Geld verdienen mit Instagram: Das ist der Wunsch vieler Influencer und Meinungsmacher. Allerdings ist das nicht unbedingt leicht. Deshalb testet das soziale Netzwerk ab sofort neue Einnahme-Features für Creator. Doch der neue Geldsegen ist nicht ganz uneigennützig.
„Endlich!“ denken sich jetzt sicher viele Influencer. Denn Instagram hat angekündigt, neue Formen der Monetarisierung für Creator einzuführen. Das bedeutet, dass Influencer künftig neue Optionen haben werden, auf der Plattform Geld zu verdienen.
Instagram Live: Badges für Influencer kaufen
„Creator waren schon immer das Kernstück unserer Community“, schreibt Instagram in einem Blog-Post zu den neuen Monetarisierungsformen. Das ist vor allem während des Corona-Lockdowns deutlich geworden – und insbesondere auf Instagram Live.
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Denn genau diesen Kanal haben viele Influencer – von Food-Experten über Fitness-Trainer bis hin zu Künstlern – in dieser Zeit genutzt, um ihre Inhalte zu teilen, aber auch, um Fans zusammenzubringen und zu ermutigen.
Die View-Raten stiegen entsprechend um 70 Prozent. Und während Fans sich bislang mit Likes, Kommentaren und Spenden bedanken konnten, soll es künftig auch möglich sein, Influencer direkt über Instagram Live zu unterstützen.
Dazu führt die Plattform jetzt „Badges“ ein. Diese erscheinen rechts im Bildschirm und sind während des gesamten Videos zu sehen.
Zuschauer können nun diese Badges für kleine Beträge kaufen. Die Preise werden zwischen 99 Cent und 4,99 US-Dollar liegen. Diese Beträge gehen zu 100 Prozent an die Influencer.
Bislang gibt es die Badges lediglich in den USA. In den kommenden Monaten möchte Instagram diese aber auch in andere Länder bringen, unter anderem auch nach Deutschland.
Geld verdienen mit Instagram: Einnahmen durch IGTV generieren
Gleichzeitig testet Instagram für Instagram TV neue Monetarisierungsformen für Influencer. In der Vergangenheit hatten sich Content-Erzeuger beschwert, das Format unterscheide sich kaum von YouTube oder Tik Tok. Mit einer Ausnahme: Auf IGTV konnten sie kein Geld über Werbung verdienen.
Genau das soll sich nun ändern. Längere Videos sollen kurze 15-sekündige Werbeclips beinhalten. Die Werbeeinnahmen daraus sollen teilweise (55 Prozent) an die Influencer gehen.
Instagram hat bislang allerdings noch nicht bekannt gegeben, wie lang die IGTV-Videos mindestens sein müssen, um Werbeeinnahmen generieren zu können. Aktuell testet das Netzwerk das neue Feature lediglich mit einer kleinen Gruppe von Influencern in den USA.
Damit bietet die Foto-Plattform ihren Influencern nun weitere Einnahmemöglichkeiten – und das erst kurz nach der Einführung von Live Shopping. Mit dieser Funktion können Influencer und Marken Produkte taggen, sodass Fans diese wiederum leichter einkaufen können.
Doch nicht alle Influencer begrüßen die neuen Maßnahmen.
Kann man den neuen Angeboten trauen?
Reise-Influencer Adam Groffman sagte gegenüber Digiday, dass er dem Ganzen nicht so recht traue.
Er verweist dazu auf den Versuch von Facebook, Videos zu monetarisieren. Das habe vielversprechend angefangen, bis Facebook seinen Algorithmus geändert habe und die Einnahmen schlagartig einbrachen.
Darüber hinaus kritisiert er, dass die sozialen Netzwerke und Werbekunden über diese Monetarisierungsformen bewusst Video-Inhalte pushen wollen. „Für mich ist Video immer noch eine Blase“, sagt Groffman. Er wisse daher nicht, ob er den Plattformen und ihren Einnahme-Versprechen trauen könne.
Es ist sicherlich nicht auszuschließen, dass Instagram im Laufe der Zeit seine Einnahme-Regelungen anpasst. Aktuell ist die Plattform aber sicherlich vor allem daran interessiert, Influencer zu halten. Denn schließlich sind sie es, die Content erzeugen, Engagement generieren und das soziale Netzwerk so lukrativ machen.
Die neuen Monetarisierungsangebote sind daher sicherlich für Instagram auch ein Weg, um Influencer stärker an das eigene Netzwerk zu binden und davon abzuhalten, zu anderen Plattformen abzuwandern.
Und die neuen Features sind offenbar nur der Anfang, wie Instagram ankündigt: „Wir werden mehr Wege finden, um Creator auf Instagram zu unterstützen.“
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