Das Smartphone ist in der Corona-Krise für viele Menschen noch wichtiger geworden – das wissen scheinbar auch Hacker. Denn laut einer Untersuchung tauchen alle acht Sekunden gefährliche Android-Apps mit Schad-Software auf. Wir zeigen dir, wie du dich schützen kannst.
Das Cyber-Defense-Unternehmen G Data hat herausgefunden, dass Cyber-Kriminelle alle acht Sekunden gefährliche Android-Apps mit Schad-Software veröffentlichen.
Laut einer Untersuchung macht das in den ersten sechs Monaten 2020 mehr als zwei Millionen Apps. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 sind das zehn Prozent mehr. Die Corona-Krise scheint die Cyber-Kriminalität also befeuert zu haben.
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„Das Smartphone hat in der Pandemie noch einmal mehr an Bedeutung als digitaler Helfer im Alltag gewonnen“, sagt auch Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data.
„So haben mehr Menschen die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens mit dem Smartphone genutzt. Das Smartphone ist zugleich berufliche Kommunikationszentrale, Verbindung zu Freunden und Verwandten und auch Bezahl-Terminal. Guter Schutz ist also immens wichtig.“
Gefährliche Android-Apps: Kriminelle setzen auf gefälschte Corona-Tracker und Dropper
Die Untersuchung von G Data zeigt, dass Angreifer dabei gerne auf gefälschte Corona-Tracker gesetzt haben. Sie lockten Nutzer mit scheinbar übersichtlich dargestellten Infektionszahlen in Echtzeit und weiteren Funktionen – nur um dann Schad-Software auf deren mobilen Geräten zu installieren.
Durchschnittlich identifizierte G Data mehr als 11.000 gefährliche Android-Apps pro Tag. Hinter denen haben sich oft auch sogenannte Dropper versteckt. Dropper sind tückische Installations-Dateien für Android-Apps, die bösartige „Android Packages“ nachladen und installieren.
Laut G Data schützen Kriminelle mit Droppern ihre Schadcodes davor, erkannt zu werden. Diese seien nämlich sehr aufwändig und auch teuer herzustellen.
Zudem sollen Kriminelle mit den Installations-Dateien in der Lage sein, Apps auf unterschiedliche Zielgruppen abzustimmen. Sie können etwa Spiele- oder Fotobearbeitungs-Apps erstellen, auf die gerade Kinder und Jugendliche leicht hereinfallen können.
Sie ändern sozusagen das Äußere, während das Innere – die Schad-Software – gleich bleibt.
Die gefährlichen Android-Apps lauern dabei ganz legal in App Stores wie dem Google Play Store. Sogar die mobile Fortnite-Version soll mit Schad-Software belastet gewesen sein.
Vorsicht vor billigen Smartphones
Über die Schad-Software hinaus warnt G Data auch vor billigen Smartphones. Hinter den vermeintlichen Schnäppchen stecken oftmals Geräte, auf denen sich schon vorinstallierte, schädliche Apps befinden.
Diese können über Nacht automatisch gefährliche Apps laden oder SMS verschicken. Dahinter stecken aber nicht immer die Hersteller selbst, sondern Kriminelle, die während des Versands oder bei einem Zwischenhändler agieren.
Um dich vor gefährlichen Android-Apps und Co. zu schützen, solltest du im ersten Schritt also ein neues, verifiziertes Gerät kaufen und dich nicht von zwielichtigen Angeboten verleiten lassen – gerade nicht, wenn du beispielsweise deinem Kind ein Einsteiger-Smartphone kaufen möchtest.
Falls du ein billiges Gerät gekauft hast und dir unsicher bist, ob es mit Schad-Software belastet ist, kannst du darauf achten, ob dein Smartphone einen ungewöhnlich hohen Akku-Verbrauch hat.
Das ist laut G Data ein sicheres Zeichen für Malware. Ein weiteres Kennzeichen sei zudem, dass sich Banking-Apps nicht installieren lassen.
Gefährliche Android-Apps: So schützt du dich vor Malware und Co.
G Data empfiehlt deshalb, einen Viren-Scanner als Grundausstattung für jedes Smartphone. „Er bewahrt die Nutzer vor unliebsamen Überraschungen durch schädliche Apps“, erklärt Mobile Researcher Stefan Decker.
Zusätzlich kann es nicht schaden, Apps mit einem Passwort zu verschlüsseln – wenn du dein Smartphone hin und wieder in fremde Hände gibst.
Und um dich weiterhin auch vor Viren und Spam in alltäglichen Apps wie WhatsApp zu schützen, kannst du dich mit deinen Privatsphäre-Einstellungen auseinandersetzen. Wir haben dir bereits in einem eigenen Artikel gezeigt, was dafür wichtig ist.
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