„Niemand kennt Hamburgs Straßen besser“: So lautet der Claim des Stadtmagazins „Hinz und Kunzt“ von der Elbe. Nun hat das Magazin notleidenden Hamburgern eine Unterkunft in der Corona-Krise besorgt – in Hotelzimmern. Damit fassten obdachlose Menschen wieder Hoffnung. Jetzt endet das Projekt. Dabei gäbe es eine gute Möglichkeit, um es weiterzuführen.
Um obdachlose Menschen vor Corona zu schützen, organisierte das Hamburger Magazin „Hinz & Kunzt“ Unterkünfte und Übernachtungsmöglichkeiten für Obdachlose in der Hansestadt, und zwar in einem Hotel.
Bereits im März konnten so notleidende Personen im Hotel „Bedpark“ einchecken und sich vor den Gefahren einer Ansteckung draußen auf der Straße schützen. Trotz geringer Infektionsraten im Hamburg wollte man die Obdachlosen keiner unnötigen Gefahr aussetzen und für ihre Hygiene und Versorgung aufkommen.
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Und das mit Erfolg. So schafften es viele Menschen neuen Mut zu fassen, ihr beschwerliches Leben für sich zu ordnen, zum Amt zu gehen und positiv in die Zukunft zu blicken. Mittlerweile beziehen einige von ihnen, denen „Hintz und Kunzt“ helfen konnte, sogar eine eigene Wohnung und haben eine Arbeitsstelle gefunden.
Ende Juni endete jedoch die Aktion. Doch die Stadt Hamburg hat beschlossen, ihr Notunterkunfts- und Versorgungsprogramm für Obdachlose in der Corona-Pandemie fortzusetzen.
Aus Containern für Obdachlose mach neue Wohnkonzepte
In Containern bietet die Stadt Hamburg nun neben einem Schlafplatz Obdachlosen auch eine Anlaufstelle, um sich umfassend beraten und medizinisch versorgen zu lassen.
Auch bei Lebensmitteln und der eigenen Hygiene ist den Personen Hilfe sicher. Diese Einrichtungen können sie nun über den Juli hinaus bis zum Start des Winterprogramms als nächtliche Notunterkunft von 17 Uhr bis 9:30 Uhr am nächsten Morgen nutzen.
Dennoch sei dies nicht das Gleiche wie die Hotelzimmer, kritisiert ein Sozialarbeiter gegenüber der Welt am Sonntag. Denn das, was den Obdachlosen wirklich geholfen habe, sei die Ruhe und der eigene Raum in den Hotelzimmern gewesen. Diese gebe es in den Containern nicht. Über die Container hinaus sei die Stadt aber nicht bereit, in weitere Hilfsprojekte dieser Art zu investieren.
Dabei könnten die Container selbst eigentlich genau das bieten. Natürlich klingt ein Wohnraum im Container zunächst nicht so attraktiv.
Doch Start-ups wie Cabin Spacey haben durchaus schon in Berlin gezeigt, wie clever (und schön) man mit Containern neuen Wohnraum schaffen und Platz sparen kann.
Auch in Hamburg selbst gibt es mit CMD einen Anbieter, der aus ausgedienten Seecontainern nach Modulbauweise unterschiedliche Wohnkonzepte präsentiert – mit voll eingerichteter Küche, einzelnen Räumen und Anbindung an örtliche Versorgungsleitungen.
Vielleicht schafft es die Stadt Hamburg mit ihren Einwohnen und Initiatoren ja doch, auch für bedürftige Menschen auf diese Weise neue Wege zu gehen und zum Vorbild für andere Städte zu werden.
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