Am 10. Februar 2020 startete die gemeinsame Sonnen-Mission der NASA und ESA, Solar Orbiter. Jetzt hat die ESA erste Bilder der Sonne veröffentlicht, die die Sonde aufgenommen hat.
Die ersten Aufnahmen von Solar Orbiter zeigen vor allem die vielen verschiedenen Facetten der Sonne. Das Besondere daran: Aus solcher Nähe hat bislang noch kein anderes Instrument Fotos von der Sonne gemacht.
Erste Bilder der Sonne: Die vielen Facetten des Sterns
So sind die neuen Bilder der Sonne Mitte Juni aus einer Entfernung von 77 Millionen Kilometern entstanden. Das ist etwa die Hälfte des Abstands zwischen Sonne und Erde.
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Solar Orbiter ist mit insgesamt zehn verschiedenen Instrumenten ausgestattet. Damit hat die Sonde die Sonne in vielen verschiedenen Facetten festhalten können.
Diese Animation zeigt die verschiedenen Aufnahmen der Sonde. Die Farben wurden allerdings nachträglich künstlich eingefügt. Andernfalls wäre die Wellenlänge der Aufnahme fürs menschliche Auge nicht sichtbar.
In dieser Collage erkennt man wiederum unterschiedliche Aspekte. Die gelben Fotos entstanden in extremer ultravioletter Wellenlänge von 17 Nanometern. Sie zeigen die äußere Atmosphäre der Sonne, die Corona. Hier herrscht eine Temperatur von rund eine Million Grad Celsius.
Die roten Fotos wiederum (Wellenlänge: 30 Nanometer) stellen die Übergangsregion der Sonne dar.
Im Bild unten links, das in der Farbgebung an die französische Flagge erinnert, repräsentiert schließlich die blaue Seite, die uns zugewandte Seite der Sonne. Die rote Seite ist die uns abgewandte Seite. Das Foto in der Mitte ist wiederum eine Projektion, wie die Sonne aus dem nächsten Punkt der Umlaufbahn der Sonde aussehen könnte.
Die ESA-Sonde hat darüber hinaus auch Aufnahmen der magnetischen Felder der Sonne gemacht. Auf den Bildern, auf denen du nicht die typischen Sonnenflecken erkennen kannst, war die magnetische Aktivität im Moment der Aufnahme sehr gering.
Wirklich spannend wird es 2021
Diese Fotos sind allerdings lediglich die erste Phase in der Solar-Orbiter-Mission.
Auch Teleskope von der Erde können derartige Bilder schon festhalten. Allerdings haben diese Fotos das Manko, dass die Atmosphäre das Licht der Sonne filtert. Das ist bei den ESA-Aufnahmen nicht der Fall.
Wirklich spannend für die Wissenschaft wird es aber erst Ende 2021, wenn der Solar Orbiter auf 42 Millionen Kilometer Entfernung zur Sonne herankommt.
Forscher entdecken „Lagerfeuer“
Doch schon jetzt haben die Forscher ein erstes spannendes Phänomen entdeckt. Es handelt sich dabei um Ausbrüche im Bereich der Corona, eigentlich eine ruhigere Sonnenregion. Die Forscher haben diese Ausbrüche „Campfires“, also Lagerfeuer genannt.
Für sich allein genommen ist ein solcher Ausbruch zwar nicht sehr spannend. Doch zusammen könnten sie eins der Mysterien der Sonne erklären: warum es in der Umgebung der Sonne heißer ist als an der Oberfläche.
Solar Orbiter startete am 10. Februar 2020 zu seiner Mission. Insgesamt soll die Mission 22 Umrundungen um die Sonne in zehn Jahren absolvieren. Wissenschaftler erhoffen sich daraus neue Erkenntnisse und Einsichten, unter anderem zu bislang unerklärten Phänomenen wie etwa den Sonnenwinden.
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