Damit Bilder auf Twitter richtig ausgespielt werden, müssen die Inhalte bestimmte Kriterien erfüllen. Das ist jedoch nicht nur spannend, sondern wirft eine weitere Frage auf: Wie wählt der Twitter-Algorithmus aus, welcher Bereich eines Bildes in der Vorschau zu sehen ist?
Jedes soziale Netzwerk richtet an seine Nutzer bestimmte Vorgaben beim Upload von Bildern. Wenn du möchtest, dass deine Inhalte komplett sichtbar sind, musst du diese Vorgaben kennen und auch beachten. Selbstverständlich ist das insbesondere für die privaten Nutzer nicht relevant.
Wer Twitter jedoch professionell nutzen möchte, muss wissen, wie der Twitter-Algorithmus im Bezug auf Fotos funktioniert. Das heißt: Welche Datei-Formate und Seitenverhältnisse benötigt dein Bild, um in der Vorschau bei Twitter korrekt dargestellt zu werden?
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Wie wählt Twitter den Bildausschnitt für die Vorschau aus?
Damit hat sich der Data Analyst Luca Hammer ausführlich beschäftigt. So erzielen beispielsweise Bilder die besten Ergebnisse, wenn sie in der Web-Anwendung hochgeladen werden.
Solltest du dabei auf eine Jpeg-Datei zugreifen, sollte diese kleiner als 4.096 mal 4.096 Pixel sein und zudem nicht größer als fünf Megabyte. Andernfalls reduziert Twitter automatisch die Qualität deiner Bilder.
Und auch beim Seitenverhältnis gibt Twitter dem Twitter-Algorithmus klare Vorgaben. Oder anders ausgedrückt: Wenn du nicht möchtest, dass Twitter entscheidet, welcher Ausschnitt deines Bildes zu sehen ist, solltest du auf die Vorgaben von Twitter achten.
Wenn du beispielsweise ein einzelnes Bild hochlädst, wird es perfekt ausgespielt, wenn es im Verhältnis 16:9 ist. Bei drei Bildern benötigst du dann schon ein Bild im 7:8-Format und zwei weitere Motive jeweils mit einem Verhältnis von 7:4.
Was passiert, wenn der Twitter-Algorithmus selbst die Bildauswahl treffen muss?
Auf den ersten Blick erscheint diese Fragestellung nicht sonderlich interessant. Welche Rolle spielt es, welchen Ausschnitt eines Bilder Twitter – oder auch andere soziale Netzwerke – ihren Nutzern präsentieren? Wie mehrere Experimente von Twitter-Nutzern am Wochenende gezeigt haben: eine sehr große.
Doch an den Anfang: Der Twitter-Nutzer Tony Arcieri hat am 20. September eine Kollage im Hochkantformat hochgeladen.
Am oberen Ende ist dabei der (weiße) Mehrheitsführer des US-Senats Mitch McConnell zu sehen. Am unteren Ende befindet sich ein Bild des (schwarzen) ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. In der Mitte sind beide Bilder durch einen großen weißen Platzhalter getrennt.
Obwohl beide Bilder exakt gleich groß sind, spielt der Twitter-Algorithmus in der Vorschau jeweils das Gesicht von Mitch McConnell aus. Daran ändert sich auch nichts, wenn Arcieri die Farbe der Krawatte ändert oder mehrere Köpfe von Barack Obama hinzufügt.
Erst als er die Farben des Bildes umkehrte, war erstmals ebenfalls Obama zu sehen. Dabei erscheint jedoch die Hautfarbe der beiden Bilder in einem bläulichen Farbton, sodass die Hautfarbe in diesem Fall keine Rolle gespielt hat.
Haben Algorithmen bestimmte Präferenzen?
Das ist letztendlich die große Frage in diesem Zusammenhang. Und diese lässt sich selbstverständlich nur durch groß angelegte Studien be- oder widerlegen. Ein paar einzelne Experimente sind für den Ausgang letztendlich irrelevant.
Fest steht auf jeden Fall, dass sich Twitter darüber bewusst ist, dass der eigene Twitter-Algorithmus für Bilder noch nicht ausgereift ist. So erklärt der Kurznachrichtendienst selbst, dass das Ziel darin besteht, den Fokus auf das „prominenteste Gesicht“ zu lenken.
Das sei kein perfekter Ansatz. Schließlich gebe es beispielsweise Bilder, bei denen die Systeme entweder Gesichter nicht erkennen oder auf denen überhaupt keine Gesichter und Personen erkennbar sind. Den Fokus einfach in die Mitte des Bildes zu legen, sei jedoch ebenfalls nicht zielführend.
Twitter kündigt Untersuchungen an
Nach der aufkommenden Kritik zeigt sich Twitter auf der eigenen Plattform sehr aktiv und offen. So schrieb Chief Design Officer Dan Dantley, dass die eigenen Tests zwar durchaus auch zu anderen Ergebnissen gekommen sind. Allerdings gebe es „einige Variablen“, auf die man bei Twitter einen detaillierten Blick werfen will.
Die Twitter-Sprecherin Liz Kelly ergänzt, dass ihr Unternehmen sehr dankbar für die angetretene Debatte ist und die Codes veröffentlichen wird, sodass jeder Interessierte an der Lösung des Problems mitarbeiten kann.
Die offene und vor allem auch schnelle Reaktion seitens Twitter ist durchaus positiv zu bewerten. Am Ende ist jedoch der entscheidende Faktor, ob der Twitter-Algorithmus in Zukunft dann auch frei von Vorurteilen nachvollziehbare Entscheidungen trifft.
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