Wirtschaft

Start-up-Check! Bei 7Hauben lernst du das Kochen von den Profis

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Kochen ist eine Kunst. (Foto: Pixabay.com / babawawa)
geschrieben von Christoph Hausel

In der Serie „Start-up-Check!“ nehmen wir regelmäßig die Geschäftsmodelle von Start-ups unter die Lupe. Wer steckt hinter dem Unternehmen? Was macht das Start-up so besonders und was gibt es zu kritisieren? Heute: 7Hauben.

Start-ups. Das klingt nach Erfindergeist, Zukunftstechnologien, neuen Märkten. Doch in der Realität erweisen sich viele der Neugründungen leider oft als eine Mischung aus einer E-Commerce-Idee, planlosen Gründern und wackeligen Zukunftsaussichten.

Dabei gibt es sie durchaus: Die Vordenker, die an den großen Problemen tüfteln und Geschäftsmodelle revolutionieren. Diese zu finden und vorzustellen, ist die Aufgabe des Formats Start-up-Check. Heute: 7Hauben aus Linz in Österreich.

Wer steckt hinter 7Hauben?

Während des Corona-Lockdowns wurde in den heimischen Küchen wohl so viel geschnippelt, gekocht und gebacken wie schon lange nicht mehr. Natürlich haben die meisten von uns nicht unbedingt eine Kochbuchbibliothek zuhause, um sich inspirieren zu lassen. Stattdessen greifen wir auf das Word Wide Web zurück.

Wer jedoch nicht nur Rezepte nachkochen, sondern seine Kochkünste weiterentwickeln möchte, wird bei den Online-Koch- und Backkursen von 7Hauben aus Linz fündig.

User können sich auf der Online-Plattform beispielsweise in die Geheimnisse des Grillens einweihen lassen, lernen, wie ein perfektes Sauerteigbrot entsteht, in die israelische Küche eintauchen oder süße Köstlichkeiten aus Schokolade kreieren.

Das Erfolgsrezept des Start-ups um die Gründer und Food-Enthusiasten Johannes Sailer, Markus Auzinger und Wolfgang Strimmer ist dabei ganz einfach: Sie setzen nicht nur auf qualitativ hochwertige Videos, sondern vor allem auf Kursleiter, die zu den besten und bekanntesten Köchen und Gastronomen im deutschsprachigen Raum gehören – darunter beispielsweise Haya Molcho, Johann Lafer oder Georg Essig.

Mit diesen Profis hat das 7Hauben-Team viele Stunden Filmmaterial gedreht, geschnitten und vertont.

Die Idee kam Johannes Sailer während seines Studiums. Damals wohnte er mit einem Koch in einer WG und kochte tagtäglich begeistert mit ihm. Wieso dieses Wissen also nicht als Online-Tutorial zur Verfügung stellen? Im englischen Raum existierten hier bereits Plattformen mit entsprechendem Content – aber eben nicht in der DACH-Region.

Sailer lies sich daher von Masterclass inspirieren. Dieses Start-up bietet unterschiedlichste Profivideokurse gegen Gebühr an. So gibt es beispielsweise Kochen mit Gordon Ramsey oder Schauspiel mit Natalie Portman.

Im Frühjahr 2018 produzierte das Team den ersten Pasta-Kurs. Peu à peu folgten weitere Kurse – beispielsweise zu den Themen Fisch und Rinderfilet. Die Plattform selbst ist seit August 2019 verfügbar.

Der Rest ist Geschichte: Das Angebot stieß bei Gastronomen und Hobbyköchen gleichermaßen auf großes Interesse, sodass das Filmteam bereits in den beliebtesten Restaurants in Österreich drehen durfte.

Corona hat dem Erfolg des Teams keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Viele User beschäftigen sich im Lockdown mit dem Thema Kochen und neuen Rezepten. Auch die Köche konnte das Team leichter gewinnen, da viele Veranstaltungen abgesagt und Restaurants zeitweise geschlossen werden mussten.

Zukünftig plant das Team, seinen Dunstkreis weiter zu vergrößern. Die Schweiz soll stärker beworben werden und es gibt bereits Pläne, außerhalb des deutschsprachigen Raums Kochkurse anzubieten. Hier ist unter anderem Japan im Gespräch.

Was macht 7Hauben?

7Hauben ist eine Online-Kochkurs-Plattform für ambitionierte Hobbyköche, aber auch für Profis. Zusammen mit den besten Köchen im deutschsprachigen Raum produziert das Start-up Videos zum jeweiligen Spezialgebiet des Kochs und stellt diese den Usern mit unterschiedlichen Bezahlmodellen zur Verfügung.

Von einem Pasta-Kochkurs mit einem authentischen Italiener über Tel Aviv Streetfood und Cocktail Basics bis hin zu einem Grillkurs vom BBQ-Weltmeister werden viele Gebiete abgedeckt.

Dabei lernen die User alles, was sie wissen müssen, um sich oder ihre Gäste nach allen Regeln der Kochkunst zu verwöhnen. Die Kurse selbst sind in mehrere Lektionen aufgeteilt und lassen sich zeitlich unbegrenzt abrufen.

Zusätzlich können die User zum Kochkurs Begleithefte und die Rezepte mit allen wichtigen Informationen downloaden und ausdrucken.

Sie haben die Wahl zwischen einem kostenlosen Konto, um Rezepte zu speichern und Kurse ohne Abo einzeln zu kaufen, dem 7Hauben Pass (aktuell für 7,90 Euro pro Monat statt 11,90 Euro) als Jahreszugang mit Zugriff auf alle Kurse samt Begleitmaterial oder Einmalzahlungen (ab 29,90 Euro pro Kurs) mit lebenslangem Zugriff auf den gewählten Kurs samt Begleitmaterial.

Wer nicht zufrieden ist, bekommt innerhalb von 14 Tagen sein Geld zurück. Die Einnahmen selbst werden mit den Köchen geteilt.

Was macht 7Hauben so besonders?

Die Gründer haben 7Hauben von Anfang an als Edutainment-Plattform entwickelt, die nicht nur zum Nachkochen animieren, sondern auch Wissen vermitteln soll.

Denn Kochen und Backen bedeutet mehr, als nur die richtigen Zutaten miteinander zu vermengen. Es geht darum, die passenden Techniken einzusetzen. Erst das macht das eigentliche Koch- oder Backerlebnis und ein gelungenes Küchenergebnis aus.

In den 7Hauben-Online-Kursen teilen die Spitzengastronomen ihre Tipps und Tricks sowie ganz besondere Gerichte. Sie geben Hintergrundinfos und lehren die Zuschauer, wie sie Schritt für Schritt ein perfektes Gericht und Menü umsetzen können.

Dabei spielt die Auswahl der Lebensmittel und Gewürze ebenfalls eine wichtige Rolle oder wie beispielsweise 12 Gäste gleichzeitig bewirtet werden können. Hat der User etwas nicht verstanden, kann er jederzeit wieder auf den Kurs zugreifen – wo, wann und wie er möchte – und bei Bedarf im Begleitmaterial nachlesen.

Gibt es Kritikpunkte?

Bedenkt man die Vielzahl an Rezeptvideos, die man kostenlos über Plattformen wie YouTube oder Buzzfeeds Tasty beziehen kann, stellt sich die Frage, ob sich hier der Preis am Ende wirklich lohnt.

Die aktuell 7,90 Euro pro Monat werden in einer Jahresabrechnung fällig und für den Preis eines Kurses ist rein rechnerisch ein gutes Kochbuch mit vielen verschiedenen Rezepten erhältlich.

Allerdings ist es doch etwas anderes, den Köchen bei der Zubereitung über die virtuelle Schulter zu blicken, als nur den Angaben in einem Rezept zu folgen. Der USP von 7Hauben liegt also im Vergleich zu anderen Websites in eben jener Kombination aus praktischer Anleitung, den verschiedenen Rezepten innerhalb eines Themengebiets sowie Hintergrundwissen zu den Köchen, den verschiedenen Speisen und den Ländern, aus denen sie stammen.

Die Gerichte selbst nicht nur lecker und optisch äußerst ansprechend. Durch die Mischung aus hip, klassisch, Kochbasics, festlichen oder süßen Schmankerln ist garantiert für jeden etwas dabei.

Dazu kommt, dass das Videomaterial sehr hochwertig aufbereitet wurde und die Leidenschaft und Liebe der Kursleiter zu ihrer Profession die Lust wecken, selbst den Kochlöffel zu schwingen.

Natürlich kann man die Videos nicht mit Live-Kursen vergleichen. Sie eignen sich mit durchschnittlich 15 Minuten eher dazu, sich vom Sofa aus Inspiration zu holen, die Rezepte herunterzuladen und im Anschluss loszulegen.

Parallel kochen klappt in dieser Geschwindigkeit also nicht. Das sollten User beim Kauf definitiv berücksichtigen.

Während der Kurse machen die Köche im Zuge dessen natürlich auch Werbung – sei für ihre Restaurants, Kochbücher oder verschiedene Zutaten und Geräte, die jeweils zu Amazon verlinkt sind. Allerdings stellen sie Alternativen vor, die man selbst als Laie im Haus hat.

Fazit

Ein Kurs bei einem Spitzenkoch macht man nicht alle Tage, in der aktuellen Situation schon mal gleich gar nicht. Dabei haben viele gerade während der Corona-Pandemie die Liebe zum heimischen Herd für sich entdeckt. Um noch leckerer und besser daheim zu kochen und zu backen, darf fremde Hilfe nicht fehlen.

7Hauben ist deshalb für Kochbegeisterte eine tolle Option, ganz einfach zuhause die Schulbank zu drücken und ihr Wissen anschließend umsetzen. Dafür gibt es von mir eine extra Haube! Übrigens: Das Hummus-Rezept haben wir schon nachgekocht und es war köstlich!

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Über den Autor

Christoph Hausel

Christoph Hausel, studierter Jurist und erfahrener Kommunikationsprofi, ist Co-Owner & Managing Director von ELEMENT C. Zudem steht er zahlreichen Acceleratoren als Mentor und Experte zur Seite: next media accelerator, MediaLab Bayern und Wayra. 2002 gründete er die Kommunikationsagentur ELEMENT C. Damals als reine PR-Agentur konzipiert, fokussiert sich ELEMENT C seit 2005 auf die interdisziplinäre Verknüpfung von PR und Design, um ein langfristiges Markenbewusstsein zu schaffen.