Google sucht neue Einnahmequellen: Das Unternehmen möchte jetzt auch Werbung vor YouTube-Videos schalten, deren Urheber nicht am entsprechenden Partnerprogramm teilnehmen. Die Erlöse behält Google für sich. Ist die Änderung so dreist wie sie klingt?
Mit dem YouTube-Partnerprogramm können Ersteller eine Umsatzbeteiligung an Anzeigen erhalten, die im Umfeld ihrer Videos geschaltet werden.
Die Video-Plattform fordert die Erfüllung einiger Mindestvoraussetzungen für die Teilnahme. Ersteller müssen beispielsweise mehr als 1.000 Abonnenten vorweisen und mit ihren öffentlichen Inhalten in den letzten zwölf Monaten eine gültige Wiedergabezeit von mehr als 4.000 Stunden erzielt haben.
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Nutzer ohne einen Premium-Account können sich Videos von Erstellern, die am Partnerprogramm teilnehmen, nur mit Werbeunterbrechungen ansehen. Ersteller mit weniger als 1.000 Abonnenten waren davon bislang nicht betroffen, ihre Inhalte ließen sich ohne Unterbrechungen genießen.
Google schaltet mehr Werbung vor YouTube-Videos – und bezahlt Ersteller dafür nicht
Doch genau das will Google nun ändern. Die Suchmaschine hat die Nutzungsbedingungen aktualisiert, wonach sie Werbung vor YouTube-Videos auch in Videos ausspielt, deren Ersteller nicht am Partnerprogramm teilnehmen.
Die Nutzungsbedingungen erhalten einen neuen Abschnitt, der regelt, dass YouTube Inhalte von Erstellern monetarisieren darf. Das kann in Form von Werbung oder einer Zugriffsgebühr für Nutzer geschehen.
Gleichzeitig stellt YouTube klar, dass die neue Regelung keine Bezahlung für Ersteller beinhaltet. Diese seien „nicht berechtigt, Zahlungen zu erhalten“, schreibt das Unternehmen.
Die neuen Nutzungsbedingungen sind in den USA bereits am 18. November 2020 in Kraft getreten. In anderen Ländern sollen bald ähnliche Regeln gelten. Bis spätestens Ende 2021 will das Unternehmen einheitliche Bedingungen für die weltweite Nutzung finden.
Werbung vor YouTube-Videos: Was bedeutet die neue Regelung für Ersteller und Nutzer?
Die neue Regelung betrifft vor allem Ersteller mit weniger als 1.000 Abonnenten. Meistens stehen hinter solchen Kanälen Menschen, die nur zum Spaß Videos aufnehmen und veröffentlichen.
Sie haben kein Interesse daran, Geld mit YouTube zu verdienen und zwingend ein großes Publikum zu erreichen. Gleichzeitig wollen sie aber auch nicht, dass ihre Zuschauer von Werbeunterbrechungen gestört werden.
Zudem erscheint es aus einer bestimmten Perspektive unfair, dass Google mit dem Schalten von Werbung vor YouTube-Videos Profit auf Kosten der Ersteller generieren will.
Man könnte argumentieren, dass YouTube als private Plattform das Recht dazu hat. Immerhin können Ersteller Videos kostenlos hochladen und Nutzer sie kostenlos anschauen.
Google sammelt auf diese Weise aber massenhaft Nutzerdaten, die das Unternehmen wiederum für die Vermarktung nutzen oder anders weiterverarbeiten kann, um personalisierte Werbung auszuspielen und letztendlich Geld zu verdienen.
Vertreibt YouTube kleine Ersteller von der Plattform?
Für YouTube selbst lohnt sich die Änderung natürlich. Es gibt sehr viele Kanäle, die nicht am Partnerprogramm teilnehmen. Diese kann die Plattform nun monetarisieren, ohne eine Provision zu zahlen.
Die Frage ist nun, ob YouTube mit der neuen Regelung kleine Produzenten vertreibt. Wenn sie etwas von den Werbeeinnahmen erhalten möchten, müssten die Ersteller mehr Abonnenten gewinnen und mehr Arbeit in die Plattform stecken.
Mehr Inhalte, die mehr Abonnenten generieren, bedeuten für YouTube auch mehr Nutzer, die aktiv mehr Zeit auf der Plattform verbringen. Die Änderung ist so gesehen ein kluger Schachzug.
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Hab ich kein Mitleid mit. Seit Jahren schon lassen wir uns von Firmen wie Google wie Klickvieh durch das Internet dirigieren. Und wie primitives Klickvieh werden wir jetzt nach und nach immer weiter entweder unserer Lebenszeit, unserer Daten oder unseres Geldes beraubt. Geschieht uns Recht, denn wir begehren nicht auf. Wir haben uns an die Rolle des wehrlosen Klickviehs gewöhnt. Google weiß halt, dass wir auch diese Neuregelung auf YouTube wieder mit uns machen lassen werden. Warum? Weil wir, das dopaminabhängige Klickvieh, nicht anders kann. Und Klickvieh ist dabei nichtmal abwertend gemeint. Für diese Firmen sind wir im geschäftlichen Sinne nichts anderes als das – williges Klickvieh, dass seine Abhängigkeit von Internet und digitalen Medien über die eigene Lebenszeit, die eigenen Daten und die eigenen Finanzen stellt. Also: Weitergrasen und abnicken. So wie wir das seit fast einem Jahrzehnt machen. Das hier ist keine Neuigkeit, lediglich die logische Konsequenz. Wir lassen es halt mit uns machen.