Elektroautos funktionieren in der Stadt oder zum Pendeln zur Arbeit relativ problemlos. Doch wie sieht das aus mit weiten Strecken? Kann man mit dem Elektroauto in den Urlaub fahren? Genau das will jetzt Michael Bader testen. Dazu ist er heute aus Hamburg mit einer Renault Zoe losgefahren. Sein Ziel: Montenegro.
2.000 Kilometer mit dem Elektroauto in den Urlaub fahren – geht das? Genau das will Michael Bader herausfinden. Bader kommt ursprünglich aus dem Westerwald, vermietet aber seit Jahren Ferienwohnungen in der Gemeinde Bar in seiner Wahlheimat Montenegro.
Entsprechend ist er die Strecke Deutschland – Montenegro schon oft gefahren. Allerdings: noch nie mit einem Elektroauto. Weil ihm aber selbst Nachhaltigkeit wichtig ist und er auch die Elektromobilität in Montenegro fördern möchte, hat er nun ein Selbstexperiment gewagt.
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Er hat sich in Hamburg eine Renault Zoe gekauft und will damit nun die komplette Strecke bis nach Bar in Montenegro fahren. Heute Vormittag ist er losgefahren. Bislang weiß er noch nicht so ganz, was ihn erwartet und ob sein Plan überhaupt aufgehen wird.
Wir werden ihn entlang seiner Strecke beobachten und über seine Fortschritte berichten.
Heute also: der Start.
Werbung für Montenegro als Elektroauto-Destination
Von seiner Reise berichtet Michael Bader übrigens auch selbst von unterwegs, und zwar immer bei Ladestopps per Facebook-Livestream.
Seinen ersten Ladestopp hat er bei einem IKEA-Laden in Hannover eingelegt. Ein Nutzer kritisierte das bereits. Schließlich seien die Ladestationen eigentlich den Kunden vorbehalten.
Doch solche Ladestopps sind natürlich auch eine Möglichkeit, das Auto mit allen Werbestickern der Sponsoren vielen Menschen zu zeigen und so mehr Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen.
Die Aktion wird nämlich auch von der örtlichen Tourismusorganisation Bar unterstützt. Schließlich wäre es für das kleine Land an der Adria sowie für die Gemeinde Bar hilfreich, wenn man sich als Elektroauto-Destination vermarkten könnte.
Denn wie der Tourismus weltweit leidet natürlich auch die Reiseindustrie in Montenegro unter den Folgen von Corona.
Der Selbstversuch von Michael Bader soll damit nicht nur zeigen, ob und wie man auch lange Strecken mit dem Elektroauto in den Urlaub fahren kann. Er soll auch das Augenmerk auf Montenegro als Urlaubsziel lenken.
Darum ist auch eine Gewinnaktion an den Selbstversuch geknüpft. Wer Bader und seine Zoe fotografiert und per Social Media postet, kann einen Urlaubsaufenthalt in Montenegro gewinnen.
Langfristig möchte Bader seinen Ferienwohnungsgästen aber auch Elektroautos als Mietwagen anbieten. Eine Ladestation hat er dafür schon installiert.
Doch, ob man Montenegro wirklich so ohne Weiteres im Elektroauto erreichen kann, wird sich noch zeigen.
Härtetest: 2.000 Kilometer Strecke bei 300 Kilometer Reichweite
Vor seiner Reise hat Michael Bader sich natürlich mit Informationen zu Ladestationen entlang der Strecke vorbereitet. Dazu nutzt er sowohl den Routenplaner „A Better Routeplanner“ sowie „Chargemap“, ein Portal für Ladestationskarten.
Darüber hinaus hilft ihm auch sein Fahrzeug selbst beim Finden von Ladestationen. Die Renault Zoe zeigt im eigenen Navigationsprogramm ebenfalls Ladestationen an.
Nun ist es vielleicht erstaunlich, dass Michael Bader ausgerechnet eine Renault Zoe (Renault Zoe R90 Z.E. 40, 41 kWh) mit einer Reichweite von knapp 300 Kilometern als Elektrofahrzeug gewählt hat. Schließlich würden ihm andere Elektroautos wesentlich mehr Reichweite bieten.
Doch zum einen sind 300 Kilometer Reichweite in einem kleinen Land wie Montenegro mehr als genug. Das Land ist in etwa so groß wie Schleswig-Holstein. Eine volle Ladung reicht dabei aus, um einmal quer durchs Land zu fahren.
Auch in puncto Ladestationen bemüht sich das Land immerhin. Entlang der Küste ist die Infrastruktur passabel, doch auch im Hinterland in den Bergen finden sich Ladestationen.
Zum anderen ist die Fahrt in der Renault Zoe vielleicht auch interessanter als in einem Tesla. Mit einem Auto mit 600 Kilometer Reichweite ist eine Strecke von 2.000 Kilometern keine allzu große Herausforderung.
So kann man den Selbstversuch von Michael Bader auch als Härtetest sehen: Wenn er es in der kleinen Renault Zoe schafft, dann ist das machbar.
Urlaub im Elektroauto: Fortsetzung folgt
Bislang sind drei bis vier Übernachtungen auf der Strecke grob geplant, unter anderem auch in Österreich und Slowenien. Insbesondere hier wird es dann spannend, wenn nämlich die Ladeinfrastruktur dünner wird.
Wir werden dann nochmals mit Michael Bader sprechen und schauen, wie es ihm bis dahin ergangen ist, auf welche Hindernisse er gestoßen ist und wie es wirklich so ist, mit dem Elektroauto in den Urlaub zu fahren.
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