Normalerweise würde ich einzelne Testberichte schreiben, jedoch sind die Huawei FreeBuds 3i und die Honor Magic Earbuds so ähnlich, dass hier separate Tests wenig Sinn machen. Stattdessen gehe ich darauf ein, was beide Kopfhörer so toll macht und für welches am Ende für euch das richtige sein könnte. Getestet habe ich beide ausführlich über mehrere Wochen beim Entspannen, Laufen, Arbeiten, Telefonieren, Podcasts hören, einem Livestream und mehr und konnte quasi jedes Szenario mit beiden abdecken.
Huawei FreeBuds 3i & Honor Magic Earbuds – Inhalt und Design
In den beiden Boxen, die beide jeweils mit einem unterschiedlichen Design daherkommen befinden sich die Kopfhörer selbst, eine Ladeschale, ein USB-C Kabel und Silikonpolster in drei Größen. Die Ladeschale ist bei beiden aus Kunststoff und ist nicht so flach und rund wie die Huawei Freebuds 3 sondern etwas breiter und in die Länge gezogen. Vom Volumen her unterscheiden sie sich nicht, aber die breitere Form macht sich zumindest beim Laufen in der Hosentasche etwas bemerkbarer, ist aber dennoch platzsparend genug.
Beide Kopfhörer sowie die Schalen kommen mit einem weißen glänzenden Finish. Das finde ich ganz gut, weil alles dadurch sauberer wirkt und Fingerabdrücke nicht so sichtbar sind, wie damals bei der schwarzen Klavierlack-Version der Freebuds 3. Exklusiv bei Honor bekommt Ihr aber auch eine Egg Blue Version. Die Schale ist vorne mit einer LED ausgestattet die den Ladestatus der Schale anzeigt, währen die LED im inneren den Ladestatus der Kopfhörer anzeigt. Je nach Farbe weiß man meist ungefähr in welchem Bereich man ist. Viele Kopfhörer zeigen hier meist die Gesamtladung an, was oft eher irreführend ist. Daher finde ich das hier gut gelöst. Hinten findet man eine Taste, mit der man die Kopfhörer in den Verbindungsmodus versetzen kann einen USB-C Anschluss zum Laden der Ladeschale, was natürlich super ist, da man nicht mit microUSB-Kabeln herumlaufen muss.
Öffnet man die Klappe, sieht man sofort die Kopfhörer selbst, die innerhalb dieser Ladeschale geladen werden, wie das sonst auch üblich ist und wo sie magnetisch angezogen und festgehalten werden. Die Kopfhörer haben eine optische Ähnlichkeit mit Airpods, kommt aber Unterschieden im Design, wie man an den Bildern erkennen kann. Auch im Vergleich mit den Freebuds 3 als offene Kopfhörer, fallen Unterschiede im Design und in der Platzierung einiger Elemente wie Mikrofone auf von denen man genau drei findet. Diese sind nicht nur für Tonaufnahmen, sondern auch für das Filtern von Umgebungsgeräuschen für den Gesprächspartner und das Active Noise Cancelling für den Tragenden selbst. Das untere Ende etwa ist das Mikrofon für Gespräche mit einem aerodynamischen Design, um unter anderem Wind möglichst vom Mikrofon wegzulenken.
Außen haben die Kopfhörer eine etwas flachere Form, was die Touch-Bedienung vereinfachen soll. Im Inneren findet man die Kontakte für das Laden sowie den Sensor für die Trageerkennung, wodurch die Kopfhörer, sofern man sie mit einem aktuelleren Huawei oder Honor Smartphones nutzt, auch automatisch pausieren können bzw. weiterspielen können, wenn sie eingesetzt werden. Das ist natürlich praktisch, wenn man etwa beim hören angesprochen wird.
Anders als bei den Freebuds 3 oder den normalen Airpods kommen die Huawei Freebuds 3i und die Honor Magic Earbuds als In-Ear Kopfhörer und isolieren damit natürlich deutlich besser als offene Kopfhörer ohne Silikonpolster. Dazu später mehr.
Unterscheiden tuen sich die Huawei Freebuds 3i und die Honor Magic Earbuds im Bezug auf die Schale beim aufgedruckten Logo, sodass jeweils entweder ein Huawei oder ein Honor Schriftzug darauf zu finden ist. Hier ist es eine Frage der Markenpräferenz. Ich persönlich mag es z.B. einheitlich. Meine Mutter etwa, die ausschließlich Honor Smartphones nutzt, nutzt lieber die Honor Magic Earbuds. Ich selbst nutze die Huawei Freebuds 3i, wenn ich gerade mit einem Huawei Smartphone unterwegs bin und die Honor Magic Earbuds, wenn ich mit einem Honor Smartphone rausgehe. Entsprechend nehme ich dann auch gerne die passende Smartwatch mit.
Ein weiterer Unterschied findet sich auf den Kopfhörern selbst. Während die Huawei Freebuds 3i clean gehalten sind, ist bei den Honor Magic Earbuds auch das Honor Logo aufgedruckt. Da habe ich grundsätzlich nichts gegen, da es aufgrund der Farbwahl in echt eher subtil wirkt als aufdringlich.
Huawei FreeBuds 3i & Honor Magic Earbuds – Einrichtung, Bedienung und App
Das erste Einrichten ist sehr einfach. Man öffnet die Klappe der Ladeschale, während die Kopfhörer noch drin sind, drückt auf den seitlichen Knopf für einige Sekunden und ist dann im Pairing Mode bzw. im Verbindungsmodus. Die Kopfhörer können dann direkt über die Einstellungen verbunden werden oder über die zugehörige App „AI Life“, die es im Google Play Store und in der Huawei App Gallery gibt. Solltet Ihr ein aktuelleres Huawei oder Honor Gerät mit der App besitzen, erkennt das Gerät die Kopfhörer automatisch und fragt ob man sie verbinden möchte. Dabei ist es egal, ob es die Huawei Freebuds 3i oder die Honor Magic Earbuds sind. Nachdem die Geräte einmal verknüpft sind, verbinden sich die Kopfhörer immer, sobald die Klappe geöffnet wurde und beenden die Verbindung, sobald die Kopfhörer in der Ladeschale sitzen und die Klappe geschlossen wurde. Das funktioniert reibungslos und ohne Probleme.
Zwar Funktionieren die Kopfhörer quasi mit allen Geräten, haben jedoch exklusive Features, die nur mit Huawei oder Honor Smartphones funktionieren, wobei es da auch möglich ist zwischen den beiden Herstellern zu mischen.
Das wäre zum einen die Art der Verbindung. Die meisten Kopfhörer Senden zuerst ein Signal zu einem der Kopfhörer und teilen es dann erst in links und rechts auf, sodass die Kopfhörer zusätzlich miteinander kommunizieren müssen. Hier teilen aktuelle Huawei Geräte, wie etwa das Huawei P40 Pro, P30, Mate 30 etc. sowie das Honor 20 Pro, Honor 9X Pro und auch die Huawei Watch GT 2, GT 2e und die Honor Magic Watch 2, das Signal bereits im Gerät selbst auf und leiten es einzeln an die Kopfhörer weiter, die mit dem eingebauten Kirin A1 Chip, den wir auch in der Huawei Watch GT 2 oder der Honor Magic Watch 2 finden, verarbeitet werden. Dadurch erhält man eine super niedrige Latenz. Das ist dann vor allem interessant, wenn man nicht nur Musik und Podcasts hören möchte, sondern auch Videos schauen will. So passt der Ton auch zu den Mundbewegungen. Nutzt man ein nicht-Huawei bzw. Honor Gerät oder eines, das nicht unterstützt wird, werden die Signale im Kopfhörer aufgeteilt, was dann für eine höhere Latenz und Asynchronität in Videos sorgen kann, wie man das von vielen Bluetooth Kopfhörern gewöhnt ist, was aber hier in einem normalen Rahmen liegt.
Ein weiteres Feature für Huawei bzw. Honor-Geräte ist: Sobald man auf mehreren Geräten mit denselben Huawei-Account verbunden ist, werden die Huawei Freebuds 3i und die Honor Magic Earbuds automatisch von allen anderen Huawei bzw. Honor-Geräten erkannt. Selbst bei der Honor Magic Watch 2 oder Huawei Watch GT 2e. So muss man nicht jedes Gerät einzeln verbinden. Es scheint aber dennoch nur jeweils eine aktive Verbindung möglich zu sein.
Abgesehen von diesen Beiden Features ist aber alles andere gleich. Das sind natürlich nette Extras, jedoch wäre es kein Problem die Geräte auch ohne diese zu nutzen. Interessant ist nämlich vor allem das Noise Cancelling, das kann man aktiv in der App oder mit der Touchbedienung aktivieren kann. Auch kann man in der App die Kopfhörer updaten oder Befehle für das Doppeltippen auf jeder Seite der Kopfhörer anpassen. Bei Tippen und halten wird das Noise Canelling ein und ausgeschaltet, was es etwa bei den Freebuds 3 nicht gab.
Huawei FreeBuds 3i & Honor Magic Earbuds – Tragekomfort
Die Huawei FreeBuds 3i sind genauso wie die Honor Magic Earbuds sehr angenehm zu tragen. Dadurch, dass sie als In-Ears direkt ins Ohr gehen, bieten sie zusätzliche Stabilität. Ich kann meinen Kopf schütteln, herumspringen, laufen und sie bleiben immer drin. Z.B. bin ich in den letzten Wochen etwa 50 km mit beiden Kopfhörern gelaufen und egal ob Joggen oder Sprinten: Sie blieben immer im Ohr. Auch schön ist, dass sie bei langem Tragen nicht unangenehm werden.
Huawei FreeBuds 3i & Honor Magic Earbuds – Klang und Active Noise Canceling
Der Ton der integrierten Treiber ist wirklich super. Egal ob Höhen oder Tiefen: Die Kopfhörer leisten eine tolle Arbeit und man wird durch die Silikonstöpsel gut isoliert. Wer sich jedoch komplett abschotten will, der kann die Geräuschunterdrückung in der App aktivieren. Diese muss man jedes mal nach dem Verbinden „aktiv“ aktivieren bzw. kann dafür auch die Touch-Steuerung nutzen. Das Noise Canceling funktioniert insgesamt ziemlich gut für so kleine Kopfhörer. Es kommt bei weitem nicht an Over-Ear Kopfhörer heran, aber es dämpft die Umgebungsgeräusche schon sehr, sofern es sich dabei um monotone Geräusche handelt. Das kann im Flugzeug, Bus oder Zug sein, das kann auch draußen bei Verkehrsgeräuschen oder zuhause mit dem PC-Lüfter sein. Bei schreienden Kindern hilft das aber leider nicht, was aber auch normal ist. Man sollte aber vorsichtig sein im Straßenverkehr, da man sich manchmal leicht in falsche Unsicherheit wiegen kann. Das ANC funktioniert eigentlich durchweg gut. Nur bei Wind kann es sein, dass es sich zwischenzeitlich kurz deaktiviert, weil das Ausgleichen hier zu unangenehmen Nebengeräuschen führen kann, was bei Bose-Kopfhörern ähnlich ist, wo es aber meist eher aktiv bleibt.
Das Telefonieren klappt auch sehr gut. Durch das aerodynamische Design sind die Kopfhörer gut gegen Wind und Umgebungsgeräusche geschützt und bringen sauberen und guten Klang hervor. Falls Ihr mal ein Beispiel hören wollt, könnt Ihr mal bei einem Livestream von mir kurz hören, wo ich mit meinem Kochkanal zusammen mit Honor eine Kochshow gemacht hatte und ich und mein Gegenüber die Honor Magic Earbuds während des Streams benutzt haben. Qualitativ gleich ist sind da auch die Freebuds 3i.
Huawei FreeBuds 3i & Honor Magic Earbuds – Akku und Laden
Die FreeBuds 3i und die Honor Magic Earbuds sollen etwa 4 Stunden halten und mit der Ladeschale auf 20 Stunden kommen. Diese Werte finde ich völlig in Ordnung, auch wenn ich zusammen mit Geräuschunterdrückung meist eher auf 3 Stunden pro Ladung komme. Das Aufladen geht recht fix über USB-C und wenn man sowieso ein USB-C Smartphone nutzt, braucht man kein Extrakabel mitschleppen. Was mir hier aber fehlt ist das kabellose Laden, welches ich bei den normalen FreeBuds 3 liebe, da ich es auch unterwegs etwa mit dem Smartphone laden kann oder nach jedem Lauf nur auf das Qi-Pad legen kann. Das ist sehr schade, aber Hauptsache das Laden geht schnell und über USB-C.
Huawei FreeBuds 3i & Honor Magic Earbuds – Preis und Verfügbarkeit
Die Huawei FreeBuds 3i und die Honor Magic Earbuds sind bereits in diversen Online-Shops erhältlich. Die UVP für die Huawei FreeBuds 3i ist 119 Euro, wobei sie aktuell 99 kosten, während die UVP von den Honor Magic Earbuds 99 Euro sind, sie aber aktuell 89 Euro kosten, jedoch letztens im Angebot ca. 76 Euro gekostet haben. Grundsätzlich finde halte ich 99 Euro hier für einen sehr guten Preis für das was die Kopfhörer bieten. Vor allem, wenn Ihr ein aktuelleres Huawei oder Honor Smartphone habt um alle Features auszuschöpfen, die die Kopfhörer besonders machen.
Die Huawei Freebuds 3i bekommt Ihr nur in weiß, während es die Honor Magic Earbuds auch in egg blue gibt.
Am Ende denke ich ist die Entscheidung hier recht einfach. Wollt Ihr Egg Blue ist die Entscheidung klar. Ansonsten ist es eine Frage der Präferenz und was gerade günstiger zu haben ist, da man mit keinem der Kopfhörer etwas falsch macht.