Die britische Investment-Firma Centricus hat Interesse an einer anteiligen Tik-Tok-Übernahme geäußert. Kippt jetzt noch der große Deal mit dem US-amerikanischen Software-Unternehmen Oracle? Eine Einordnung der Geschehnisse.
Eigentlich schien die Zukunft von Tik Tok erst einmal geklärt zu sein. US-Präsident Donald Trump hatte Ende September 2020 einem Deal mit dem Software-Unternehmen Oracle und der Handelskette Walmart zugestimmt.
Tik Tok sollte und soll eine „ganz neue Firma“ mit Sitz in den USA werden, um künftig Nutzerdaten zu schützen. Die Verbindung des Unternehmens nach China und zum chinesischen Mutterkonzern Bytedance soll verschwinden.
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Doch jetzt grätscht die britische Investment-Firma Centricus offenbar noch einmal dazwischen. Das Wall Street Journal berichtet, dass das Unternehmen Tik Tok ein Angebot zur anteiligen Übernahme unterbreitet hätte.
Centricus zeigt offenbar Interesse an einer Tik-Tok-Übernahme
Demnach möchte Centricus beim Aufbau der geplanten neuen Holding-Gesellschaft mitmischen. Die Investment-Firma soll dafür in Kontakt mit Zhang Yiming, dem CEO der Tik-Tok-Muttergesellschaft Bytedance, stehen.
Genaue Details zum Angebot von Centricus gibt es bislang nicht. Laut dem Wall Street Journal steht darin aber, dass die Firma aus London offen für eine weitere Beteiligung bestehender Investoren und US-amerikanischer Unternehmen ist.
Eine Kopie des Angebots liegt der Zeitung laut eigenen Aussagen vor. Dem entgegen sagte ein Bytedance-Sprecher aber auch aus, dass das Unternehmen „keine Gespräche mit Centricus bezüglich Tik Tok“ führe oder geführt habe.
Darüber, was nun stimmt, können wir natürlich nur spekulieren.
Kippt der Tik-Tok-Deal mit Oracle jetzt noch?
Wenn Centricus aber wirklich Interesse an Tik Tok zeigt und mit Bytedance in Gesprächen steht, könnte die Zukunft der Kurzvideo-App doch noch anders aussehen als zunächst geplant.
Denn eigentlich sollten Oracle und Walmart zusammen 20 Prozent an Tik Tok erhalten, wobei Oracle mit einem Unternehmensanteil von 12,5 Prozent das Hosting aller US-amerikanischen Benutzerdaten sowie die Sicherung der zugehörigen Computersysteme verantworten soll.
Entweder könnte Centricus also genau in diesen Deal grätschen und vorgesehene Unternehmensanteile für Oracle und Walmart kaufen oder Interesse an Anteilen der übrigen 80 Prozent von Bytedance haben.
US-Präsident Donald Trump hat sich bislang nicht zum Angebot geäußert. Wir müssen also abwarten, ob hinter dem Interesse von Centricus ernsthafte Absichten stecken und ob ein weiterer Deal für die US-Politik und Bytedance überhaupt infrage kommen würde.
Bevor Trump den Deal mit Oracle und Walmart gebilligt hatte, galt Microsoft lange als großer Favorit für die Tik-Tok-Übernahme. Auch Twitter war kurzzeitig in den Poker eingestiegen. Doch alle diese Pläne hatten sich schlussendlich im Sand verlaufen.
Das geäußerte Interesse muss also nicht zwangsläufig zu einem Ergebnis führen.
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