Amazon unterbindet offensichtlich Anzeigen von Wettbewerbern, damit sie ihre Produkte nur unter erschwerten Bedingungen verkaufen können. Fairer Wettbewerb sieht anders aus. Welche Konsequenzen kann das Verhalten für den E-Commerce-Riesen also mit sich bringen?
Fairer Wettbewerb und Amazon geben offenbar kein gutes Paar ab. Zumindest scheint der E-Commerce-Riese andere Wettbewerber immer wieder benachteiligen zu wollen.
Ende Juli 2020 hat der US-Kongress dem Unternehmen sogar vorgeworfen, seine Marktmacht zu missbrauchen. Und das Wall Street Journal bestätigt diesen Vorwurf nun mit einer neuen Recherche.
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Fairer Wettbewerb: Wie genau verhindert Amazon ihn?
Demnach haben Redakteure herausgefunden, dass Amazon offensichtlich Anzeigen von Wettbewerbern unterbindet und deren Schaltung einschränkt.
Betroffen sind vor allem Hersteller von Geräten, die direkt mit Produkten von Amazon konkurrieren. Das würde bedeuten, dass das Unternehmen seine Marktmacht bewusst missbraucht, um den Wettbewerb zu verzerren.
Konkret soll der Anbieter der Streaming-Hardware Roku in einigen Bereichen keine Werbung für seine Produkte schalten können. Die Vermutung: Amazon will der Konkurrenz für den eigenen Streaming-Media-Adapter Fire TV keine Werbefläche bieten.
Auf den Suchergebnisseiten soll Roku nur eingeschränkt bezahlte Werbung buchen können.
Amazon wehrt sich gegen die Vorwürfe
Amazon selbst wehrt sich natürlich gegen diese Vorwürfe. Laut dem E-Commerce-Riesen soll es allerdings durchaus möglich sein, dass einige auf Amazon-Produkte bezogene Keywords nur eingeschränkt für Werbeanzeigen verfügbar sind.
Zudem sagte das Unternehmen gegenüber CNBC aus, dass es gar nicht ungewöhnlich sei, Produkte der Konkurrenz nicht zu bewerben oder zu verkaufen. Die US-amerikanische Handelskette Walmart operiere ähnlich. Sie verkaufe nämlich keine Kindle-E-Book-Reader, Fire-TV- oder Echo-Geräte.
Fairer Wettbewerb: Welche Konsequenzen hat das Verhalten von Amazon?
Verwerflich an der Sache ist, dass sich Amazon bewusst als Plattform für andere Anbieter darstellt. Das Unternehmen darf seine Macht also eigentlich nicht missbrauchen, um andere Wettbewerber klein zu halten.
Aus Sicht von Amazon ist das Verhalten aus einer rein wirtschaftlichen Perspektive allerdings durchaus nachvollziehbar. Bei einer Betrachtung des Falls unter moralischen Aspekten würde man natürlich zu anderen Ergebnissen kommen.
Amazon rückt seine eigenen Produkte in den Vordergrund. Dass das einem Wettbewerber früher oder später auffällt, war allerdings erwartbar. Das gilt ebenso für die Reaktion auf das Verhalten von Amazon.
Hinzu kommt, dass in den USA ein auf Kartellrecht spezialisierter Unterausschuss des Repräsentantenhauses auch noch untersucht hat, ob Amazon Daten von Drittanbietern missbraucht hat, um eigene Produkte zu entwickeln. Amazon scheint also durchaus bewusst von Konkurrenten profitieren zu wollen.
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