Ja, es gab sie! Eine Zeit vor Smartphones, WLAN und Google, als wir noch Handys mit Tasten hatten und Kassetten hörten. In unserer Nostalgie-Serie erinnern wir uns bei BASIC thinking an diese „alten“ Zeiten – mal mit Wehmut, mal mit Erleichterung, dass die Technologie fortgeschritten ist. Diesmal erinnern wir uns an das klassische Nokia-3210-Handy.
Das Nokia 3210 wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben: Es war mein allererstes Handy. Das war noch zu einer Zeit, in der Mobiltelefone wirklich noch Handys hießen und weder „smart“ waren noch „Touch“ hatten.
Es gab keine Apps, man konnte keine Musik damit hören, das Internet war unbezahlbar und es gab nur wenige, seeeeehr einfache Spiele zur Abwechslung.
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Trotzdem kam uns das Telefon zum Mitnehmen damals wahnsinnig cool vor.
Nokia 3210: Das SMS-Handy einer Generation
Was für junge Generationen unvorstellbar sein mag: Ich war 18, als ich mein erstes Handy bekam, das Nokia 3210. Ich hatte gerade meinen Führerschein bekommen und meine Eltern wollten, dass ich im Notfall auch unterwegs jemanden erreichen konnte.
Im Freundeskreis lief es ähnlich und das Nokia 3210 war tatsächlich DAS Handy meiner Generation, zumindest in den ersten Jahren.
Natürlich nutzte ich es wie die meisten meiner Freunde nicht so sehr zum Telefonieren, sondern vor allem, um SMS zu schreiben. Das lag zunächst daran, dass die Mobilfunktarife damals noch teuer waren und die Textnachrichten günstiger waren als ein Anruf.
Damals gab es noch keine Handyverträge. Stattdessen hatten wir alle Prepaid-Guthaben, das bei den hohen Kosten, immer zu schnell aufgebraucht erschien.
So perfektionierten wir die Kunst der SMS. Aus dem SMS schreiben entwickelte sich dann recht schnell eine neue Kommunikationsform, die cooler war als Telefonieren.
Damals hieß das aber noch: mit dem Finger einen Knopf drücken, um einen Buchstaben zu schreiben. Das klingt aus heutiger Sicht rückständig. Aber irgendwann wusste ich ganz genau, welche Taste ich wie oft für welchen Buchstaben drücken musste – und wo und in welchem Abstand die Tasten auf dem Nokia 3210 lagen.
Unsere Daumen fegten nur so über die Knöpfe und wir hatten flott eine Art Steno-Sprache entwickelt, um die SMS so kurz wie möglich zu halten, weil wir ja Geld sparen wollten, dabei aber so viel wie möglich zu sagen. Und das war noch zu einer Zeit, in der man Emojis nur aus Chat-Räumen kannte und dies noch mit den klassischen Satzzeichen schreiben musste ; – )
Wieso telefonieren, wenn man klingeln lassen kann?
Um noch effizienter mit dem Handy-Guthaben umzugehen, hatten wir sogar ein Klingel-Kommunikationssystem entwickelt. Wenn zum Beispiel jemand am vereinbarten Treffpunkt war, die andere Person aber nicht sehen konnte, „ließ man kurz klingeln“.
Dann wusste der andere, dass man schon da war. Entweder kam dann eine kurze SMS zurück, wie „Gleich da.“ oder die Person tauchte von irgendwoher auf, wo man sie nicht gesehen hatte.
Jeder wusste aber, dass man beim Klingeln-Lassen nicht dranging. Das wäre schließlich verschwendetes Guthaben. Manchmal ließ man auch klingeln, wenn man kein Guthaben mehr hatte und die andere Person zurückrufen sollte. Andere Male war es ein Warnsignal. Dann wieder auch nur ein kurzer Gruß aus der Ferne.
Heute weiß ich gar nicht mehr, wie wir immer so genau wussten, was jeweils genau mit dem Klingeln-Lassen gemeint war, aber es funktionierte.
Als ein Handy nur ein Handy war…
Irgendwann war das Nokia 3210 nicht mehr cool genug und ich ersetzte es mit dem Klapphandy von Motorola, dem Razr V3. Heute vermisse ich manchmal die Unkompliziertheit meines ersten Handys und die Tatsache, dass der Akku mit einem Aufladen problemlos mehrere Tage durchhielt.
Tatsächlich waren unsere Handys in den späten 1990ern und frühen 2000ern vor allem praktische Gegenstände. Erst Steve Jobs änderte das mit dem iPhone.
Und während es natürlich unglaublich fortschrittlich ist, stets einen Multitasking-Minicomputer dabeizuhaben, wünsche ich mir manchmal in der Tat die Tage des Nokia 3210 zurück, in denen ein Handy noch kein Smartphone, sondern einfach nur ein Handy war.
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