Ja, es gab sie! Eine Zeit vor Smartphones, WLAN und Google, als wir noch Handys mit Tasten hatten und Kassetten hörten. In unserer neuen Nostalgie-Serie erinnern wir uns bei BASIC thinking an diese „alten“ Zeiten – mal mit Wehmut, mal mit Erleichterung, dass die Technologie fortgeschritten ist. Diesmal blicken wir darauf zurück, wie wir unsere Dateien auf einer Diskette gespeichert und transportiert haben.
Auf welchem Gerät liest du gerade diesen Artikel? Wenn es ein Smartphone oder ein Tablet ist, stellt sich die Frage selbstverständlich nicht. Anders sieht es jedoch aus, wenn du vor einem Laptop sitzt: Dann wollen wir dich fragen: Verfügt er noch über ein Laufwerk?
Gerade bei den Geräten, die primär auf mobiles und agiles Arbeiten ausgelegt sind, gibt es häufig kein Laufwerk mehr für CDs und DVDs. Warum auch? Schließlich lassen sich alle Dateien auch per USB-Stick übertragen. Oder wir verzichten gleich auf haptische Gegenstände und setzen auf digitale Clouds.
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Wenn ein Pappkarton deine Dateien schützt
Das war vor einigen Jahrzehnten nicht nur schwer vorstellbar, sondern vor allem auch nicht erwünscht und möglich. Das beste Beispiel dafür ist der Aufstieg und Niedergang der Diskette.
Los ging eigentlich alles im Jahr 1969 als IBM die erste Diskette mit einem Durchmesser von acht Zoll auf den Markt brachte. das dazugehörige Laufwerk gab es dann ebenfalls. Der Speicherplatz war damals – sagen wir mal – überschaubar.
Die Acht-Zoll-Diskette verfügte gerade einmal über eine Speicherkapazität zwischen 180 Kilobyte und 1,2 Megabyte. Damit könnte man heute nicht mal ein Lied darauf speichern.
Doch im Laufe der Zeit wurden die Geschwindigkeit und der Speicherplatz stetig ausgeweitet. Und auch der Pappkarton mit einem Lesefenster für den Datenträger wurde innerhalb von Jahrzehnten durch ein stabiles, rechteckiges Kunststoffgehäuse ersetzt.
Die peinlichste Präsentation meines Lebens und eine Diskette
Immer wenn ich an die Diskette denke, muss ich an ein extrem peinliches Ereignis aus meiner Schulzeit zurückdenken. In der siebten oder achten Klasse mussten wir in Biologie unsere ersten digitalen Referate halten.
Dafür hatten ich und mein bester Freund zu Hause auf einer Diskette eine unter Nostalgie-Gesichtspunkten heute preiswürdige Präsentation erstellt. Es gab keinen Special Effect, den wir nicht genutzt hatten.
Am Tag der Präsentation haben wir dann die Diskette in einen Umschlag gepackt, damit sie wohlbehalten in der Schule ankommt. Als wir dann vor der versammelten Klasse loslegten, flog jeder Absatz und jede Überschrift mit einem Geräusch ein, das von Mal zu Mal noch peinlicher wurde.
Am liebsten hätten wir die Präsentation abgebrochen. Aber das wollte unsere Lehrerin nicht. Was war passiert? Wir hatten zuhause die externen Boxen nicht angeschlossen. Letztendlich lag es also nicht an der Diskette. Trotzdem sind wir beide im Boden versunken, sodass ich mich wohl immer an dieses Speichermedium erinnern werde.
Die Diskette im Cloud-Zeitalter
Obwohl die Zeit der Diskette längst vorbei ist, ist sie auch heute noch ein fester Bestandteil unseres digitalen Lebens. Das Interessante dabei ist, dass sich dessen viele junge Menschen überhaupt nicht bewusst sind.
Denn die Diskette ist in vielen Programmen noch immer das universelle Symbol für das Speichern von Inhalten. Wenn wir beispielsweise bei Word einen Text sichern wollen, drücken wir auf das kleine Diskettensymbol.
Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das vermutlich nur ein veraltetes Symbol. Für mich ist jeder kleine Klick eine Reise zurück in meine Kindheit und Jugend. Deswegen hoffe ich auch, dass möglichst viele Software-Hersteller dem Symbol treu bleiben – auch wenn es heute kaum noch jemand versteht.
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