Transformation. Bamm! Alleine schon der Titel des Buches von Dietmar Dahmen strotzt vor Energie und Wille zur Veränderung. Doch gelingt es dem Autor, diese Erwartungen zu erfüllen? Wo hat das Werk seine Schwächen? Eine Rezension.
Ich bin inzwischen so etwas wie ein Fan der Murmann Publishers. Die Bücher, die dieser Verlag herausbringt, sind immer in einer gewissen Weise etwas besonderes. Letztendlich jedoch geht es darum, ob der Inhalt überzeugt.
In dieser Woche habe ich mir das Buch* „Transformation. Bamm!“ von Dietmar Dahmen einmal vorgenommen.
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Verbindung von Buch und Online-Inhalten
Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, als ich selbst für mein erstes Buch nach Ideen suchte, wie man Buchinhalte mit Online-Inhalten verbinden kann. Genau dies wird von „Transformation. Bamm!“ versprochen.
Zum Buch gibt es eine App, mit der man diverse Seiten scannen kann. Das funktioniert ähnlich wie ein QR-Code-Reader, nur dass mit der App gezeichnete Bilder gelesen werden. Über die App kommt man dann zu Zusatzinhalten, die die Aussagen des Autors in dem Buch ergänzen oder unterstreichen.
Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee, auch wenn die Frage erlaubt ist, warum schon wieder eine neue App verwendet werden muss. Ein QR-Code-Reader, den viele schon auf ihrem Handy installiert haben, hätte es sicherlich auch getan. So habe ich das in meinem Buch umgesetzt.
Wirtschaft neu denken
Die Kernaussage von „Transformation. Bamm!“ ist: Wir leben in einer Vulkanökonomie. Nach Dahmen ist unsere Wirtschaft volatil, ungewiss, liquide, kooperativ, anders und narzistisch. Etablierte Geschäftsmodelle werden hinweggefegt und durch neue ersetzt.
Dies geschieht dabei in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Die Gründe sind nicht nur in neuen Anforderungen durch die Kunden zu sehen (Stichwort: Fun schlägt Fakten, Seite 66), sondern auch in neuen disruptiven Trends wie Künstlicher Intelligenz, Internet of Things, Virtual Reality oder neuen Schnittstellen zu Maschinen (Seite 97 bis 156).
Lieber Held als Opfer
Nachdem der Leser nun weiß, was den etablierten Geschäftsmodellen zusetzen wird, geht es um die Lösungen. Dahmen überzeugt den Leser, Probleme zu lieben. Denn Probleme helfen richtig betrachtet und angegangen, Ideen zu schärfen, Dinge spannend zu gestalten, Gewinne einzufahren und Zukunftsstrategien zu festigen.
Das führt letztendlich zu einem eigenen disruptiven Geschäftsmodell, indem der Leser die „4 Stufen der Zukunft“ geht.
Zuerst wird die Dringlichkeit des Handelns erkannt. Dann wird ein bestehendes Produkt optimiert und an die neuen Bedürfnisse angepasst. Als nächstes geht der Unternehmer Innovationen, Partnerschaften und Co. an und erschließt schließlich neue Märkte.
Gute Aufmachung und spannender Inhalt
Auf dem Buchumschlag heißt es: „Der Bühnen-VULKAN begeisterte live bereits eine Million Manager!“
Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht. Aber vorstellen kann ich es mir. Das Buch liest sich flott und hipp und verfügt über eine gehörige Portion Show-Effekt. Inhaltlich sind die einzelnen Kapitel gut zu verdauen und konzentrieren sich auf das Wesentliche.
Das aber ist in meinen Augen auf der anderen Seite auch das Problem: Zum einen hat man das Gefühl, alles schon gehört zu haben. Dass es um Disruption geht, ist nun wirklich nichts Neues mehr. Fairerweise muss man dazu sagen, dass dieses Buch 2017 erschienen ist.
Allerdings wäre das nicht schlimm, wenn nun der Fahrplan, wie man ein Geschäftsmodell transformiert, detailliert beschrieben wäre. Jedoch bleibt es an vielen Stellen, wie so oft bei solcher Art von Büchern, bei etwas oberflächlichen Phrasen.
Beispiele skizziert der Autor in ein oder zwei Sätzen. Dadurch suggeriert er, dass Disruption einfach zu erreichen ist. Ob das jedoch stimmt, wage ich zu bezweifeln.
Wenn dann der Leser das Buch mit einer leichten Enttäuschung zur Seite legen will, kommt er oder sie bei Seite 195 an. Dort steht die Geschichte eines Garagenherstellers, der dem „Geist der Disruption“ begegnet.
Und plötzlich ergibt das Sinn, was auf den vorherigen Seiten nicht immer sonderlich tiefgründig beschrieben wurde. Und als wäre das nicht genug, gibt es auf den nachfolgenden Seiten dann noch den Bamm-Kompass, damit der Leser anfangen kann, an der Transformation seines eigenen Geschäftsmodells zu arbeiten.
Was für ein in meinen Augen unerwartetes Highlight am Ende!
Fazit zu „Transformation. Bamm!“ von Dietmar Dahmen
Mir persönlich ist damit der Inhalt des Buches immer noch nicht tiefgehend genug. Aber da spricht vielleicht der Anwalt aus mir. Und ob die coole Jugendsprache des Autors den Leser anspricht, muss jeder selbst entscheiden.
Betrachtet man jedoch das Buch insgesamt, so hat man nach der Lektüre Lust auf Veränderungen und ein paar Ideen, wo man beginnen kann. In meinen Augen ist das als Ergebnis einer Buchlektüre mehr als genug.
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