Facebook News, das eigene Nachrichtenangebot von Facebook, soll bald auch nach Deutschland kommen. Wir werfen ein Blick darauf, was das für Publisher bedeutet und ob die Plattform Nachrichten-Seiten möglicherweise abwerten will.
Bislang waren die Facebook News seit 2019 nur in den USA erhältlich. Laut eigener Aussage spielt das soziale Netzwerk darin „hochwertige und vertrauenswürdige News“ aus.
Dafür kooperiert das Unternehmen unter anderem auch mit CBS News, der Washington Post, dem Wall Street Journal, der Los Angeles Times und Bloomberg. Facebook-Nutzer können die angebotenen Inhalte personalisieren und ähnlich wie im normalen Newsfeed auch ihren eigenen Nachrichtenfeed zusammenstellen.
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Facebook zahlt den US-amerikanischen Medienhäusern dann Geld für die Verwendung ihrer Inhalte aus. Und das Angebot in den Vereinigten Staaten scheint gut zu laufen. Denn Chef Mark Zuckerberg möchte Facebook News jetzt auch nach Deutschland und weitere Länder inner- und außerhalb von Europa expandieren.
Facebook News kommt nach Deutschland
In sechs bis zwölf Monaten – also spätestens im Herbst 2021 – soll das Angebot in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Indien und Brasilien erhältlich sein.
Facebook befindet sich dafür offenbar auch schon in Gesprächen mit möglichen Medienpartnern. Für die jeweiligen Länder wolle das Unternehmen nämlich auf Nutzungsgewohnheiten und mögliche Anforderungen der Verlage achten.
So verspricht Facebook, dass die Medienhäuser mit dem Nachrichtenangebot ihren Traffic steigern können. Das soziale Netzwerk selbst wiederum erhofft sich, glaubwürdige Nachrichten zu verbreiten und demnach das Vertrauen seiner Nutzer zu gewinnen.
Weitet Facebook seine Macht aus?
Weitere Details zu den Plänen gibt es bislang nicht. Klar ist aber, dass Facebook News dem Unternehmen enorm viel Macht geben kann.
Facebook kann immerhin frei entscheiden, mit welchen Medienhäusern es zusammenarbeitet und mit welchen nicht. Ob das soziale Netzwerk dann auch Macht darüber hat, welche Nachrichten die Verlage publizieren, wissen wir nicht endgültig.
Auf jeden Fall hätte Facebook aber mehr Kontrolle darüber, was Nutzer konsumieren und was nicht. Und möglicherweise besteht auch das Potenzial, dass Mark Zuckerberg über die kooperierenden Medien auch von ihm gewünschte Nachrichten ausspielen kann – zumindest indirekt.
Hinzu kommt die Frage, ob durch Facebook News automatisch die eigenen Profilseiten der Medien und Verlage herab gestuft werden. Facebook wird sein eigenes Nachrichtenangebot sicher in den Vordergrund rücken.
Es kann also auch sein, dass im gleichen Zug die ausgespielten Nachrichten über die eigenen Kanäle der Medienhäuser im Feed der Nutzer weiter unten landen. Ganz zu schweigen natürlich von den kleinen Verlagen und Publishern, die nicht im System berücksichtigt werden.
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