Die USA sind eine der größten Tech-Nationen dieser Welt. Doch wie stehen eigentlich die Amerikaner selbst zu all dem? Welche Trends begeistern sie, welche gehen völlig an ihnen vorbei? Genau darüber berichtet Marinela Potor – direkt aus den USA im BASIC thinking US-Update. Diesmal: Die realistischen bis humorvollen Theorien der Amerikaner zum Streit zwischen Präsident Trump und Tik Tok in den USA.
US-Präsident Donald Trump hat Tik Tok den Kampf angesagt. Auch wenn er noch nicht genau weiß, welche Waffen er nutzen soll. Zunächst wollte er Tik Tok in den USA verbieten. Dann sollte es doch eine Übernahme von Microsoft sein. Und jetzt haben er und der Senat doch noch weitreichende Sanktionen gegen die Plattform verhängt.
Im Kern geht es um die Frage, ob die App des chinesischen Konzerns Bytedance unerlaubt Daten von US-Bürgern sammelt und diese an die chinesische Regierung weiterleitet.
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Doch US-Bürger interessiert weniger, was mit dem Netzwerk passieren wird. Vielmehr fragen sie sich: Warum will Trump Tik Tok in den USA überhaupt verbieten? Neben einigen nachvollziehbaren Theorien, gibt es – in typischer US-Manier – auch einige skurrile Erklärungsversuche.
Tik Tok in den USA sammelt Kinder-Daten und schickt sie an China
Mehrere Familien wollen derzeit Tik Tok in den USA vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Illinois verklagen. Die Kläger glauben, dass die App heimlich Gesichtserkennungsmerkmale von Kindern sowie ihren Aufenthaltsort ermittelt und unbefugt an chinesische Server weitergeleitet hat.
Tik Tok bestreitet die Vorwürfe zwar. Doch angesichts der Vorwürfe der US-Regierung, dass Tik Tok ein Sicherheitsrisiko für US-Bürger sei, halten viele den Datenklau für realistisch.
Trump will Kalten Krieg 2.0 mit China
Es ist ein offenes Geheimnis, dass US-Präsident Donald Trump kein großer China-Fan ist. Trump hat immer wieder die Marktmacht Chinas in vielen Bereichen kritisiert und diese versucht aktiv einzuschränken. Doch mittlerweile geht es um mehr als einen Handelsstreit.
Es gibt Schließungen von Botschaften, militärische Drohgebärden und der Streit in der Tech-Welt ist ebenfalls ein Teil davon. Dazu gehört beispielsweise das drohende Verbot der chinesischen Smartphone-Marke Huawei. Jetzt kommt also das Drama um Tik Tok in den USA dazu.
Für einige ist daher klar: Die Aufregung um Tik Tok zeige, dass Trump den Kalten Krieg mit China eskalieren wolle.
Trump ist beleidigt, weil ihn niemand auf Tik Tok in den USA mag
Andere wiederum glauben, Trumps Tik-Tok-Verbot habe eher persönliche Gründe. Tatsächlich finden sich insbesondere auf dieser Plattform junge politische Aktivisten, die auch häufig gegen Trump Stimmung machen und sich offen gegen seine Politik aussprechen.
So waren es Tik-Tok-Nutzer, die den US-Präsidenten auf einer Wahlkampfveranstaltung düpierten. Sie hatten reihenweise Eintrittskarten gekauft, nur um dann nicht hinzugehen. Die Wahlveranstaltung, die als „volles Haus“ angekündigt wurde, blieb damit erstaunlich leer – und der Präsident war blamiert.
Da Trump immer wieder sehr empfindlich auf Gegenwind aus den sozialen Medien reagiert, vermuten viele, dass es weniger um Politik und mehr um verletzte Gefühle von Trump gehe.
Sarah Cooper ist am Tik-Tok-Drama Schuld
Doch ein großer Teil von US-Bürgern ist überzeugt: Der wahre Grund für das Tik-Tok-Verbot in den USA ist Sarah Cooper. Die Schauspielerin und Komödiantin hat durch ihre Trump-Sketche im Internet Berühmtheit erlangt.
Dabei spielt sie auf ihren Videos Ton-Aufnahmen von Donald Trump im Hintergrund ab, während sie dazu ihre Lippen bewegt. Die Lippensynchronisationen sind so unterhaltsam, dass ihr mittlerweile eine halbe Million Tik-Tok-Nutzer folgen und sie schon bei vielen TV-Shows zu Gast war.
Die Times bezeichnete sie sogar aufgrund ihrer Trump-Parodie als neue Comedy-Heldin der USA. Genau das könne Trump aber nicht auf sich sitzen lassen, glauben viele.
Für viele Social-Media-Nutzer ist daher klar: Der wahre Grund für das Tik-Tok-Verbot in den USA ist Sarah Cooper.
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