Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Itai Aaronsohn und der Beruf des Vice President (VP) of Product Management.
Der Start in den Tag als VP of Product Management
Itai, du arbeitest als VP of Product Management bei Aklamio. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Als Head of Product und Vice President of Product Management ist meine erste Aufgabe, die Anforderungen und Wünsche unserer Partner und Kunden zu sammeln. Auf dieser Grundlage treffen wir im Team Entscheidungen, wie wir unser Produkt abhängig von den Kundenanforderungen entwickeln müssen.
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Im nächsten Schritt konzipieren wir aus diesen Anforderungen die Strategie für die Organisation unserer Produkte und richten den Fokus von Aklamio im weiteren Sinne danach aus.
Der nächste wichtige Step ist dann, die zur Zielerreichung notwendigen Prozesse innerhalb des technischen Teams transparent zu machen, sodass alle in die gleiche Richtung laufen und auf die gleichen Ziele hinarbeiten.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Dafür übernehme ich keine Haftung, denn was ist in diesen Zeiten schon normal? Ein „normaler“ Arbeitstag fängt bei mir früh an – so gegen 8 Uhr morgens. Ich gehe alle Nachrichten in Slack durch, checke dringende E-Mails und erledige die wichtigsten Dinge zuerst.
Die meiste Zeit des Tages verbringe ich dann in Besprechungen – beginnend mit dem größeren Teammeeting, dann mit meinem direkten Team, den Product-Owners und zusätzlich noch die operativen Besprechungen mit anderen Abteilungen des Unternehmens.
Ein paar Stunden pro Woche versuche ich mir frei zu halten, um strategische Themen voran zu treiben. Häufig schaffe ich das aber nur nachts, nachdem meine Kinder ins Bett gegangen sind. Pausen finden aktuell meist vor dem Computer statt, da ich im Home Office keine Gleichaltrigen habe, mit denen ich zu Mittag essen kann.
Und womit startest du in den Tag?
Ich wache auf, wecke die Kinder und beginne das tägliche Rennen, sie pünktlich aus der Tür zu bekommen. Ist das geschafft, bringe ich meinen Jüngsten mit dem Fahrrad zur Schule oder jogge nebenher und verbinde die Tour mit einem längeren Lauf.
Alternativ gehe ich mit dem Hund eine Stunde spazieren. Wenn ich zurück bin, ist es etwa 8 Uhr. Dann trinke ich einen Kaffee und esse etwas – normalerweise schon vor dem Computer.
Die Aufgaben als VP of Product Management
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Ich fühle mich vor allem verantwortlich dafür, meinem Team verständlich zu machen, wohin wir uns bewegen und warum wir die Dinge tun, die wir tun. Als Teamleiter versuche ich mich um ihre beruflichen und persönlichen Bedürfnisse zu kümmern.
Doch hauptsächlich leite ich den nicht enden wollenden Prozess des Product-Roadmapping und die Entscheidungsfindung über Prioritäten. Ich verantworte die Bereiche User Experience einschließlich Design und Text sowie die Customer Journey über unsere verschiedenen Schnittstellen. Dazu gehören auch SEO und CRM an der Spitze aller traditionellen Fronten um das Produkt.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als VP of Product Management persönlich?
Vor allem trete ich für die Ausrichtung der Eckpfeiler des Produktmanagements und die Schaffung von Transparenz zwischen den Abteilungen an. Dabei bin ich angewiesen auf Feedback aus meinem Team und von Kollegen der anderen Abteilungen des Unternehmens.
Es geht darum, ständig zu prüfen, ob wir noch auf der richtigen Spur unterwegs sind oder ob die Richtung anpasst werden sollte, um den aktuellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden.
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Ich berichte direkt an den CEO von Aklamio. In der täglichen Arbeit tausche ich mich direkt mit meinem Team aus (Produkt, Design, CRM und Copywriting), aber auch mit allen anderen Teamleitern des Unternehmens.
Dabei versuche ich, für alles immer ansprechbar zu sein und das Team bestmöglich zu unterstützen. Ich möchte meine Erfahrungen weitergeben, ohne Entscheidungen zu erzwingen, die sich nicht durch Fakten oder Daten begründen lassen.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Selbstverständlich wird die Rolle eines VP of Product Management in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Ich finde es geht vor allem darum, ein guter Kommunikator als Führungspersönlichkeit zu sein. Mit gutem Beispiel bei der Konfliktlösung vorangehen und den Menschen respektvoll und ehrlich zu begegnen – darum bemühe ich mich in der täglichen Arbeit.
Doch es ist nicht immer ganz einfach, für genügende Transparenz in den Prozessen zu sorgen und die Strategie im gesamten Unternehmen zu teilen, um ein tiefes Verständnis bei allen Mitarbeitern im gesamten Unternehmen zu erreichen.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Es gefällt mir mit Leuten zu arbeiten und zu sehen, wenn sie am Erfolg wachsen. Wenn Dinge gut klappen, wo Mitarbeiter vorher nicht sicher waren, ob sie es können. Ich liebe es zu sehen, wie ein Unternehmen mit einer soliden Basis und einer guten Kultur erfolgreich wächst und Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein.
Wofür bist du besonders dankbar?
In der aktuellen Zeit fühle ich mich privilegiert, noch immer eine interessante und herausfordernde Arbeit zu haben. Viele Menschen in meiner Umgebung leiden sehr unter den Auswirkungen des Coronavirus und ich denke, ich bin gesegnet, eine gesunde Familie und ein großartiges Team zu haben, mit dem ich jeden Tag zusammenarbeiten kann.
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Und wie wird man jetzt ein VP of Product Management?
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Tatsächlich komme ich von der Business-Seite und leitete ein Unternehmen, dazu gehörte auch das Produkt. Mit der Zeit merkte ich, dass ich mich vor allem für das Produkt und die damit verbundenen Erfahrungen und Auswirkungen interessierte und die Business-Aspekte weniger interessant für mich wurden. Danach habe ich mich dann beruflich weiter ausgerichtet.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch VP of Product Management werden will?
Ich denke einer der größten Schlüssel ist die Kommunikation. Es braucht die Fähigkeit als Übersetzer der verschiedenen Sprachen in einer Organisation zu fungieren. Dann hat man einen großartigen Ausgangspunkt. Sei bescheiden, stelle viele, viele Fragen und lerne. Das Wichtigste ist, die ganze Zeit zu lernen!
Vielen Dank, Itai!
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