Durch den rasanten Aufstieg ist Tik Tok in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt: Wie ist es um den Datenschutz bei Tik Tok bestellt? Welche persönlichen Daten sammelt(e) die Video-Plattform. Eine einordnende Analyse.
Erfolg hat immer auch eine Kehrseite. Das hatte während des Ausbruchs des Coronavirus auch die Video-Konferenz-Software Zoom erfahren.
Mit großer Reichweite kommt große Verantwortung
So zählt Zoom einerseits zu den großen Profiteuren der Krise. Schließlich nutzen jetzt Millionen von Unternehmen die Anwendung für die Kommunikation im Team und mit Kunden. Andererseits jedoch hat die große Aufmerksamkeit dafür gesorgt, dass die Produkte auch kritisch unter die Lupe genommen worden sind.
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Dabei wiederum ist herausgekommen, dass es einige gravierende Mängel bezüglich des Datenschutzes und der Sicherheit gegeben hat. Deshalb musste Zoom reagieren. Inzwischen sind die größten Schwachstellen behoben.
Das gleiche Spiel durchläuft derzeit Tik Tok. Mit knapp zwei Milliarden Downloads und über 800 Millionen monatlich aktiven Nutzern gehört die chinesische Short-Video-Plattform zu den großen Gewinnern der Jahre 2019 und 2020.
So ist es um den Datenschutz bei Tik Tok bestellt
Und wie auch bei Zoom im Frühjahr richtet sich der Fokus der Berichterstattung nun verstärkt auf den Aspekt der Sicherheit. Wie ist es um den Datenschutz bei Tik Tok bestellt? Welche persönlichen Daten sammelt – oder sammelte – Tik Tok? Und: Sind die Nutzer darüber informiert?
Dazu hat das Technologie-Magazin T3n zahlreiche Analysen miteinander verglichen. Dazu zählen beispielsweise die Erkenntnisse eines Reverse-Engineering-Experten sowie Untersuchungen der Sicherheitsforscher von Zimperium, Penetrum, Research Checkpoint und Mysk.
Das Fazit von Katrin Stoll bei T3n lautet: „Es gebe zwar keine Indizien dafür, dass Tiktok die gesammelten Daten missbrauche. Dennoch hätten die Macher der App es zumindest bisher versäumt, ihre Nutzer darüber zu informieren, in welchem Ausmaß ihre Daten erhoben und gespeichert werden.“
Tik-Tok-Daten: Diese persönlichen Informationen sammelt(e) die Plattform
Die Ergebnisse der Analysen unterscheiden sich manchmal in den Details. Trotzdem gibt es einige Fakten, die alle Untersuchungen zu Tage gefördert haben. Wer also wissen möchte, wie es um den Datenschutz bei Tik Tok bestellt ist, muss wissen welche Daten die Plattform sammelt – oder gesammelt hat.
Denn in einem Statement von Tik Tok gegenüber T3n betonte eine Sprecherin, dass die aufschlussreiche Quellcode-Analyse von Penetrum auf einer veralteten Version beruht. Ob und welche Daten Tik Tok derzeit sammle, gehe aus der Datenschutz-Erklärung der Plattform hervor.
Inwieweit die Erkenntnisse der Sicherheitsforscher damit noch aktuell sind, lässt Tik Tok jedoch offen.
Doch welche Daten sammelt(e) nun Tik Tok? Das sind die übereinstimmenden Erkenntnisse:
- IMEI-Nummer deines Smartphones
- Bildschirmauflösung
- SIM-Provider
- Standort (Dabei nutzt Tik Tok jedoch offenbar die Technologie von Appsflyer, um das Ausmaß der Kontrolle zu verschleiern.)
- Wlan- und SSID-Informationen und Änderungen
- Mobilfunkdaten
Was bedeuten diese Erkenntnisse mit Blick auf den Datenschutz bei Tik Tok?
Letztendlich gibt es mehrere Blickwinkel, aus denen sich die gewonnenen Informationen betrachten lassen. Dabei gilt natürlich an erster Stelle: Wer seine persönlichen Daten ernsthaft schützen möchte, muss seinen Tik-Tok-Account löschen und die App von seinem Smartphone löschen.
Zugleich ist es selbstverständlich in Ordnung, die beliebte Kurz-Video-App weiterhin zu nutzen. Wer sich dafür entscheidet, sollte sich jedoch der Risiken bewusst sein. Ob und inwieweit das chinesische Unternehmen Tik Tok die Informationen verwendet, ist unklar. Für Werbezwecke sind sie jedoch definitiv sehr interessant.
Zuletzt ist bei der Betrachtung jedoch auch der ernüchternde Blick auf unsere Gesellschaft wichtig. So sind in den letzten Jahren große Technologie-Konzerne wie Facebook, Google und Co. des Öfteren aufgrund von fragwürdigen Datenschutz-Praktiken zurecht kritisiert worden.
Trotzdem haben die Plattformen in der Zwischenzeit noch mehr Einfluss. Das liegt vor allem daran, dass zwar einige Nutzer – vielleicht sogar ein paar Millionen – ihre Accounts löschen. Dem Großteil sind jedoch die eigenen Daten egal. „Ich habe doch nichts zu verbergen“, ist noch immer eines der häufigsten Argumente.
Und so stellt sich auch mit Blick auf den Datenschutz bei Tik Tok die Frage: Ändert sich durch die Aufklärungen wirklich etwas in der breiten Masse?
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