschied? Und was wird aus den kostenpflichtigen Nutzungsverträgen, die Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Baden-Württemberg bereits mit den Luca-Machern abgeschlossen haben?
Laut dem Gesundheitsministerium sei die neue Funktion der Corona-Warn-App „hauptsächlich für private Events gedacht“ – also zum Beispiel für Familienfeiern. Die Luca-App solle dagegen vor allem helfen, „der Zettelwirtschaft in Restaurants zu begegnen.“
Corona-Warn-App vs. Luca: Wo liegen die Unterschiede?
Bei der Corona-Warn-App ändert die neue Funktion nichts am Datenschutz. Der Check-in über einen QR-Code wird ausschließlich auf dem Smartphone gespeichert – im Kontakttagebuch der App. Kommt es zu einer Begegnung mit einem später positiv getesteten Gast, spricht die App eine Warnung aus.
Bei der Luca-App müssen Nutzerinnen und Nutzer hingegen ihren Namen und ihre Telefonnummer angeben. Kommt es zu einem Corona-Fall unter den Gästen, übermittelt die App die Daten der Besucherinnen und Besucher an das jeweilige Gesundheitsamt.
Diese sollen dann die Kontaktnachverfolgung übernehmen – was bei den aktuell bereits chronisch überlasteten Ämtern jedoch eher Fragen aufwirft als Antworten gibt.
Immerhin soll es für beide Anwendungen nur einen einheitlichen QR-Code geben. Man müsste sich also nicht erst einmal fünf Minuten vor dem Restaurant anstellen, bis man alle Apps mit QR-Codes gefüttert hat.
Warum nicht gleich so?
In der Vergangenheit wurden immer wieder Stimmen laut, die eine Implementierung der Check-in-Funktion in die Corona-Warn-App verlangten. Die Warn-App „NHS Covid-19“ in Großbritannien verfügte bereits seit ihrem Roll-out über eine entsprechende Funktion.
Man kann zwar nicht behaupten, die Briten seien im Krisenmanagement der Pandemie in irgendeiner Weise weiter als wir, jedoch habe sich die App dank der Funktion schneller verbreitet als ihr deutsches Pendant.
Die Tagesschau zitiert eine Studie der Universität Oxford, die den Erfolg bei entsprechender Nutzung der Warn-Apps belegt: Demnach senke jedes Prozent, das an App-Nutzerinnen und -Nutzern hinzukommt, die Zahl der Neuinfektionen um 0,8 Prozent bis 2,3 Prozent.
Warum die Implementierung der Funktion in Deutschland nicht sofort möglich war, bleibt wohl ein Rätsel. Zu hoffen wäre jedoch, dass sie tatsächlich zur Verbreitung der App beiträgt und die Ergebnisse der Oxford-Studie auch hierzulande bestätigt.
Derzeit kommt die Corona-Warn-App laut Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 26,5 Millionen Downloads. Bei knapp 80 Millionen Bundesbürgern gibt es also noch deutlich Luft nach oben.
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