Bei ErfolgsgeDANKE, dem Podcast über Erfolg, Karriere und New Work, kommen inspirierende Persönlichkeiten zu Wort und sprechen mit Björn Waide, CEO von Smartsteuer, über ihren Werdegang und ihre Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen. In der aktuellen Episode zu Gast: Philip Meissner, Professor für strategische Entscheidungsfindung.
Wie trifft man gute Entscheidungen? Darüber spricht Prof. Dr. Philip Meissner, Professor für strategische Entscheidungsfindung an der ESCP Business School, in der aktuellen Episode des #ErfolgsgeDANKE-Podcasts.
Die ESCP ist die europaweit erste Business-School und renommierteste ihrer Art. Philip Meissner erzählt davon, wie wir es durch gewisse Methoden sogar schaffen, uns zu besseren Entscheidungen zu „tricksen“.
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Wie trifft man bessere Entscheidungen?
„Jeden Tag treffen wir 20.000 bewusste und unbewusste Entscheidungen”, schreibt Philip Meissner in seinem Buch „Entscheiden ist einfach“. Darin beschreibt er viele entscheidungsverzerrende Biases – also Denkmuster –, die uns davon abhalten, gute Entscheidungen zu treffen.
Gleichzeitig gibt Meissner aber einige Tipps, wie wir es schaffen können, bessere Entscheidungen zu treffen.
„Viele wichtige Entscheidungen werden nicht getroffen oder aufgeschoben, weil die Angst davor besteht, Fehlentscheidungen zu treffen – dem möchte ich entgegenwirken”, beschreibt Philipp Meissner seine Motivation fürs Buch.
„Eigentlich entscheidet der Mensch durch einige Eigenschaften ziemlich ungerne”, erklärt der Entscheidungsexperte. Der Mensch ist laut Meissner emotional, selbstsicher, herdengetrieben und blendet andere Meinungen systematisch aus.
Zudem behält er grundsätzlich lieber den Status quo bei, als sich für eine Veränderung außerhalb der Komfortzone zu entscheiden.
Doch Philip Meissner ist trotzdem optimistisch, dass man hier Abhilfe schaffen kann: „Es geht um Debiasing – wir müssen uns dieser Entscheidungsverzerrungen bewusst werden, damit wir ein Gegengewicht auffahren können.“
Nudging als manipulative Entscheidungsumwelt
Social Media etwa beeinflussen die Art, wie wir denken. Soziale Netzwerke wollen uns alleine schon durch die Art, wie sie designt sind und dadurch, wie sie funktionieren, von eigenen Entscheidungen abhalten.
Eher sollen wir in den oftmals irrationalen Sog des Konsums hineingezogen werden. Doch Philip Meissner findet, dass man daraus auch etwas Positives für die Gesellschaft lernen kann: Auf Basis dieser Funktionsweisen könnten Nudges entwickelt werden, die den Menschen eher dazu bewegen, bessere Entscheidungen zu treffen.
Nudges sind verhaltensbezogene Methoden, die eine Verhaltensänderung hervorrufen sollen. Dabei trifft man allerdings auf einige weitere fundamentale, wenn nicht sogar ethische Fragen: Möchten wir eine manipulative Entscheidungsumwelt? Soll jemand anderes entscheiden, was gut und was schlecht ist?
Übrigens: Gute Entscheidungen können ein erfolgskritischer Faktor sein, gerade in der Wirtschaft. So gibt es einige Studien die errechnen, dass Unternehmen, die gute Entscheidungen treffen, Vergleichsunternehmen um den Faktor fünf in der Wertschöpfung übertreffen.
„Organisationale Entscheidungen sind immer strategischer Natur, deren Auswirkungen wir nicht direkt kennen“, sagt Philip Meissner, „bei Entscheidungen sind der zeitliche- und der Risikofaktor wichtige Einflussgrößen.“
Intuition – woher kommt das Bauchgefühl?
Auch im Lebenslauf von Philip Meissner finden sich Beispiele für lebensverändernde Entscheidungen. Er entschied sich als erfolgreicher Banker dafür, noch einmal von vorne anzufangen.
„Für diese Entscheidung habe ich mich im Vorfeld vorbereitet. Ich empfehle immer, sich auch ausführlich mit den Kritikern und Kritikerinnen einer Entscheidung zu befassen, damit man sich eine möglichst große Entscheidungsgrundlage schafft“, erklärt Philip Meissner.
„Die ganz eigene Intuition oder das Bauchgefühl sind skurrilerweise besonders schlechte Ratgeber für Entscheidungen, wenn es um Karriereschritten und Partnerschaft geht“, stellt Philipp Meissner fest, „obwohl wir sie dort besonders häufig bemühen.“
Um sich auf die Intuition verlassen zu können, müssen viele Erfahrungen im Entscheidungsumfeld zu finden sein und das Risiko, beziehungsweise die Auswirkungen der Entscheidungen müssen in gewisser Weise berechenbar sein.
Diese beiden Faktoren sind bei Karriereschritten und Partnerschaften eher nicht gegeben – weshalb man sich dabei nicht auf die Intuition verlassen sollte. „Allerdings gebe ich zu, dass es auch nicht das Schlechteste ist, sich bei der Wahl des Partners oder der Partnerin auf seine Gefühle zu verlassen”, so Meissner.
Was der 10-10-10-Entscheidungsframe ist, warum Entscheidungen nicht in emotionalen Extremsituationen getroffen werden sollten und wie Meditation und Achtsamkeit dabei helfen können, bessere Entscheidungen zu treffen – das erfahrt ihr in der aktuellen Episode des #ErfolgsgeDANKE-Podcasts bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts oder Spotify.
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