„Diesen Vertrag kündigen wir.“ Die Corona-Pandemie hat das Kündigungsverhalten der Deutschen verändert. So haben wir das Jahr 2020 vor allem genutzt, um lästige Mitgliedschaften zu beenden. Doch welche Dienste haben profitiert und wo haben wir Geld eingespart?
Die Corona-Pandemie macht zahlreichen Dienstleistungsanbietern zu schaffen. Vor allem in finanzieller Hinsicht. Laut einer Auswertung des Kündigungs-Services Aboalarm verzeichnen viele Unternehmen überdurchschnittlich viele Kündigungen.
Betroffen sind vor allem der öffentliche Nahverkehr sowie Fitness- und Sonnenstudios. Aboalarm-Geschäftsführer Thilo Knaupp äußerte sich dazu folgendermaßen:
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
„Einschränkungen des öffentlichen Lebens, Schließungen von Sporteinrichtungen, Arbeit im Homeoffice, der Umstieg auf Auto oder Fahrrad für den Arbeitsweg: Corona war das beherrschende Thema 2020 und schlägt sich auch deutlich in den Trends unserer Kündigungszahlen nieder“.
Mit einem Anstieg von 74 Prozent fällt die Kündigungsrate von ÖPNV-Tickets deutlich höher aus als im Jahr 2019. Fitness- und Sonnenstudios verzeichnen 16 Prozent mehr Kündigungen als üblich.
Höchste Kündigungsrate während des Lockdowns
Beim zeitlichen Verlauf der Kündigungen sind über das gesamte Jahr 2020 verteilt einige Ausreißer zu erkennen. Demnach hat der öffentliche Nahverkehr im März und April vergangenen Jahres – also in Folge des ersten Lockdowns – eine regelrechte Kündigungswelle erlebt.
Pendler kündigten in diesem Zeitraum rund dreimal so häufig, wie im Vergleichszeitraum 2019. Die öffentlichen Nahverkehrsbetriebe verzeichnen einen Anstieg von 199 Prozent im März und 240 Prozent im April 2020.
Mit Ausnahme des Monats Juli lag die Kündigungsrate auch im restlichen Jahr mindestens 50 Prozent über dem Durchschnitt.
Für Fitnessstudios lassen sich indes zwei Spitzen identifizieren. Im April 2020 stieg das Kündigungsvolumen auf über 40 Prozent. Im Oktober 2020 ist ein Anstieg von 41 Prozent zu erkennen. Ab März 2020 kündigten zahlreiche Verbraucher zudem häufiger als im entsprechenden Vergleichszeitraum 2019.
Kündigungen von Pay-TV-Abos, Plus bei Streaming-Diensten
Ein weiterer Verlierer ist die Pay-TV-Branche. In den Monaten März, April und Juni 2020 verzeichneten die Anbieter rund 50 Prozent mehr Kündigungen als 2019. Aboalarm-Chef Knaupp dazu:
„Ein großer Anteil des Pay-TV-Segments besteht aus Sky-Kunden. Der Bundesliga-Stopp im Frühjahr hat zeitweise für mehr Kündigungen vor allem von Sportfans gesorgt“.
Doch in Folge der Pandemie verbringen viele Menschen mehr Zeit zu Hause. Das schlägt sich auch in den Ergebnissen der Auswertung nieder.
Die Kündigungsrate für Verträge von Streaming-Anbietern fällt um bis zu 34 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Die Zahlen für Zeitungs- und Zeitschriftenabos sowie Buch-Downloads liegen mit einem Minus von 11 Prozent knapp unter dem Niveau von 2019.
Zunehmende Heimarbeit sowie Videotelefonate mit Freunden und Kollegen machen sich bei den Ergebnissen in puncto Internet bemerkbar. Internet- und Telefonanbieter verzeichnen einen Rückgang des Kündigungsvolumens von rund zehn Prozent.
Alle Zahlen stammen aus einer repräsentativen Auswertung des Kündigungsdienstleisters Aboalarm. Anhand einer Million Kündigungen wurde das Aufkommen in der jeweiligen Vertragskategorie untersucht. Einzelne Monate sowie das gesamte Jahr 2020 wurden anschließend mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2019 verglichen.
Auch interessant: