Ja, es gab sie! Eine Zeit vor Smartphones, WLAN und Google, als wir noch Handys mit Tasten hatten und Kassetten hörten. In unserer neuen Nostalgie-Serie erinnern wir uns bei BASIC thinking an diese „alten“ Zeiten – mal mit Wehmut, mal mit Erleichterung, dass die Technologie fortgeschritten ist. Diesmal blicken wir darauf zurück, wie wir unsere Tage mit dem Gameboy Color verbracht haben.
Manchmal erwische ich mich bei seltsamen Gedanken. Dann sitze ich am Schreibtisch oder liege abends auf dem Sofa und beschäftige mich mit Technologie. Und dann frage ich mich, was wohl meine Kinder, falls ich denn mal welche haben sollte, wohl von mir denken.
Schließlich bin ich dann einer dieser komischen Menschen, die die Welt noch ohne Internet kennen. Meine Eltern hatten lange Zeit überhaupt kein Internet und meine ersten Schritte am Computer bestanden darin, dass ich Comics in Word abgetippt habe, um schneller zu schreiben.
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Mein erstes elektronisches Spielzeug: ein Gameboy Color
Ob ich dann in 40 Jahren womöglich dieser altertümliche Opa bin, der immer aus einer Zeit erzählt, die dann womöglich unvorstellbar war. Einer Zeit, in der man Angst hatte, weil man aus Versehen auf den Internet-Knopf am Handy gedrückt hatte und eine SMS in den besten Zeiten 20 Cent gekostet hatte.
Vielleicht finde ich es sogar ganz cool dieser Opa zu sein. Denn eine Sache werde ich niemals vergessen: und das ist mein alter Gameboy Color. Diese kleine, für damalige Verhältnisse schlanke Konsole war mein erster digitaler Begleiter.
Gameboy-Color-Nachmittage im Hort
Ich kann rückblickend gar nicht mehr genau sagen, wann ich den Gameboy Color von meinen Eltern geschenkt bekommen habe. Auf den Markt gekommen ist der Nachfolger des Game Boy im Jahr 1998. Ich glaube jedoch, dass ich erst zu Schulzeiten meine Nintendo-Konsole bekommen habe.
Damals war es dann noch so, dass bei mir im Hort diese Technologie offensichtlich als etwas Gefährliches betrachtet wurde. So gab es ungefähr einmal im Monat einen Gameboy-Nachmittag, an dem wir alle unsere Geräte und Spiele mitbringen durften und eine Stunde gemeinsam spielen durften.
Es war ein absoluter Traum.
Das fehlende Licht
Zu meinem Glück durfte ich auch zuhause spielen – am liebsten natürlich mit Freunden. Doch obwohl der Gameboy Color im Gegensatz zu seinen Vorgängern – richtig geraten – erstmals Farben darstellen konnte, gab es ein Problem. Eine richtige Beleuchtung gab es damals noch nicht.
Das bedeutet: Wenn wir dann abends oder nachts, wenn es draußen dunkel wurde, noch nach dem Zubettgehen heimlich spielen wollten, waren waghalsige Konstruktionen mit Lampen und Decken notwendig, sodass kein Licht in den Gang scheinen konnte.
Die nächste Herausforderung dabei: Wenn dann doch die elterlichen Schritte zu hören waren, musste innerhalb von wenigen Sekunden der Zustand des Schlafens imitiert werden können.
Nostalgie mit hohem Wert
Bei jedem Umzug habe ich meine kleine Kiste mit allen alten Spielekonsolen und den dazugehörigen Spielen mit umgezogen. Im letzten Jahr habe ich dann damit begonnen, Dinge zu verkaufen, die ich sowieso nicht mehr benutze. Dazu gehören leider auch die alten Nintendo-Konsolen.
Was mich dabei überrascht hat: Die Spielekonsolen sind kein technischer Müll, sondern heißt begehrt. Meinen Gameboy Advance SP habe ich für knapp 100 Euro verkauft, weil es wohl eine Sonderedition war und der Gameboy Color steht bei Ebay mehrfach für über 80 Euro zum Verkauf.
Vielleicht sollte ich mich also doch irgendwann von meiner letzten Konsole trennen und damit einen anderen Menschen sehr glücklich machen.
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