In den sozialen Medien und im gesellschaftlichen Alltag diskutieren wir oftmals mit Menschen, deren Meinung wir nicht teilen. Das muss nicht gleich zu einer aggressiven Kontroverse führen. Im Gegenteil: Beachte diese vier Tipps und du wirst einen Mehrwert daraus ziehen.
Du kennst Megan Phelps-Roper nicht und das ist auch nicht weiter schlimm. Sie ist als Mitglied der Westboro Baptist Church im US-Bundesstaat Kansas aufgewachsen.
Heute ist die Gemeinde allgemein dafür bekannt, Hass und diskriminierende Botschaften aufgrund der sexuellen Orientierung von Menschen zu verbreiten.
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Offene und konstruktive Kontroverse: So diskutierst du mit Menschen, deren Meinung du nicht teilst
Im Alter von fünf Jahren hielt Megan – unwissend – Schilder mit Sprüchen wie „Schwule sind es wert, zu sterben“ hoch. Heute spricht die junge Frau offen über ihre Vergangenheit. Denn die Diskussionen haben ihr gezeigt, wie wichtig es ist, auch in einer Kontroverse die Ruhe zu bewahren.
Selbstverständlich hat Megan Phelps-Roper ihre Baptisten-Gemeinde verlassen. Über ihre Erkenntnisse hat sie unter anderem in einem Ted-Talk gesprochen. Darin gibt sie dir vier Tipps, wie du freundlich und offen mit Menschen redest, deren Meinung du nicht teilst.
1. Gehe nicht von einer schlechten Absicht aus
Wenn du ein Gespräch beginnst, bauen sich in dir automatisch und ohne, dass du es willst, Vorurteile auf. Schließlich widerstrebt uns die Einstellung unseres Gesprächspartners in dieser Kontroverse von Grund auf.
Damit wir uns jedoch nicht im Hass verfangen, ist es wichtig, dass wir unserem Gegenüber keine schlechte Absicht unterstellen. Unabhängig von seiner Einstellung ist es für ein gutes Gespräch wichtig, dass wir davon ausgehen, dass er eine neutrale oder gute Absicht hat.
2. Stelle Fragen
Nur weil wir einen Standpunkt nicht sofort verstehen können, muss er nicht unbedingt falsch sein. Selbstverständlich ist das trotzdem möglich. Das steht außer Frage. Damit wir jedoch die Chance zu einer offenen Diskussion haben, müssen wir verstehen, wie unser Gegenüber denkt.
Um das herauszufinden, müssen wir ihm Fragen stellen. Das gibt allen Beteiligten die Chance, sich zu erklären. Gleichzeitig offenbaren sich so auch dem Argumentierenden mögliche Mängel seines Standpunktes, wenn er bestimmte Fragen nicht beantworten kann.
3. Bleib ruhig
Das ist eine der größten Herausforderungen des Lebens – und übrigens auch im beruflichen Kontext von größter Bedeutung. Wir dürfen auf Angriffe und Kritik nicht mit eigener Aggression reagieren. Das führt ausschließlich zu einer Eskalation und zum Ende einer qualifizierten Kontroverse.
Damit du nicht deinen Emotionen erliegst, ist es wichtig, nicht sofort zu antworten. Beruhige dich, atme tief ein und aus und lege eine Pause ein. Sobald deine Wut oder dein Ärger verflogen ist, kannst du neutral die Gespräche fortsetzen.
4. Finde Argumente für deinen Standpunkt
Der letzte Tipp für offene Gespräche erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Schließlich sind Argumente die Grundlage einer jeden Diskussion. Genau an dieser Stelle begehen jedoch viele Menschen einen Denkfehler.
Denn nur weil für uns ein Standpunkt oder ein Fakt klar und damit nicht erklärungsbedürftig ist, ist das bei unserem Gegenüber nicht der Fall. Du darfst nicht voraussetzen, dass jeder Gesprächspartner deine Gedankengänge automatisch versteht.
Deshalb vergiss innerhalb einer Kontroverse niemals, stichhaltige Argumente für deine These aufzuführen.
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