Die Heizsaison hat begonnen. Wenn du dir Sorgen um Kosten oder Emissionen machst, haben wir gute Nachrichten: Es gibt Mittel und Wege, um sowohl Energie als auch Geld beim Heizen zu sparen, ohne dass du frieren musst. Wir haben zehn Energiespartipps zusammengetragen.
Die nächtlichen Temperaturen in Deutschland nähern sich langsam aber sicher dem Gefrierpunkt. Spätestens jetzt schalten viele ihre Heizung ein – und zittern schon. Allerdings nicht vor Kälte, sondern vor Sorge um die nächste Abrechnung. Denn Heizen kann schnell teuer werden.
Andere wiederum machen sich Gedanken ums Klima. Private Haushalte sind nach Informationen des Bundesumweltministeriums immerhin für zehn Prozent aller Treibhausgase in Deutschland verantwortlich.
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Heizen für Raumwärme und warmes Wasser machen dabei den größten Teil aus. Emissionen für den Stromverbrauch werden dabei nicht zur Heizwärme gerechnet.
Schließlich benötigen unsere Heizungen Energie. Diese wiederum kommt in den meisten Haushalten nicht aus rein erneuerbaren Quellen, sondern vor allem aus fossilen Quellen wie Erdgas. Das verursacht somit schädliche Emissionen.
Musst du also frieren, um Geld und Energie beim Heizen zu sparen? Natürlich nicht! Wir haben einige Tipps zusammengetragen, mit denen du beim Heizen sparen kannst, ohne dabei im Kalten zu überwintern.
1. Beim Heizen sparen heißt bewusst heizen
Du kannst enorm beim Heizen sparen, indem du einfach bewusster heizt. Das bedeutet: Achte genauer darauf, auf wie viel Grad du dein Thermostat in allen Räumen einstellst. Denn tatsächlich heizen die meisten von uns zu viel.
So müssen unsere Wohnungen auch im Winter nicht permanent in jedem Zimmer 25 Grad warm sein. Tatsächlich schadet das auch deiner Gesundheit. Denn durch trockene Heizluft trocknen deine Schleim- und Augenbindehäute aus. Das macht sie wiederum empfänglicher für Schadstoffe und Krankheitserreger.
Gleichzeitig tun wir unserem Körper mit den hohen Temperaturen auch keinen Gefallen. Denn wir gewöhnen ihn an eine – zu hohe – Temperatur und frieren dann natürlich, wenn wir die Heizung herunterdrehen.
Fange daher lieber mit geringeren Heiztemperaturen an und erhöhe diese dann, bei Bedarf, graduell. Dadurch wirst du letztlich weniger frieren und gleichzeitig Energie und Geld sparen.
Schon allein eine Temperatursenkung um ein Grad kann bis zu sechs Prozent Heizenergie sparen, sagt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2 Online. Wenn du also beispielsweise deine Heiztemperatur um zwei Grad senkst, kannst du schon sehr viel sparen, ohne dass du dabei an Komfort verlierst.
2. Passe die Temperatur an den Raum an
Angenehme Temperaturen sind natürlich auch individuell. Es gibt aber grobe Richtwerte.
Während die meisten im Bad höhere Temperaturen um die 22 Grad bevorzugen, reichen im Wohnbereich in der Regel rund 20 Grad zum Wohlfühlen. In der Küche können es meist sogar noch weniger sein, weil Kühlschrank und Ofen zusätzliche Wärme abgeben.
Studien zeigen außerdem, dass wir uns mit Temperaturen zwischen 15 und 19 Grad im Schlafzimmer besser erholen. Wenn du es besonders muckelig im Bett magst: Eine zusätzliche Decke, ein warmer Schlafanzug und eine Wärmflasche halten dich wärmer als jede Heizung.
Räume, die du generell selten benutzt, brauchen auch im Winter kaum bis nur sehr wenig Heizung. Achte aber darauf, dass die Raumtemperaturen nicht unter 15 Grad fallen, damit sich kein Schimmel bildet.
Und: Wenn ein Raum völlig abkühlt, benötigst du am Ende mehr Energie, um ihn aufzuheizen anstatt eine (niedrige) Dauertemperatur zu halten.
3. Richte dich nach dem Wetter nicht nach dem Kalender
Nur weil die allgemeine Heizsaison im Oktober beginnt, musst du nicht zwangsweise am 1. Oktober deine Heizung einschalten. Sowohl 2019 als auch in diesem Jahr haben wir beispielsweise auch Anfang Oktober noch recht milde Temperaturen gehabt.
Gleiches gilt im Frühjahr. Niemand muss bis Ende April heizen, wenn die Außentemperaturen im März schon bei 20 Grad liegen. Bewusst heizen heißt in dem Fall also auch: Etwas später anfangen und etwas früher aufhören.
4. Körpertemperatur hoch halten
Wenn du eine Person bist, die schnell zum Frieren neigt, hilft es, die Körpertemperatur generell warmzuhalten. Oftmals ist es effektiver, wenn du dazu nicht die Heizung extrem aufdrehst, da du dann deinen Körper an eine hohe Temperatur gewöhnst und sehr viel schneller frierst, sobald es etwas abkühlt.
Stattdessen helfen warme Getränke wie Tee oder Kakao, aber auch warme Kleidung wie Pullover oder dicke Socken, um deinen Körper von innen wie von außen flauschig warmzuhalten.
Vermeide es auch, lange mit nassen Haaren in der Wohnung zu sitzen, wenn dir dadurch schnell kalt wird.
Oftmals wird uns auch kalt, weil wir viel sitzen und uns kaum bewegen – beim Arbeiten im Home Office zum Beispiel. Anstatt die Heizung aufzudrehen, ist es viel wirksamer und gesünder, zwischendurch kurze Sportpausen einzulegen. Schon fünf Minuten an Übungen bringen deinen Kreislauf wieder in Schwung.
Auch ein kurzer Spaziergang draußen füllt deinen Körper mit Sauerstoff und lässt die Wohnung danach gleich viel wärmer wirken. Damit wird dir nicht nur wieder warm. Du tust auch deinem Körper was Gutes.
5. Stoßlüften statt Kippen
Beim Heizen sparen hängt stark mit dem richtigen Lüften zusammen. Wer seine Fenster auf Dauerkippe stellt, sorgt eigentlich nicht für gute Lüftung, sondern vielmehr dafür, dass die Wände sich abkühlen. Besser ist es, einmal am Tag mit komplett offenem Fenster durchzulüften.
Im Oktober mögen das etwa zehn Minuten sein, im Dezember und Januar empfiehlt etwa die Verbraucherzentrale NRW fünf Minuten. So tauscht sich die Luft schnell aus, ohne dass sich die Wohnung zu stark abkühlt.
Zusatztipp: Drehe vor dem Lüften das Thermostat etwas herunter, damit weniger Energie verschwendet wird.
6. Nachts Jalousien herunterlassen
Andersherum kannst du auch beim Heizen sparen, indem du nachts die Wärme besser konservierst. Ziehe zum Beispiel nach Sonnenuntergang die Jalousien herunter. Auch Vorhänge vor dem Fenster helfen dabei, dass es wärmer bleibt.
Tagsüber solltest du die Jalousien aber wieder hochziehen, da dauerhafte Dunkelheit auch Schimmelbildung begünstigt. Mit dieser Methode bleibt mehr Wärme in deiner Wohnung, du frierst weniger und gleichzeitig musst du nicht so viel heizen.
7. Heizung herunterdrehen, wenn du nicht zu Hause bist
Wenn niemand in der Wohnung ist, etwa weil du im Urlaub oder bei der Arbeit bist, wird im Prinzip umsonst geheizt. Du musst natürlich die Heizung nicht komplett abschalten, wenn du aus dem Haus gehst. Doch gerade bei längeren Abwesenheiten kannst du mit niedrigeren Heiztemperaturen ordentlich sparen.
Wenn du also zum Beispiel zwei Wochen verreist, kannst du die Temperatur großzügig ein paar Grad herunterdrehen. Damit kommst du weder in eine kalte Wohnung zurück, sparst dabei aber gleichzeitig Heizkosten und vermeidest unnötige Emissionen.
8. Möbel vor Heizung wegrücken
Wenn du Möbel oder Vorhänge direkt vor einem Heizkörper hast, kann sich die Wärme nicht sehr gut verteilen. Achte also darauf, dass deine Heizkörper nicht zum Beispiel von der Couch oder einem Schrank verdeckt werden.
9. Heizkörper entlüften
Luft im Heizkörper bedeutet: Er wird nicht richtig warm. Entlüfte die Heizkörper daher am besten vor der Heizsaison gründlich.
In der Regel drehst du dazu einfach an dem kleinen Ventil an der Seite. Nach dem Lüften muss Heizwasser nachgefüllt werden, um Druckverlust zu vermeiden. Dieser führt nämlich dazu, dass die Heizkörper nicht richtig warm werden.
In Mietwohnungen ist der Vermieter in der Regel für das Entlüften verantwortlich.
10. Wohnung wechseln
Das mag etwas extrem erscheinen, aber wenn du in einem alten Gebäude mit schlechter Isolierung und veralteten Heizsystemen wohnst oder vier Meter hohe Decken hast, kannst du es teilweise gar nicht verhindern, Energie beim Heizen zu verschwenden.
Sowohl eine kleinere Wohnung mit weniger Heizfläche als auch modernere, gut isolierte Wohnungen oder auch Niedrigenergiehäuser helfen dir, beim Heizen zu sparen.
Das geht natürlich insbesondere in großen Städten nicht so ohne Weiteres, ist aber in einigen Fällen sicher eine Überlegung wert. Möglicherweise bietet sich auch ein Gespräch mit dem Vermieter über bessere Isolierung bei Fenstern und Türen an.
Notfalls kannst du aber auch selbst mit kleinen Dämmungsmaßnahmen wie Zugluftstoppern oder Dichtungsbändern schon Einiges bewirken. Ein Vergleich deines aktuellen Gas-Tarifs kann sich zusätzlich lohnen! Nutze einfach unseren Vergleichsrechner, um den günstigsten Tarif für dich zu finden.
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