Im Juli 2020 hatten sich Tausende Unternehmen dem Facebook-Boykott „Stop Hate For Profit“ angeschlossen, um die Plattform dazu zu bewegen, stärker gegen Hass und Diskriminierung vorzugehen. Jetzt ist der Werbeboykott offiziell vorbei. Wir sehen uns an, was er gebracht hat.
Inwiefern konnte der Facebook-Boykott „Stop Hate For Profit“ dabei helfen, aktivere und effizientere Maßnahmen gegen Hass und Diskriminierung auf der Plattform zu erwirken? Tausende Unternehmen wollten Facebook auf seine Inaktivität aufmerksam machen, indem sie ihre Werbeausgaben im Juli 2020 stoppten.
Aber was hat der Facebook-Boykott überhaupt gebracht? Ging es den Unternehmen eigentlich wirklich darum, klar Stellung zu beziehen und ein Zeichen zu setzen, oder war „Stop Hate For Profit“ letztendlich doch nur ein großer PR-Coup?
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Facebook-Boykott muss weitergehen
Ein momentaner Facebook-Moderator sagte gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian zum Beispiel anonym aus, dass die Aktion ohne langfristiges Engagement eben nur ein PR-Stunt gewesen sei. Der Facebook-Boykott müsse laut ihm weitergehen, um dem sozialen Netzwerk wirklich weh zu tun.
Das Problem an der Sache ist nämlich, dass Facebook vor allem von Millionen Kleinbetrieben und deren Werbegeldern lebt. Der ehemalige Moderator Chris Gray erklärt ebenfalls gegenüber The Guardian, dass das alles sei, was sie tun können.
„Mark Zuckerberg ist das egal. Es gibt Aufzeichnungen, wo er sagt, die würden alle zurückkommen. Ich habe nicht die Hoffnung, dass irgendetwas erreicht werden wird.“
„Facebook hat maximal fünf Prozent an Umsatz verloren“
Ein weiterer Moderator, der aktuell noch für Facebook tätig ist, ist Grays Meinung. Laut ihm habe das soziale Netzwerk durch „Stop Hate For Profit“ gerade einmal fünf Prozent seines Umsatzes verloren. Und davon werde sich Facebook auch schnell wieder erholen.
Wie geht es also weiter? Wahrscheinlich ist, dass viele der Unternehmen sich Facebook früher oder später beugen und wieder Werbeanzeigen schalten werden. Denn es ist, wie Gray sagt: Die Unternehmen sind mehr von Facebook abhängig als umgekehrt.
Letztendlich hat der Facebook-Boykott dazu geführt, dass das Thema rund um Bekämpfung von Hass und Diskriminierung wieder mehr in die Öffentlichkeit gelangt ist. Das ist wichtig, die Frage ist nun allerdings, wie es weitergeht.
Denn wenn die Unternehmen nicht weiter Druck machen, wird die Aktion vermutlich im Sand verlaufen und – wie der anonyme Facebook-Moderator prophezeit – nur als ein PR-Gag in die Geschichte eingehen.
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