WhatsApp hat angesichts der Aufregung um die neuen AGB nochmals klargestellt: Daten von EU-Nutzern werden nicht an Facebook weitergeleitet. Doch gilt das auch, wenn du außerhalb der EU reist? Wir haben nachgefragt.
Die Daten von EU-Nutzern werden von WhatsApp nicht an Facebook für Werbe- oder andere Zwecke weitergeleitet. Das hat WhatsApp nochmals klargestellt.
In einer für den Messengerdienst ungewöhnlichen Aktion hatte sich dazu Niamh Sweeney, Director of Policy (in etwa: Richtlinien-Direktorin) für WhatsApp höchstpersönlich auf Twitter zu Wort gemeldet.
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Bei EU-Nutzern gelte weiterhin, auch mit neuen AGB, der erhöhte Datenschutz der DSGVO erklärte Sweeney. Das hat nur bedingt geholfen.
Nutzer trauen WhatsApp mit Daten nicht mehr
Einige Nutzer vertrauen dem Messenger-Dienst schlichtweg nicht mehr und wandern in großen Zahlen zu Konkurrenz-Diensten wie Telegram, Signal und sogar zu ICQ ab. Und für Nutzer außerhalb der EU heißt das wiederum trotzdem auch weiterhin, dass einige ihre Daten nun an Facebook weitergeleitet werden.
Es sei denn, WhatsApp überlegt es sich auch in dem Fall bis zum auf Mai verschobenen Update anders.
Doch eine Frage zu den neuen AGB hat WhatsApp bislang nicht klar beantwortet, auch für EU-Nutzer nicht. Was passiert eigentlich mit deinen Daten, wenn du außerhalb der EU verreist?
Gelten dann weiterhin die EU-Richtlinien oder musst du plötzlich im Ausland damit rechnen, dass einige deiner Daten womöglich doch an den Mutterkonzern Facebook weitergeleitet werden?
Oder kann Facebook etwa auf deine Daten über ausländische Kontakte in irgendeiner Form zugreifen?
WhatsApp-Daten im Ausland: Wie sicher sind sie?
Wir haben dazu direkt bei Facebook nachgefragt. Ein Pressesprecher versicherte zunächst gegenüber BASIC thinking, dass nur WhatsApp auf die Telefonkontakte zugreife.
Wenn du uns den Zugriff erlaubst, greifen wir nur auf die Telefonnummern aus deiner Kontaktliste zu, um den Nachrichtenaustausch schnell und zuverlässig zu machen. Wir teilen deine Kontaktliste nicht mit anderen Applikationen, die Facebook anbietet.
WhatsApp und Facebook betonen immer wieder gerne, dass dieser Zugriff auf die Kontaktliste technisch notwendig sei. Doch andere Messenger scheinen auch ohne diese Informationen auskommen zu können.
Dennoch: Die Telefonkontakte gehen offenbar nicht an Facebook weiter. Das gilt grundsätzlich für alle Nutzer.
Doch wie sieht es nun beim Reisen aus?
Was passiert, wenn du dir WhatsApp beispielsweise in Deutschland herunterlädst und mit einer deutschen Telefonnummer registrierst – damit dann aber außerhalb der EU reist und WhatsApp im Ausland nutzt?
Leitet WhatsApp beispielsweise deine Daten an Facebook weiter, wenn du im US-Urlaub eine Nachricht an einen Freund in Chicago schickst? Facebook sagte uns dazu: Nein! Auch in dem Fall würden die Daten nicht weitergeleitet.
Egal, mit wem du chattest, deine Daten werden von den AGB deiner Region gedeckt. Deine Region wiederum basiert darauf, wo die Telefonnummer, die du für WhatsApp nutzt, registriert ist.
Wenn du also eine Telefonnummer aus einem EU-Land für WhatsApp nutzt, sind deine Daten immer entsprechend den europäischen Datenschutzrichtlinien geschützt, egal, wo du auf der Welt bist und mit wem du chattest.
Datenschutz-Hack für nicht EU-Bürger?
Denkt man dies einen Schritt weiter, ergibt sich damit möglicherweise ein interessanter Datenschutz-Hack für andere WhatsApp-Nutzer. Wenn sie sich für den Nachrichtendienst mit einer SIM-Karte aus der EU registrieren und diese für den Dienst nutzen, sind auch ihre Daten besser geschützt.
Das ist natürlich oftmals sehr unpraktisch, weil man ja beispielsweise nicht eine deutsche SIM-Karte benutzen will, wenn man in den USA lebt. Wer jedoch ein Smartphone mit zwei SIM-Karten-Slots hat, könnte diesen Hack aber theoretisch für sich auch im EU-Ausland nutzbar machen.
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