Sprachassistentinnen und (Social) Bots gehören fest zu unserem Alltag: Trotzdem verstehen nur die wenigsten Nutzer, wie die Systeme funktionieren und sich ihr Wissen aneignen. Das erklärt Christoph Drösser in „Wenn die Dinge mit uns reden“. Eine Rezension.
„Unsere Großeltern haben uns meist nicht viele Texte, Bilder und Filme hinterlassen. Wir dagegen füllen unsere Festplatten und die Speicher in der Cloud jeden Tag mit neues Fotos, Videos, Sprach- und Textnachrichten. Wenn wir sterben, werden unsere Nachfahren vor einer unsortierten Halde digitaler Daten stehen, die kein Mensch wirklich komplett durchstöbern kann. Aber künstliche Intelligenzen können es […]“
Sie sind in der Lage dazu, unsere Sprache und unseren Schreibstil zu imitieren und unser Gesicht posthum weiterleben zu lassen. Wir reden also mit einem Avatar, der einem uns bekannten Menschen ähnelt. Sprechen wir dann mit einem Ding oder mit einem Menschen?
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Wenn die Dinge mit uns reden
Mit dieser Fantasie und einer brisanten Fragestellung beendet der freie Journalist Christoph Drösser sein Buch, das den Titel „Wenn die Dinge mit uns reden“ trägt.
In seinem Werk geht der Autor auf gerade einmal 146 Seiten auf die Geschichte der Computerlinguistik ein. Er beginnt mit dem in der Zwischenzeit bekannten Turing-Test, mit dem Alan Turing im Jahr 1950 erkennen wollte, ob sich am anderen Ende der sprichwörtlichen Leitung ein Mensch oder eine Maschine sitzt und schreibt.
In den kommenden 70 Jahren führt der Weg über die ersten sprechenden Maschinen zu den Sprachassistentinnen um Alexa und Co. bis hin zu neuronalen Netzwerken und Sprachtechnologien wie Googles „BERT„, die immer besser darin werden, unsere menschliche Sprache zu imitieren.
Komplexe Prozesse, verständlich erklärt
Besonders positiv hervorzuheben, ist dabei, dass es Christoph Drösser gelingt, die komplexen Systeme der Computerlinguistik verständlich zu erklären, ohne jedoch ins Flapsige abzudriften. Oder anders ausgedrückt: „Wenn die Dinge mit uns reden“ vereint journalistische Qualität und Verständlichkeit.
Die theoretische Ebene verlässt der Autor dabei immer wieder durch erklärende Interviews, durch die weitere Spezialisten zu Wort kommen und die erlernte Theorie in die Praxis umsetzen.
Fazit
„Wenn die Dinge mit uns sprechen“ ist ein kompaktes Buch, das zugleich reichlich gefüllt mit Informationen rund um Technologien und Sprache ist. So stecken in den 146 Seiten mehr Fakten und mehr Wissen als in anderen, deutlich dickeren Büchern.
Zudem versetzt uns das Buch dazu in die Lage, zu verstehen, wie wir Menschen und wie Maschinen das Sprechen lernen – und woran die hyper-intelligenten Maschinen scheitern. Dabei handelt es sich jedoch keinesfalls, um eine Lobpreisung der Technologie.
Kritische Worte zur Manipulation durch Maschinen und zur Duopol-Stellung von Amazon und Google auf diesem Markt rücken den technologischen Fortschritt ins richtige Licht. Als Einsteigerwerk für Sprachtechnologien und Computerlinguistik absolut empfehlenswert.
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