Was zunächst einmal nach einer Science-Fiction-Vision klingt, ist teilweise schon heute möglich: Intelligente Programme können deine Gedanken lesen und in gesprochene Worte übersetzen. In diesem Sektor ist US-amerikanischen Forschern ein Durchbruch gelungen.
Wenn Menschen ihre Sprechfähigkeit durch einen Unfall und einen dadurch entstandenen neurologischen Schaden komplett oder teilweise verlieren, sind sie in den meisten Fällen weitestgehend von ihrer Umwelt abgeschnitten.
Die Kommunikation mit anderen Menschen erfolgt dann zum Teil sogar nur noch über Augenbewegungen, da auch physische Signale durch die körperlichen Einschränkungen oftmals nur noch stark eingeschränkt möglich sind.
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Elektroden analysieren elektrische Impulse im Gehirn
Gerade für diese Personen stellt der technische Fortschritt eine große Chance dar. So hat beispielsweise der Neuro-Chirurg Edward Chang mit seinem Team an der US-amerikanischen University of California in San Francisco daran gearbeitet, Gedanken in Sprache zu übersetzen.
Doch wie können wir die Gedanken lesen, wenn der Mensch sich nicht artikulieren kann? Die Antwort: Über Elektroden in der Hirnrinde der Patienten und eine Künstliche Intelligenz (KI).
Und das funktioniert vereinfacht dargestellt so: Die Epilepsie-Patienten haben mehrere Sätze bis zu 50 Mal nacheinander vorgelesen. Die Künstliche Intelligenz hat im Hintergrund währenddessen dann die Aktivitäten im Gehirn und die Hirnströme analysiert.
So hat die KI gelernt, bestimmte Muster und Strukturen in den Sätzen zu erkennen. Im nächsten Schritt sollte die Technologie dann aus Gehirnaktivitäten die entsprechenden Sätze konstruieren. Sie sollte also Gedanken lesen.
Gedanken lesen für Fortgeschrittene: Wortfehlerrate liegt bei drei Prozent
Die Ergebnisse der kalifornischen Gehirnforscher sind dabei beeindruckend. So liegt die Wortfehlerrate in den Tests laut der Welt bei lediglich drei Prozent. Der bisherige Wert von Künstlichen Intelligenzen lag in diesem Sektor bislang bei rund 60 Prozent.
Und selbst Systeme zur Spracherkennung – wie beispielsweise Amazons Alexa – liegen im Durchschnitt bei fünf Prozent.
Bevor wir jetzt jedoch in ungebremste Euphorie verfallen, gibt es eine wichtige Einschränkung: Die Anzahl der Wörter lag im Test bei 250. Vom durchschnittlichen Wortschatz eines Erwachsenen sind wir also noch weit entfernt.
Dementsprechend dürfte sich auch die Fehlerquote der KI bei einem größeren Umfang verschlechtern. Wir können also bereits heute Gedanken lesen und in Worte übersetzen. Allerdings stehen wir dabei noch am Anfang.
Gegenüber der Welt sagte jedoch einer der beteiligten Forscher: „Wir sind noch nicht am Ende, aber wir glauben, dass dies die Grundlage für eine Sprachprothese sein könnte.“
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