Viele Menschen bilden sich ihre Meinung, indem sie nur Überschriften von Artikeln lesen. Dem will Twitter nun entgegen wirken – und lässt uns Retweets erst posten, nachdem das soziale Netzwerk uns mit einem entsprechenden Hinweis zum Lesen animiert hat.
Die Aufmerksamkeitsspanne im Internet ist verschwindend gering, weil jederzeit und überall zahlreiche Informationen für uns verfügbar sind.
Viele Menschen nehmen sich nicht einmal mehr die Zeit, einen interessanten Artikel von Anfang bis zum Ende zu lesen. Stattdessen bilden sie sich nur anhand der Überschrift eine Meinung – und damit oft ein falsches Bild vom eigentlichen Inhalt.
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Twitter animiert uns mit erschwerten Retweets zum Lesen
Auf Twitter macht diese Tatsache besonders viel aus. Immerhin ist es Sinn und Zweck des sozialen Netzwerkes, fremde Inhalte auf dem eigenen Profil zu retweeten und weiter zu verbreiten.
Da kommt es natürlich schnell zu Missverständnissen und falschen Nachrichten, wenn Nutzer beispielsweise nur eine reißerische Überschrift lesen, im eigentlichen Text aber letztendlich ganz unterschiedliche Argumente und Blickwinkel aufgezeigt werden.
Twitter reagiert nun deshalb mit einer neuen Funktion. Nach einer viermonatigen Testphase will die Plattform iOS- und Android-Nutzer weltweit mit erschwerten Retweets zum Lesen animieren.
Bevor wir einen Link zu einer Nachrichtenseite retweeten können, blendet uns Twitter nun erst einen Hinweis ein. „Eine Überschrift sagt noch längst nicht alles“, lautet die Meldung. Twitter hat die Neuerung über seinen eigenen Support-Account angekündigt.
Links zu Nachrichtenseiten nur noch mit zitiertem Retweet möglich
Wir haben anschließend die Möglichkeit, den entsprechenden Artikel auf der Plattform zu lesen, bevor wir ihn retweeten. Twitter zwingt uns also nicht, den Link zu öffnen, erschwert das Retweeten aber mit dem Hinweis und einem weiteren Schritt.
Links zu Nachrichtenseiten lassen sich nämlich auch nur noch mit einem zitierten Tweet teilen. Das bedeutet: Twitter stellt uns eine weitere Hürde von zusätzlichen Klicks.
Allerdings müssen wir nicht zwingend einen Text in das Kommentarfeld eintragen. Du kannst das Feld auch leer lassen und den Beitrag so als normalen Retweet posten. Twitter spielt den Hinweis aus, wenn du einen Beitrag nicht in den vergangenen sieben Tagen über das soziale Netzwerk aufgerufen hast.
Der Kurznachrichtendienst überprüft also nicht, ob du einen Artikel vorher schon in der App oder im Browser aufgerufen hast. Unter diesen Umständen kann die Leseaufforderung vielleicht etwas stören.
Doch auch dann hat sie noch den Vorteil, unsere Internet-Nutzung für einen Moment zu entschleunigen.
Twitter geht gegen Falschnachrichten vor
Die neue Funktion soll zum weiteren Schutz vor Falschnachrichten im Netz beitragen. Auf Twitter ist das Potenzial besonders groß, dass Beiträge und Inhalte durch Retweets viral gehen.
Natürlich schützt die Leseaufforderung nicht vor Fake News, wenn entsprechende Inhalte grundsätzlich Gerüchte, verzerrte Ausschnitte aus Nachrichten oder Falschmeldungen enthalten.
Doch sie rufen uns wieder ins Bewusstsein, achtsam mit unseren digitalen Möglichkeiten umzugehen und uns die Zeit zu nehmen, Inhalte sorgfältig zu lesen statt sie vorschnell mit anderen Menschen zu teilen.
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