Die Corona-Krise hat wohl jeden getroffen, ob privat oder beruflich. Besonders Freiberufler hatten es in diesem Jahr nicht leicht. Wir geben einen Ausblick auf das Jahr 2021 und erklären, wie es für Freiberufler weitergeht.
Anfang des Jahres 2020 sah es gut aus für den Projektmarkt: Der Projektmarktindex, der im Rahmen des SOLCOM Projektmarktbarometers erhoben wird, ist auf einen Tiefstwert von 82,94 Punkten und damit auf den niedrigsten Wert seit Erhebung gefallen.
Erklärung für diesen Rückgang waren zwei Werte: Die Anzahl der ausgeschriebenen Projekte und die Anzahl der Bewerbungen seitens Freiberufler auf einzelne Projekte. Bedeutet also, dass es zu viele Bewerbungen auf zu wenig vorhandene Projekte gab.
In der aktuellen SOLCOM-Marktstudie „Freiberufler: Die Lehren aus der Coronakrise“ hat der Projektdienstleister zwischen August und Oktober 2020 die 12.435 Abonnenten des Magazins befragt.
Freiberuflich durch Erfahrung zu Experten
Knapp die Hälfte der Befragten sind bereits mehr als zehn Jahre als Freiberufler tätig, etwa ein Drittel sogar mehr als 15 Jahre. Und eine deutliche Mehrheit möchte die erlernte Tätigkeit und damit auch die angeworbene Expertise durch Corona nicht aufgeben.
Die Betroffenen reagierten auf die Auswirkungen der Corona-Krise einerseits mit mehr Weiterbildung, auch außerhalb des eigenen Gebietes. Zum anderen wurden staatlichen Soforthilfen in Anspruch genommen.
Viele haben sich aus diesem Grund für das Jahr 2021 als Konsequenz der Corona-Krise vorgenommen, mehr Rücklagen zu bilden, aber gleichzeitig auch künftig ihr Skillset auszubauen, um eine breitere Kundenbasis anzusprechen.
Bestehende Projekte nur selten betroffen
Wie bereits erwähnt, ist in der ersten Jahreshälfte 2020 die Anzahl der vorhandenen Projekte gesunken. Die Werte sind allerdings nicht so stark eingebrochen wie zu Anfang befürchtet. Die Hälfte aller Umfrageteilnehmer gab an, eine schwächere Projektauslastung im Vergleich zum Vorjahr gehabt zu haben, ein Drittel spürte jedoch keine Veränderungen.
Außerdem waren bestehende Projekte nur selten von den Entwicklungen der Corona-Krise betroffen. Viele Freiberufler erwarten aus diesem Grund, dass Projekte auch im Jahr 2021 verlängert werden.
Laut der befragten Freiberufler hat sich an den Stundensätzen nichts geändert. Hier ging eine klare Mehrheit von einer Stagnation aus.
Freiberufler als Ausgleich zu Fachkräften
Auch 2021 wird sich kaum etwas daran ändern, dass im IT-Bereich Fachkräfte fehlen. Dieser Mangel an IT-Fachkräften ist nur schwer aufzuholen. Freiberufler können durch die Flexibilität bei Projekten helfen und diesen Mangel somit etwas abfedern.
Viele Unternehmen sind zudem durch die aktuelle Situation nicht in der Lage, eine umfangreiche interne digitale Umstrukturierung durchzuführen. Es bedarf oftmals einer hohen Investition und viel Zeit, bis das erforderliche Wissen im Unternehmen etabliert ist.
Aus diesem Grund ist es für Freiberufler ideal, in diesen Unternehmen zu unterstützen. Sie bringen ihr Wissen genau an den Stellen ein, wo es erforderlich ist. Die Kosten bleiben für das Unternehmen überschaubar und der Freiberufler kann seine Expertise perfekt einbringen.
Fazit: 2021 wird für Freiberufler ein gutes Jahr
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 2020 zwar mit vielen Herausforderungen angefangen hat, es aber deutlich besser endet. Das kommende Jahr bringt somit gute Gegebenheiten mit, um besser zu starten.
Der Großteil der Freiberufler ist bereit, in die eigene Weiterbildung zu investieren und die Expertise damit automatisch zu erweitern.
Die Anzahl der Freiberufler wird auch im Jahr 2021 weiter ansteigen – und gleichzeitig auch die Anzahl der Unternehmen, die das große Potenzial der Freiberufler für sich nutzen werden.