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Dance startet E-Bike-Abo in Deutschland für 59 Euro im Monat

Christian Springub, Eric Quidenus Wahlforss, Alexander Ljung, Dance Gründer, Soundcloud
Die drei Gründer Christian Springub, Eric Quidenus Wahlforss und Alexander Ljung (v.l.n.r.) starten das E-Bike-Abo "Dance". (Foto: Dance)
geschrieben von Marinela Potor

Ein E-Bike kaufen ist nicht so günstig. Eins ausleihen nicht so zuverlässig. Genau diese Lücke will das Start-up Dance nun mit einem E-Bike-Abo schließen. Morgen startet das Angebot für 59 Euro im Monat in Berlin. 

Berliner können sich freuen. Ab morgen (31. Juli) startet dort nämlich Deutschlands neuestes E-Bike-Abo von Dance in der Hauptstadt. Ab 59 Euro im Monat kannst du dir darüber künftig ein E-Bike sichern.

Dance gibt es vorerst nur auf Einladung

Wenn dich der Name „Dance“ eher an Musik als an Radfahren erinnert, liegst du damit gar nicht so falsch. Hinter Dance stecken nämlich die Soundcloud-Gründer Eric Quidenus-Wahlforss und Alexander Ljung sowie Christian Springub, Mitgründer von Jimdo.

Das Angebot soll es vorerst nur in Berlin und auch nur auf Einladung geben. Damit möchten die Gründer erstmal testen, was funktioniert, was nicht und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Auch möchte man damit einen bestimmten demografischen Querschnitt repräsentiert sehen, sagt das Unternehmen gegenüber Mobility Mag. Die erste Phase, die morgen startet, ist also eher eine Testphase und die ersten Nutzer sozusagen Versuchskaninchen, die nach bestimmten Kriterien (Alter, Mobilitätsverhalten, etc.) ausgewählt wurden. Die „Studiengruppe“ ist daher auch auf rund 500 E-Bikes limitiert.

Wer es nicht in diese Gruppe geschafft hat, muss sich vorerst auf der Warteliste gedulden.

Sobald Dance dann in die zweite Phase geht, kann natürlich jeder ohne Einschränkungen ein E-Bike abonnieren.

Keine Extra-Kosten für Wartung und Reparaturen

Das Angebot wird dann wie jedes andere Abonnement auch funktionieren. Wer ein E-Bike über Dance in Monatsmiete buchen möchte, kann dies über eine App tun. Innerhalb von 24 Stunden kannst du dann erwarten, dass dein E-Bike bei dir abgeliefert wird. Du musst es also nirgendwo abholen.

Auch ansonsten bietet das Dance-Abo eigentlich alles, was man erwarten kann: eine sehr sorgenfreie E-Bike-Nutzung.

Für Berlin hat das Start-up übrigens zusammen mit verschiedenen Partnern ein spezielles Bike entwickelt, das besonders gut mit den dort typischen Pflastersteinen zurechtkommt. Für weitere Märkte entwickelt Dance derzeit selbst ein weiteres Modell.

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Dance arbeitet an einem eigenen E-Bike-Modell. (Foto: Dance)

Wenn etwas am Bike kaputtgeht, musst du dich übrigens nicht selbst um Wartung oder Reparaturen kümmern. Stattdessen meldest du das Problem einfach per App. Dann schaut sich jemand dein Bike an und entscheidet, ob es vor Ort repariert werden kann. Andernfalls kommt das E-Bike in die Werkstatt und du bekommst ein neues.

Und was passiert, wenn dir jemand dein E-Bike klaut? Auch dann bekommst du natürlich ein neues Fahrrad. Das Unternehmen macht sich darum aber keine großen Sorgen. Es sei nicht sehr attraktiv ein Dance-Bike zu klauen, sagt das Start-up zu Mobility Mag.

Einerseits lassen sich die Räder natürlich leicht orten und geklaute Bikes können einfach elektronisch blockiert werden.

Nur laden musst du das Bike natürlich selbst. Der Akku lässt sich aber abmontieren, sodass du ihn auch einfach mit in die Wohnung nehmen kannst.

Das Abo von Dance kostet 59 Euro im Monat. Das sei der Endpreis, ohne versteckte Kosten, versichert das Unternehmen. Dabei ist es auch egal, ob du das Bike für einen oder drei Monate oder ein Jahr behalten möchtest. Das ändert nichts am Preis. Kündigen kannst du ebenfalls jederzeit.

Wenig Konkurrenz für Dance

Mit diesem Angebot hofft Dance, eine Marktlücke zu schließen. Denn E-Bike-Sharing ist ja schön und gut, aber sowohl für Nutzer als auch für Betreiber aufwendig.

Als Nutzer musst du jedes Mal schauen, ob und wo ein Rad in deiner Nähe ist und wie der Akku-Stand ist. Betreiber wiederum müssen sich darum kümmern, dass die E-Bikes geladen sind und dass die Räder nicht zu sehr ramponiert werden.

In einem Abo-Modell hast du dagegen sozusagen dein eigenes Bike stets vor Ort, wenn du es brauchst. Und die Erfahrung zeigt, dass Nutzer verantwortungsvoller mit Fahrzeugen im Abo umgehen als im Sharing. Nutzer erhalten so mehr Verlässlichkeit. Unternehmen haben wiederum weniger Kosten und Aufwand im Betrieb.

Da die Nachfrage nach dem Dance-Abo schon vor dem Berlin-Launch die erhältlichen Einladungen um ein Vielfaches überschritten hat, ist klar: Das Interesse an so einem Angebot ist sehr groß.

E-Bikes waren schon vor Corona beliebt. Die Pandemie hat den Trend nun verstärkt. Dance startet sein Angebot also zu einer sehr guten Zeit.

Bislang gibt es außerdem neben dem ADAC-Abo für E-Bikes, Swapfiets und E-Bike-Abo noch nicht viel Konkurrenz für Dance. All diese Angebote sind zudem etwas teurer als Dance oder bieten weniger Flexibilität. So bietet Swapfiets nur in zwei Städten in Deutschland E-Bike-Abos an. Beim ADAC-Abo musst du das Rad zudem gleich für mindestens drei Monate mieten. Gleiches gilt für E-Bike-Abo.

Der Nachteil bei Dance ist natürlich, dass es das Angebot vorerst nur in Berlin geben wird. Langfristig möchte Dance aber seine Bikes nicht nur in anderen Städten, sondern auch weltweit anbieten.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.