Corona hat das Reiseverhalten der Deutschen verändert. Das zeigt eine aktuelle Online-Umfrage. Unter anderem wollen deutsche spontaner verreisen und weniger fliegen.
Eine Sache hat Corona nicht verändert – die Reiselust der Deutschen. Denn die meisten Deutschen haben mit den aktuellen Corona-Lockerung vor allem einen Wunsch: Sie wollen wieder verreisen. Dennoch, die Pandemie hat das Reiseverhalten im Land stark verändert, möglicherweise sogar über die Corona-Krise hinaus.
Die Marketing-Agentur Score Media liefert aus einer eigenen Online-Umfrage erste Einblicke, wie sich das Reiseverhalten der Deutschen ändern könnte und bereits verändert hat.
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Dazu hat Score Media insgesamt zwei Mal, vor und während der Corona-Pandemie, rund 3.000 Deutsche online nach ihrem Reiseverhalten befragt.
Ostsee-Strandkorb statt Malle
Eins ist dabei recht deutlich: Die Lust auf Urlaub ist bei den „Reiseweltmeistern“ auch aktuell ungebremst. So wollen 69 Prozent der Deutschen nach dem Ende der Reisebeschränkungen als Erstes verreisen.
Doch genauso deutlich ist auch: Urlaub im eigenen Land steht dabei ganz hoch im Kurs.
Das Strandhandtuch in Mallorca wird für den Strandkorb an der Ostsee eingetauscht und statt Wandern im Grand Canyon bucht man dieses Jahr lieber einen Wanderurlaub im Schwarzwald. So steht für rund 65 Prozent aller Befragten in diesem Jahr ein Urlaub in Deutschland auf dem Programm.
Besonders beliebt scheinen dabei Ost- und Nordseeküsten zu sein. Städtereisen dagegen haben etwas an Beliebtheit verloren. Möglicherweise ist das vielen Deutschen noch zu dicht gedrängt.
Wenn also bislang regionales Reisen eher ein Nachhaltigkeitstrend war, wird es für viele Deutsche nun zur Notwendigkeit. Die spannende Frage dabei wird sein: Werden die Deutschen dadurch auch künftig mehr regional reisen?
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Neues Reiseverhalten: Weniger fliegen, mehr Einsamkeit
Denn darüber hinaus zeichnet sich ein weiterer interessanter Trend ab. Fast die Hälfte aller Deutschen (41 Prozent) möchte weniger Flugreisen unternehmen.
Auch hier wird es interessant zu sehen, ob sich dieser Trend langfristig hält. Doch in diesem Jahr ist klar: Die Fluggesellschaften sind die großen Verlierer der Corona-Krise. Denn bei rund 40 Prozent der Deutschen kommt auch die Angst dazu, während einer neuen Krise im Ausland stecken zu bleiben.
Genau diese Unsicherheit hat deutsche Urlauber auch spontaner gemacht. Corona hat uns gezeigt, wie schnell scheinbar sichere Pläne komplett über den Haufen geschmissen werden können. Entsprechend setzen die Deutschen aktuell mehr auf spontanes und flexibles Reiseverhalten.
55 Prozent aller Deutschen wollen ihre Reisen künftig grundsätzlich kurzfristiger planen. Flexibilität ist sogar für 64 Prozent besonders wichtig. Dazu gehört auch: eine selbstbestimmtere Anreise. Das eigene Auto wird damit wahrscheinlich das beliebteste Transportmittel für die Fahrt in den Urlaub.
Die Umfrage von Score Media offenbart darüber hinaus ein weiteres Reiseverhalten, das eindeutig durch die Corona-Pandemie geprägt ist: Die Deutschen suchen die Einsamkeit im Urlaub. So sagten 39 Prozent der Befragten, dass sie im nächsten Urlaub den Kontakt zu anderen Menschen lieber vermeiden wollen.
Massiver Umbruch steht bevor
Es ist nicht überraschend, dass viele Deutsche beim Reiseverhalten zunächst auf Nummer sicher gehen und auch aufgrund der komplizierten Reisesituation nähere Reiseziele bevorzugen. Selbst wenn internationales Reise über Europa hinaus wieder möglich wird, könnten die neuen Gesundheitsauflagen auch viele von weiten Reisezielen abschrecken.
Es wird aber spannend zu sehen, welche Reisetrends sich dann auch langfristig durchsetzen können. Entdecken die Deutschen das eigene Land als neues spannendes Reiseziel? Werden Flugreisen generell zurückgehen? Kommt nun ein Boom von Campingurlauben und Reisen zu einsamen Naturorten?
Konkrete Antworten gibt es darauf nicht. Letztlich wird es die Zeit zeigen. Doch klar ist: Die Reisebranche wird wahrscheinlich einen massiven Umbruch erleben.
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