Das Start-up Surft will die Reise- und Freizeitbranche mit einem neuen Konzept aufmischen: surfen auf dem Rhein. Wir schauen uns das Angebot genauer an.
Romi, Ben und Lukas sind von Frankreich über Indonesien bis nach Südafrika schon um die halbe Welt gereist. Oft waren sie dabei auf der Suche nach der perfekten Welle, fast immer aber nach Entspannung und einem unbeschwertem Lebensgefühl. Doch irgendwann war klar: Ihre Heimat ist und bleibt Köln.
Nur: Surfen in Kölle ist nicht so dolle. Doch das hielt die drei nicht davon ab, über eine WhatsApp-Gruppe eine kleine Surf-Community in Köln aufzubauen. Ihre Idee: Köln hat zwar keine Palmen und kein Meer, aber dafür den Rhein. Und mit etwas technischer Hilfe kann man auch hier super surfen.
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Aus der Idee und der Gruppe ist schließlich ein Unternehmen geworden, die Surft UG.
Darüber bieten die drei Gründer nun das an, was in Köln ihrer Meinung nach bisher gefehlt hat: Wellenreiten auf dem Rhein. Dabei geht es den Gründern aber nicht nur um das reine Sportangebot.
Sie wollen damit auch das unbeschwerte Gefühl und die Lebensfreude, die man aus dem Surf-Urlaub kennt, nach Deutschland holen. Oder, wie sie es selbst auf ihrer Website formulieren: einen „Alltag, vor dem man nicht fliehen muss“, nach Deutschland bringen.
Die Idee ist eigentlich ganz einfach: Warum erschaffen wir nicht selbst das in der eigenen Heimat, was uns an Urlaubsorten so gefällt? Denn das macht den eigenen Wohnort umso lebenswerter – und erhöht damit die Lebensqualität. Anstatt sich also nach Feierabend nach Bali zu sehnen, dreht man einfach eine Runde auf dem Surfbrett mit Surft.
Das war schon vor diesem Corona-Jahr das Motto. In diesem Jahr gewinnt die Idee aber nochmals neue Relevanz, da viele bekannte Surf-Hotspots aufgrund der aktuellen Lage für viele Surfer nicht attraktiv oder gar nicht erreichbar sind.
Natürlich hat der Rhein aber keine Wellen wie etwa die Küsten vor Teneriffa, Portugal oder Hawaii. Hier behilft sich Surft etwas. Mit einem Schnellboot und einem Wellenmacher erzeugt das Start-up eine künstliche Welle auf dem Rhein, die du theoretisch endlos reiten kannst.
Du kannst dabei mit oder ohne Seil surfen und natürlich mit einem echten Surfbrett. Deine Freunde sitzen dabei im Boot, entspannen und man wechselt sich so beim Surfen ab.
Die Ausrüstung, von Surfbrett über Wetsuit bis hin zur GoPro, gibt es von surft inklusive. Das Surf-Angebot gilt von April bis Oktober. Denn eine Sache kann auch Surft in Köln nicht ändern: das Herbst- und Winterwetter.
Dafür hat das Start-up aber noch eine Menge anderer Sportarten im Angebot. So gibt es Longboard, Surfskate, Paddelboote, einen Wavepool-Fitnesskurs sowie surf-inspirierte Yoga-Kurse und einiges mehr.
Darüber hinaus unternimmt Surft immer wieder auch Ausflüge, sei es ein Tagesausflug ins südliche Nordrhein-Westfalen, ein Wochenendausflug zum Wavegarden Bristol oder auch längere Urlaubsreisen. Diese heißen bei Surft „Safaris“ und finden in der Regel viermal im Jahr statt. Dabei reist du dann an klassische Surf-Detinationen wie Cantabrien, Galizien, Asturien oder Fuerteventura.
All das steht im Kontext von „nachhaltig leben“ und „bewusst reisen“.
Daran merkt man schon, dass es bei Surft immer auch darum geht, einen Lifestyle zu verkaufen und somit nicht nur ein außergewöhnliches Sportangebot im Petto zu haben, sondern eben auch ein Lebensgefühl zu vermitteln. Für den Aufbau einer besonderen Marke, ist das sehr clever.
So gibt es – logisch – auch eine Bekleidungssparte, Salty Concepts. Hier kannst du verschiedene Kleidungsstücke bestellen.
Der Erfolg gibt dem Konzept von Surft recht. Gegenüber Deutsche Start-ups verrät Mitgründer Ben Ickenroth, dass sie schon ihren operationellen Break-Even-Point erreicht haben und sogar den ersten Mitarbeiter einstellen konnten, gut ein Jahr bevor sie überhaupt damit gerechnet hatten.
So möchte Surft weiter auf dem Erfolg aufbauen. Weitere Mitarbeiter sollen eingestellt und auch die Modemarke weiter ausgebaut werden.
All das muss aber stets langsam und entspannt ablaufen, betonen die Gründer. Anders ergibt es auch wenig Sinn. Schließlich wäre es ironisch, ein Start-up für ein entspanntes Lebensgefühl zu gründen und dann die eigene Work-Life-Balance aus dem Blick zu verlieren.
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