Der Tik-Tok-Trend „Kulikitaka“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie die sozialen Medien uns zunehmend verdummen lassen. Warum gehen wir so unachtsam, respekt- und gedankenlos mit unseren digitalen Möglichkeiten um? Ein kommentierender Erklärungsversuch.
Wie intelligent und liebevoll sind wir heute noch? Die Digitalisierung hat dazu geführt, dass wir immer häufiger unachtsam auf unsere leuchtenden Smartphone-Bildschirme starren und unsere Umgebung nicht mehr wahrnehmen.
Je mehr Zeit wir in den sozialen Netzwerken verbringen, desto stärker wird das Gefühl in uns, unglaublich viel zu verpassen. Es entsteht der Eindruck in uns, das Leben würde zunehmend digital und nicht real passieren.
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Tik-Tok-Trend: Wie kann man sich nur eine Kuh-Challenge einfallen lassen?
Während das Leben auf Instagram und Co. extravagant und spannend aussieht, erscheint die eigene Realität plötzlich ganz langweilig – einigen Menschen offenbar zu langweilig, wie der schwachsinnige Tik-Tok-Trend „Kulikitaka“ gezeigt hat.
Jemand hatte sich nämlich eine Challenge ausgedacht, bei der es darum ging, Kühe zu erschrecken. Eine Person sollte sich vor ein Tier stellen, erst den linken und dann den rechten Arm nach oben anwinkeln, und dann beide Arme in die Luft reißen und auf die Kuh zulaufen, um ihr einen Schrecken einzujagen.
Wenn man darüber nachdenkt, kann der Tik-Tok-Trend nur aus Langeweile und Gedankenlosigkeit oder aus Boshaftigkeit entstanden sein.
Anders lässt sich mit gesundem Menschenverstand nicht erklären, wie man es für lustig halten kann, andere Lebewesen zu erschrecken und ihnen absichtlich gesundheitsschädlichen Stress zu bereiten.
Tik Tok hat alle hochgeladenen Videos zur Challenge gelöscht. Damit ist aber nicht das grundlegende Problem behoben, dass wir zu fahrlässig mit unseren digitalen Möglichkeiten umgehen.
Wir dürfen uns fragen, warum wir nicht in der Lage sind, die sozialen Netzwerke verantwortungsvoll zu nutzen. Wir lassen uns zu viel zu viel Schwachsinn und Vergleichen mit anderen Menschen verleiten, die uns dumm, unglücklich und krank machen.
Die sozialen Medien lassen uns zunehmend verdummen
Aber warum ist das so? Ist nicht jeder Mensch frei und selbstbestimmt genug, um Verantwortung für sich und damit auch seinen digitalen Konsum zu übernehmen?
Machen wir uns einmal bewusst, wie man uns teilweise in den vergangenen Jahren unser selbstbestimmtes Denken abtrainiert hat. Dann kommen wir der Ursache für unser unachtsames Verhalten auch näher.
Heute nehmen beispielsweise nur wenige Menschen ihre Gesundheit in die eigene Hand. Diese Selbstbestimmung erfordert nämlich selbstbestimmtes Denken und Handeln – und dafür möchten sich nur Wenige Zeit nehmen.
Natürlich führt so eins zum anderen. Deshalb dürfte es an dieser Stelle kaum jemanden mehr wundern, dass die meisten Menschen auch ihren digitalen Konsum wenig bis gar nicht hinterfragen.
Da Medien und Schulen aber keine ausreichende Aufklärungsarbeit leisten, wie wir verantwortungsvoll und produktiv mit unseren digitalen Möglichkeiten umgehen, müssen wir uns zwingend selbst darum kümmern.
Langeweile, Unachtsamkeit und Angst in den sozialen Netzwerken
Sonst geben wir die Kontrolle über uns selbst an die Digitalisierung ab – und zwar nur aufgrund unserer Langeweile, Unachtsamkeit und Angst, etwas zu verpassen.
Wir dürfen uns bewusst machen, dass die Sucht nach Tik Tok, Instagram und Co. unseren Grundbedürfnissen nach Liebe, Anerkennung und Gemeinschaft entspringt.
Allerdings scheinen wir vergessen zu haben, dass wir diese Bedürfnisse nicht aus dem Mangel heraus befriedigen können. Andere Menschen sind weder digital noch real dafür da, uns glücklich zu machen.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir uns nur selbst glücklich machen können – genauso wie wir die Liebe eines anderen Menschen nur annehmen können, wenn wir uns auch selbst lieben und uns dieser Liebe wert sind.
Wir müssen uns die digitale Sucht nach Likes, Kommentaren und Nachrichten bewusst machen. Dann können wir uns selbst fragen, was wir damit in unserer inneren Welt kompensieren. Denn wenn wir mit uns selbst im Frieden sind, verschwindet das Verlangen nach Aufmerksamkeit, weil wir sie uns endlich wieder selbst geben.
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