Facebook und Apple liefern sich einen erbitterten Streit um den lieben Datenschutz. Apple will das Sammeln von Daten auf seinen Geräten erschweren, Facebook reagiert nun mit bildschirmfüllenden Hinweisen.
Apple und Facebook sind wohl das, was man gemeinhin als ziemlich beste Feinde bezeichnen könnte. Die beiden Konzerne aus dem Silicon Valley haben schon die eine oder andere Streitigkeit öffentlich ausgetragen.
Aktuell sind sich die beiden Tech-Riesen beim Thema Datenschutz besonders uneinig.
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Apple will den Datenschutz ausbauen
Apple will mit seinem „App Tracking Transparency“-Framework den Datenschutz auf seinen iPhones ummodeln. Aus dem bisher standardmäßigen Tracking soll eine Opt-in-Option werden. Nutzerinnen und Nutzer bleiben dann genau zwei Wahlmöglichkeiten: „Ask App not to Track“ oder „Allow“.
We believe users should have the choice over the data that is being collected about them and how it’s used. Facebook can continue to track users across apps and websites as before, App Tracking Transparency in iOS 14 will just require that they ask for your permission first. pic.twitter.com/UnnAONZ61I
— Tim Cook (@tim_cook) December 17, 2020
Facebook will weiter Daten sammeln
Diese Änderung treibt bei Facebook im kalifornischen Menlo Park aktuell dem ein oder anderen wohl die Schweißperlen auf die Stirn. Die Macher der Social-Media-App sehen ihr heiliges Geschäftsmodell mit personalisierter Werbung auf der Kippe.
Facebook, das dürfte klar sein, fürchtet sich natürlich davor, dass die Nutzerinnen und Nutzer von iPhones reihenweise ihre Einwilligung verweigern.
Deshalb sollen demnächst großflächige Datenschutz-Hinweise die Facebook-App auf Apple-Geräten zieren. Darin bittet Facebook darum, der Datensammelei für personalisierte Werbung weiterhin zuzulassen.
Facebook schwingt sich als KMU-Retter auf
Die eigenen Bauchschmerzen mit Blick auf die Werbeerlöse erwähnt Facebook natürlich nicht so laut.
Vielmehr würde die neue Apple-Regelung kleinen und mittleren Unternehmen schaden, die durch die Corona-Krise ganz besonders auf personalisierte Werbung bei Facebook angewiesen seien.
Newsfeed soll sicheres Werbeumfeld werden
Gleichzeitig arbeitet Facebook daran, den Newsfeed zu einem sicheren Umfeld für Anzeigen zu machen, wie das Unternehmen in einem Blog-Beitrag ankündigt. In einem Test können beispielsweise Spielzeughersteller die Kategorie „Verbrechen und Tragödien“ für ihre Werbung ausschließen.
Facebook reagiert damit auf die Boykott-Aufrufe #StopHateForProfit aus dem Sommer. Mehr als 1.000 Marken hatten zwischenzeitlich ihre Werbeausgaben aus dem Netzwerk abgezogen, weil auf der Plattform zu viel Hass und Hetze kursierte.
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