Microsoft bietet das Surface Laptop 3 in zwei Varianten mit jeweils unterschiedlichen Prozessoren an. Die beiden Modelle unterscheiden sich nicht nur in Sachen Preis sondern auch hinsichtlich der Leistung. Formfaktor und Verarbeitung sind bei beiden Geräten jedoch hervorragend – wir möchten euch dabei helfen, das passende Modell zu finden.
Seit Beginn des Lockdown verwende ich das Surface Laptop 3 für die Arbeit. Vor einigen Monaten habe ich bereits die AMD-Versionen getestet – von der Leistung war ich damals nicht so wirklich beeindruckt. Der Titel meines Testberichts: „Surface Laptop 3: Nicht für zur Videobearbeitung geeignet“. Ich hatte mehr erwartet. Die fehlende Adobe-Unterstützung war für meine Arbeit in No-Go. Wer die Adobe Suite nutzen möchte, der muss zum Intel-Modell greifen – andernfalls fällt die Entscheidung nicht ganz so leicht aus.
Äußerlich unterscheiden sich die beiden Modelle kaum voneinander. Die wirklichen Unterschiede stecken in der Hardware – und natürlich dem Preis. Die Variante mit AMD Ryzen 5 3580U kostet 1485 €, das Intel-Modell dagegen 1770 €.
Performance
Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Geräten ist durchaus groß. Der Ryzen 5 liefert eine ähnliche Leistung wie der Intel i5 – in unserem Test kommt jedoch das i7-Modell zum Einsatz. Im Abschnitt „Preis“ werfe ich noch einmal einen Blick auf Ryzen 5 vs. Intel i5.
Während des Launch-Events dachte ich noch, die AMD-Version wäre die leistungsstärkere Variante. In unseren Benchmark-Tests hatte die AMD-Hardware jedoch keine Chance gegen Intel.
Die Business-Edition des Surface Laptop 3 ist mit einem Intel Core i7 1065G7 und 16 GB RAM ausgestattet. In Geekbench 4.4 erzielt das Gerät 19.834 Punkte – das Modell mit AMD Ryzen 5 3580U und 16 GB RAM kommt dagegen nur auf 11.212 Punkte. Der Durchschnitt für Premium-Laptops liegt bei 16.312 Punkten.
Zunächst dachte ich, dass AMD vielleicht in Sachen Grafik die Konkurrenz schlagen könnte. Aber aufgrund des fehlenden Adobe-Supports fällt der Vergleich nicht unbedingt fair aus. Trotzdem versuchte ich, ein 22-minütiges 1080p-Video mit 30 Bildern pro Sekunde im .mp4-Format zu rendern – 50 Schnitte, 3 Ebenen und ein wenig Farbkorrektur waren ebenfalls mit von der Partie.
Exportdauer
Intel Surface Laptop 3 – 2 Minuten
AMD Surface Laptop 3 – 18 Minuten
Surface Book Performance Base – 13 Minuten
Surface Book 2 – 7 Minuten
Das AMD-Modell verwendete nur die CPU für den Rendervorgang – die GPU wird nämlich nicht von Adobe unterstützt. Die Lüfter mussten sich dabei ganz schön ins Zeug legen. Das Intel-Modell blieb dagegen die ganze Zeit über leise.
Die Intel Iris Plus Grafiklösung des Surface Laptop 3 erzielte im 3DMark Ice Storm Unlimited Benchmark 112.670 Punkte. Die AMD Radeon Vega 9 muss sich mit 100.522 Punkten knapp geschlagen geben. Der Durchschnittswert für Premium-Laptops liegt bei 96.787 Punkten.
Wer nach leistungsstärken Ryzen-Laptops sucht, muss sich nach einem Modell mit Ryzen 7 umschauen – diese liegen aber im Preisbereich um 2070 €.
Akkulaufzeit
Das Intel-Modell ist nicht nur schneller, es besitzt auch eine längere Akkulaufzeit.
Die AMD-Version schaffte es mit dem PC Mark 8 auf fast 8 Stunden, das Intel-Modell dagegen auf 9 Stunden und 30 Minuten – ganze 90 Minuten mehr. Der Durchschnittswert für Premium-Laptops liegt übrigens bei 8 Stunden und 42 Minuten.
Preis
Das AMD-Basismodell kostet 1.649 € (momentan um 164,90 € auf 1.484,10 € reduziert) und ist mit einem Ryzen 5 3580U, 8 GB RAM und einer 128 GB SSD ausgestattet. Für 200 € mehr bzw. zum reduzierten Preis von 1.664,10 € könnt ihr auf die 256 GB SSD upgraden. Für den High-End Ryzen 7 mit 16 GB RAM und 512 GB SSD zahlt ihr 2.069 € — das Intel-Standardmodell kostet 1.770 €.
In Deutschland ist das Intel-Modell auf der Microsoft-Website nicht verfügbar, vermutlich wegen eines Deals zwischen AMD und Microsoft. In der AMD-Version steckt übrigens ein Surface Edition-Prozessor – das After-Sales-Modell von Microsoft ähnelt dabei dem von Apple. Wer den erweiterten Garantiezeitraum kauft, kann das Gerät einmalig umtauschen. Ich konnte so vom Surface Book auf das Performance-Modell umsteigen –viele von euch folgten meinem Rat.
Das Intel-Standardmodell ist mit einem Intel Core i5, 8 GB RAM und 256 GB SSD ausgestattet und kostet 1.450 €. Aber wie schlägt sich der i5 im Vergleich zum Ryzen 5 und dem Intel Core i7?
Ryzen 5 vs. Intel i5
Ich musste mir einige Benchmarks ansehen, um die Antwort auf diese Frage zu finden – Ergebnisse aus eigener Erfahrung kann ich euch leider nicht bieten, doch immer hin spart ihr euch so die Recherche.
Das Core i7-1065G7 SKU ist der schnellste Prozessor, der von Microsoft für das Surface Laptop angeboten wird – er steht direkt dem AMD Ryzen 7 3780U gegenüber. Der Core i5-1035U SKU lässt sich dagegen mit dem Ryzen 5 3580U vergleichen.
In PCMark liegt der Intel Core i5 6 bis 20 Prozent auf dem Ryzen 5, je nach Benchmark.
Der Unterschied von 6 Prozent ist nicht wirklich überwältigend – es handelt sich hierbei um das Ergebnis des Digital Creation-Benchmarks. Das zeigt, dass der Unterschied zwischen Iris Plus und Vega nicht so groß ist, wie Intel euch glauben machen möchte. Solange eure Software AMD-Unterstützung bietet, solltet ihr das im Hinterkopf behalten. Adobe-Nutzer können ihre Programme zwar zum Laufen bringen, empfehlenswert ist das meiner Meinung nach nicht – denn wer will schon andauernd mit Abstürzen zu kämpfen haben.
Insgesamt liegt der Performance-Unterschied zwischen Ryzen 5 und Intel Core i5 bei etwa 20 Prozent – die Akkulaufzeit sollte ungefähr gleich ausfallen.
Das Intel Core i5-Modell ist der bessere Deal. Für nur 35 € mehr (1.520 €) bekommt ihr mehr Leistung – eine einfache Entscheidung.