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App zur Nachverfolgung von COVID-19 in Australien veröffentlicht

geschrieben von Felix Baumann

Wir befinden uns in der ersten (Bayern) beziehungsweise zweiten Woche, in der bundesweit die teils strikten Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder teilweise aufgehoben wurden. Einzelhändler mit einer kleinen Verkaufsfläche dürfen unter strengen Auflagen wieder öffnen, ein Mund-Nasen-Schutz wird aber Voraussetzung in unserem Alltag. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird sich in voraussichtlich zwei Wochen zeigen.

Aber wie können wir weitere Lockerungen anstreben, ohne das Leben von Tausenden Mitbürgern zu gefährden? Ein vielversprechender Ansatz ist die sogenannte Corona-App, über die in den letzten Wochen intensiv in der Bundesrepublik diskutiert wurde. Zunächst präferierte die Regierung einen zentralen Ansatz, schwenkte zum Wochenende aber aufgrund von heftiger Kritik und mangelnder Akzeptanz um. Trotzdem verriet Gesundheitsminister Spahn schon, dass ein Release einer solchen App noch einige Wochen dauern wird.

Hierzulande dürfte eine Corona-App noch einige Zeit in Anspruch nehmen

Schauen wir hingegen auf andere Länder, dann haben diese eine Corona-App bereits umgesetzt. Ein weiteres Beispiel kommt nun mit Australien hinzu. Die australische Regierung hat die hauseigene App zum Wochenstart freigegeben und nur wenige Stunden später nutzten bereits Millionen von Bürgern die Software. Insgesamt spricht mashable davon, dass 1 von 25 Australiern die App bereits benutzt.

Die Funktionsweise ist die gleiche, wie sie bereits international diskutiert wird. Die sogenannte COVIDSafe-App nutzt Bluetooth, um Smartphones mit der gleichen App in einer Entfernung von bis zu 1,5 Metern zu identifizieren. Sofern der Kontakt über 15 Minuten anhält, werden Datum, Zeit, Entfernung zum anderen Gerät, Dauer sowie eine eindeutige ID-Nummer des Geräts gespeichert. Die Daten werden nach 21 Tagen automatisch vom Endgerät des Nutzers gelöscht.

Erhält ein COVIDSafe-Nutzer nun eine Diagnose, die eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt, dann kann dieser das in der App hinterlegen und alle Geräte, die mit dem Endgerät des Nutzers in Kontakt standen, werden über den Umstand benachrichtigt. Betroffene Nutzer sollen sich dann ebenfalls testen lassen. Die Lösung soll nach der Regierung datenschutzfreundlich sein und benötigt nur Name (oder Pseudonym) des Nutzers, Altersspanne, Telefonnummer und Postleitzahl.

[mg_blockquote cite=“Greg Hunt, Gesundheitsminister Australien“][The data] cannot leave the country, it cannot be accessed by anybody other than a state public health official, it cannot be used for any purpose other than the provision of data for the purposes of finding people with whom you have been in close contact, and it is punishable by jail if there is a breach of that.[/mg_blockquote]

Entwickler haben das überprüft und den Quellcode der App (der innerhalb der nächsten zwei Wochen auch veröffentlicht werden soll) unter die Lupe genommen. Der Entwickler Matthew Robbins informierte in einem Tweet darüber, dass die App sicher sei, ein hohes Maß an Transparenz aufweist und dem Industriestandard folgt. Trotzdem machen sich Datenschützer über die Speicherung von Daten sorgen, denn hier kommt ein amerikanischer Anbieter zum Einsatz.

Konkret geht es um Amazon Web Services, das die technische Infrastruktur für das Projekt zur Verfügung stellt. Nach den US-Gesetzen könnte die US-Regierung theoretisch auf diese Server und damit auf alle Daten zugreifen, Premierminister Scott Morrison versichert aber, dass die Daten sicher abgespeichert und von außen nicht zugreifbar sind. Alles in allem werden wir in den nächsten Monaten sehen, inwieweit eine App bei der Bekämpfung der Pandemie helfen kann.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.