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Vom Arbeitnehmer bis zur Arztpraxis: Wie Start-ups das Gesundheitswesen digitalisieren

Gesundheitswegen digitalisieren TechBoost
Bild: Telekom

Schneller zum Therapieplatz, Krankheiten vorbeugen und nie mehr Patientendaten per Fax erhalten: Start-ups bieten smarte Lösungen für eine erfolgreiche digitale Transformation im Gesundheitswesen.

Zeitdruck und steigendes Arbeitsaufkommen sorgen dafür, dass immer mehr Arbeitnehmer auf Pausen verzichten und sich nach Feierabend überdurchschnittlich erschöpft und müde fühlen. Einfluss auf diese Situation haben nur wenige. Zwei Drittel der Arbeitnehmer können den Umfang ihrer Aufgaben nur geringfügig beeinflussen.

Das ergibt der DGB-Index Gute Arbeit 2019, für den mehr als 6.500 Angestellte befragt wurden. Die Folgen dieser andauernden Belastung zeigt wiederum der DAK-Psychoreport 2019, eine Langzeituntersuchung anonymisierter Daten von rund 2,5 Millionen erwerbstätigen Versicherten: Im Vergleich zu 1997 hat sich die Zahl der Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen mehr als verdreifacht.

Ein Grund für den Anstieg ist auch: Bei Arzt-Patienten-Gesprächen sind psychische Probleme heute kein Tabu mehr, so der DAK-Report. Beim Arbeitgeber sehe die Situation allerdings anders aus. Start-ups aus dem Förderprogramm TechBoost der Telekom versuchen, mit smarten digitalen Lösungen unterschiedliche Bereiche im Gesundheitswesen zu digitalisieren.

Das ist besonders in der aktuellen Situation wichtig, denn die Lösungen bieten digitale Hilfe für Privatpersonen bei Ängsten und zusätzlicher Belastung, unterstützen Unternehmen, auch im Home Office die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter nicht aus den Augen zu verlieren und stärken den digitalen Kontakt zwischen Arzt und Patient. 

Therapieplatz ohne Wartezeiten

Obwohl die Nachfrage nach Therapieplätzen steigt, wartet laut Arzt-Report der Krankenkasse Barmer aus dem März 2020 jeder Dritte mindestens einen Monat auf ein Erstgespräch, bei jedem Zehnten dauert es sogar mehr als drei Monate. Durch lange Wartezeiten besteht jedoch die Gefahr, dass psychische Leiden chronisch werden.

Das Berliner Start-up Selfapy hat eine digitale Plattform entwickelt, über die Nutzer unmittelbar anonym und ortsunabhängig Hilfe via Internet bekommen. In einem kostenlosen digitalen Infogespräch schätzt ein Psychologe den Therapiebedarf ein. 

Selfapy Gesundheitswesen

Das sind die Gründerinnen von Selfapy. (Bild: Selfapy.de)

Im Anschluss können Patienten in wöchentlichen Trainingsmodulen und mit psychotherapeutischer Begleitung schrittweise Strategien der Kognitiven Verhaltenstherapie komplett online lernen. Bisher wurden über die Plattform rund 30.000 Patienten behandelt.

Selfapy ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, bisher erhalten 18 Millionen Versicherte in Deutschland das Angebot kostenfrei über ihre Krankenversicherung. Mit dem in Kraft treten des digitalen Versorgungsgesetzes, können Ärzte die App ab dem vierten Quartal 2020 auch verschreiben. 

Mitarbeiter frühzeitig entlasten

Auch Unternehmen können mit digitalen Lösungen Stressfaktoren für ihre Mitarbeiter erkennen, ihnen entgegenwirken und so psychische Leiden einzelner Menschen vorbeugen. Das Bonner Start-up Impluse Health Analytics hat dafür eine KI-gestützte Mitarbeiterumfrage entwickelt, über die Angestellte regelmäßig anonym Feedback zu ihrem Befinden geben.

Mit KI-Visualisierungen und Vorhersagemodellen erhalten Vorgesetzte über eine Plattform einen strukturierten Überblick über die Verfassung der Teilnehmer. Eine KI berechnet Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Faktoren, erkennt Defizite und Präventionspotenziale und ermittelt daraus Handlungsoptionen.

Impulse Health Thinking Gesundheitswesen

Das Dashboard von Impulse Health Analytics. (Bild: impulse-ha.com)

Beispielsweise erhalten Vorgesetzte regelmäßig Feedback zum Betriebsklima, der Zufriedenheit mit den räumlichen Arbeitsbedingungen oder der Haltung gegenüber flexiblen Arbeitszeiten – und können positive Entwicklungen fördern und negativen Tendenzen rechtzeitig entgegenwirken.

Mit dem Ziel, die Mitarbeiter langfristig zu unterstützen und Ausfälle aufgrund von psychischen Krankheiten erfolgreich zu minimieren. 

Praxismanagement aus einer Hand

Start-ups stärken nicht nur Privatpersonen und Unternehmen, sondern unterstützen auch Arztpraxen bei ihrem digitalen Wandel. Die Gründer von doctorly haben eine Software für das gesamte Praxismanagement entwickelt.

Die Idee dahinter: Aktuell nutzen viele Praxen stark veraltete Einzellösungen etwa Terminkalender oder Software für die Terminvergabe und das Patientenmanagement. Zudem müssen diese regemäßig selbst durch das Praxispersonal aktualisiert werden und mit neuen Tools, beispielsweise zur Online-Terminbuchung, lassen sich die meisten Systeme nicht verknüpfen.

Doctorly Home page Gesundeitswesen

Das ist das User Interface von doctorly. (Bild: doctorly.de)

Doctorly reduziert den administrativen Aufwand für Arztpraxen um bis zu 50% und vereint alle notwendigen Lösungen – vom Kalender über Dateneingabe von Laboren bis hin zur intelligenten Patientenverwaltung – in einem modernen, benutzerfreundlichen und datenschutzkonformem Komplettsystem, mit automatischen Software-Update, die im Hintergrund eingespielt werden.

In Zukunft wollen die Gründer ihre Software erweitern und mit einer Patienten-App beispielsweise elektronische Attests ermöglichen. Mit dem Ziel, den Austausch zwischen Arzt und Patient immer stärker digital stattfinden zu lassen. Aber auch Arztpraxen ermöglichen, bei einer weiterführenden Behandlung Patientendaten einfach, digital und datenschutzkonform untereinander auszutauschen. 

TechBoost unterstützt Start-ups mit innovativen digitalen Geschäftsideen

Mit dem Start-up-Programm TechBoost unterstützt die Telekom junge Unternehmen wie Selfapy, Impulse Health Analytics oder doctorly für ein Jahr mit einem Guthaben von bis zu 100.000 Euro für IT-Ressourcen aus der Open Telekom Cloud. Ebenso bietet sie Rabatte auf Mobilfunktarife und Breitbandangebote und unterstützt bei Vertrieb und Marketing.

Dafür macht die Telekom beispielsweise ihre Geschäftskunden auf passende innovative Lösungen der Start-ups aufmerksam und bringt so junge Gründer mit etablierten Unternehmen zusammen.

Aktuell fördert die Telekom mit TechBoost mehr als 450 Start-ups mit digitalem Geschäftsmodell. Weitere Informationen zum Programm und zum Bewerbungsverfahren für Start-ups gibt es unter www.telekom.de/techboost.

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1 Kommentar

  • Der Fortschritt in der Digitalisierung ist einfach der Wahnsinn. Ich denke Corona hat dazu beigetragen, viele Unternehmen zum Umdenken zu veranlassen. Die hier vorgestellten Ideen sind super und ich denke die Entwicklung wird weiter so schnell voranschreiten. Vor kurzem habe ich sogar gesehen, dass es nun digitale Messestände gibt, als kurzfristige Lösung für die abgesagten Messen. Ich finde es Wahnsinn, was die Kreativität in dieser harten Zeit alles gefördert hat. Keiner hat sich Corona gewünscht und wir sind sicher alle froh, wenn das Thema vorbei ist, aber in Sachen Digitalisierung, hat es Deutschland m.E. nach vorne katapultiert. Alleine wenn man sich anschaut wie viele Menschen nun im Home-Office arbeiten oder Dokumente über die Cloud teilen und verschicken – ich denke viele der Mechanismen werden nun viel mehr Beachtung finden.