Neulich habe ich auf Twitter gelesen, dass „2020 gottseidank in wenigen Tagen vorbei ist“. Mich hat das nachdenklich gestimmt. War 2020 einfach nur, wie ich ebenfalls gelesen habe, ein „Jahr zum Abhaken“? Und wie wird wohl das Jahr 2021? Mein Fazit zum Jahresende.
Der Blick zurück
Das Jahr 2020 wird sicherlich in die Geschichte eingehen. Dinge sind passiert, an die 2019, oder auch noch Anfang 2020, niemand gedacht hatte. Ich rede von Ausgangssperren, Ländern mit geschlossenen Grenzen und Quarantäneverfügungen.
Ich rede von Weihnachten ohne Familienfeiern, von Urlaub zu Hause und von Kindern, die zu Hause vor dem Bildschirm mit Wissen versorgt werden und nicht mit ihren Freunden spielen können. Klingt schrecklich, nicht wahr?
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Der andere Blick zurück
Ich rede aber auch davon, dass das Mantra „Wir müssen uns aber persönlich treffen“ aufgebrochen wurde. Handwerksbetriebe versorgen plötzlich ihre Mitarbeiter digital mit Informationen über die anstehenden Aufträge – und diese fahren dann direkt von zu Hause zum Kunden, anstatt erst in den Betrieb zu gehen.
Besprechungen brauchen nicht mehr Besprechungsräume in großen Bürogebäuden. Und der Wegfall von Dienstreisen und das Treffen von Kunden oder Geschäftspartnern wiegt nicht mehr so schwer, weil die Videocall-Möglichkeiten immer besser wurden.
Städte haben gesehen, welche Anziehungskraft fehlt, wenn der Einzelhandel und die Gastronomie geschlossen sind. Und das ist nicht nur die Möglichkeit zum Einkaufen. Denn Menschen gehen nicht einfach nur einkaufen, wenn sie in die Stadt gehen. Das können sie nämlich online und in immer besserer Art und Weise.
Sie gehen vielmehr in die Städte, um ein Erlebnis zu bekommen. Und für dieses Erlebnis ist nicht nur der Einzelhandel, sondern auch die Stadtverwaltung zuständig. Menschen sind mobil und sie suchen sich bessere Möglichkeiten, ihre Wünsche zu befriedigen.
Und dies kann der Online-Handel, auch wenn nun Politiker, die E-Commerce nicht verstanden haben, nun von einer Paketsteuer faseln.
Der Abschied aus der Lethargie
Und überhaupt der Einzelhandel. Vor ein paar Wochen war ich in einem Laden und wollte etwas kaufen. Da das Teil nicht vorrätig war, bot man mir deshalb an, es zu bestellen, damit ich es dann im Laden abholen könnte.
Nein! Bestellen kann ich doch selbst. Die Lieferung erfolgt dann direkt zu mir nach Hause. Warum hat man mir nicht Alternativprodukte angeboten, mir ein echtes „Einkaufserlebnis“ neben dem Erwerb einer Ware geboten? Genau das haben nämlich immer mehr Geschäfte verstanden – dieser eine eben nicht.
Genau dies wird seit Jahren gefordert, weil doch klar ist, dass mit den Preisen und der Auswahl im Online-Handel der stationäre Einzelhandel nicht mithalten kann. Es braucht also neue Konzepte – und diese sind schon im Entstehen. Shopping 2021 und in den kommenden Jahren wird ein völlig neues Erlebnis werden.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass 2020 ein besonderes Jahr war. Unsere Lethargie wurde aufgebrochen, neue Konzepte in allen Bereichen unseres Lebens wurden zwangsweise erforderlich – und wir haben erkannt, dass diese nicht schlimm oder bedrohlich, sondern eben nur anders sind.
Ja, die Umstände waren nicht immer optimal. Und ja, wir wurden aus unserer Komfortzone geworfen. Aber wir haben auch gesehen, dass Änderungen von Gewohnheiten nicht das Ende der Welt bedeuten.
Auch neue Hobbys machen Spaß und eine neue, veränderte Art des Lebens ist genauso erfüllend wie die bisherige Art zu leben.
Der Blick nach vorne
Und wie wird das Jahr 2021 werden? Vielleicht kann man es schon erahnen: Es wird großartig! Denn das, was in den letzten Monaten geschaffen wurde, wird uns erhalten bleiben.
Denken wir nur an die neuen Möglichkeiten, Dienstleistungen zu erbringen. Digitale Tools halten überall Einzug und werden immer stärker eingesetzt.
Die Pandemie, die uns gezwungen hat, Kontakte einzuschränken und weniger mobil zu sein, hat dafür gesorgt, dass plötzlich Dinge, die „halt nicht möglich sind“ plötzlich doch möglich gemacht werden.
Sogar in der Rechtsberatung wird erkannt, dass Online-Tools hilfreich sind. So beraten wir schon seit über zehn Jahren per Video-Call und nun erkennen immer mehr Kollegen, dass das nicht so schlimm ist. Sogar GmbH-Gründungen sollen mittels „Videokommunikation“ möglich werden!
Wir haben aber auch erkannt, wie wichtig internationale Abstimmungen und Zusammenarbeit sind. So wird seit Jahren davon geredet, dass zum Beispiel Cyber-Kriminalität nicht von einzelnen Ländern, sondern nur grenzüberschreitend bekämpft werden kann.
Doch am Coronavirus und der Entwicklung eines Impfstoffs wurde nun jedem deutlich aufgezeigt, wie wichtig, effektiv und schnell die internationale Gemeinschaft arbeiten kann, wenn sie nur ein gemeinsames Ziel hat.
Und schließlich haben wir festgestellt, dass Entschleunigung nichts Schlimmes ist. Lange als Modewort in unserer hyperaktiven und extrem schnelllebigen Zeit abgestempelt, hat uns die Pandemie vor Augen geführt, dass in der Tat viel Zeit vorhanden ist, um Dinge zu planen, zu beginnen und umzusetzen.
Und dies mit weniger Hektik und Stress. Nichtstun kann sinnvoll sein, genauso wie Dinge, die nicht unbedingt dem Gelderwerb dienen. So habe ich selbst die Zeit genutzt, um tolle Aktivitäten mit meiner neuen Freundin zu unternehmen und Bücher zu schreiben – inzwischen ist das vierte Buch abgeschlossen.
Den Blick schärfen für 2021
Ich wünsche uns allen ein tolles Jahr 2021. Lasst uns die Chancen nutzen, die in jeder Krise liegen – auch in der aktuellen Corona-Krise. Lasst uns neue Dinge ausprobieren und das Leben genießen, auch wenn es nicht immer so läuft, wie wir uns das vorstellen und geplant haben.
Und lasst uns aufhören, über das zu meckern, was wir nicht bekommen, und mit freudiger Erwartung auf das schauen, was sich vielleicht gerade erst undeutlich am Horizont abzeichnet.
Dann werden wir Ende 2021 sagen: 2020 war das Jahr, in dem sich Vieles änderte. Vielleicht hätte man es schon früher ändern können. Aber jetzt haben wir es getan. Und es wurde großartig. Und allen alles Gute für das neue Jahr!
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