Amazon steht wieder einmal aufgrund von Entlassungen in der Kritik. Dieses Mal hat es mindestens zwei Mitarbeiter getroffen, die den Umgang des Unternehmens mit dem Coronavirus kritisiert hatten. Der Online-Gigant selbst hat eine Rechtfertigung für den Schritt.
Der Online-Handel erlebt derzeit einen unerwarteten Boom. Da aufgrund des Coronavirus in vielen Ländern weitreichende Ausgangsbeschränkungen gelten und zugleich die allermeisten Geschäfte vorerst geschlossen bleiben, bestellen die Menschen ihre Waren vermehrt im Internet.
Corona-Boom belastet Logistik-Mitarbeiter
Dabei profitiert Amazon als größter Player auf dem Markt natürlich in besonderer Art und Weise von der aktuellen Situation. Doch eine steigende Anzahl der Bestellungen ist nicht ausschließlich eine positive Nachricht.
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Schließlich bedeuten mehr Bestellungen auch einen höheren Logistik-Aufwand. Oder anders ausgedrückt: Wenn mehr Menschen mehr Waren bestellen, braucht es mehr Menschen, die diese Waren sortieren, verpacken und ausliefern.
Und je mehr Menschen es braucht, desto höher ist auch die Gefahr, dass sie in engem Kontakt miteinander zusammenarbeiten. Gerade das sollte allerdings vermieden werden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden.
Amazon entlässt Angestellte nach Kritik an Corona-Plan
Selbstverständlich sind von diesem Umstand auch die Logistik-Center von Amazon betroffen. Zwar ist es schwierig, als externe Person Einblicke in die internen Abläufe zu bekommen. Doch es scheint, als gäbe es unter den Angestellten reichlich Unmut.
So berichtet beispielsweise die Washington Post, dass Amazon drei Mitarbeiter gekündigt hat. Als Grund führen die Betroffenen ihre interne Kritik am Umgang mit der Pandemie innerhalb der Logistikzentren an. Sie hatten Mitarbeiter zum gegenseitigen Austausch animiert und zudem eine Petition gestartet.
Amazon selbst argumentiert die Entlassungen gegenüber Business Insider wie folgt:
Wir unterstützen das Recht eines jeden Arbeitnehmers, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen zu kritisieren. Jedoch ist dies nicht mit einer Immunität gegen jegliche internen Richtlinien verbunden. Wir haben diesen Mitarbeitern gekündigt, weil sie wiederholt gegen interne Richtlinien verstoßen haben.
Der E-Commerce-Gigant führt also arbeitsrechtliche Gründe an. Außerdem betont Amazon bereits seit dem Ausbruch des Coronavirus, dass das Unternehmen sich in jedem Land an die Richtlinien der Gesundheitsämter und an die Empfehlungen von medizinischen Experten hält.
Letztendlich kennen nur Amazon und die betroffenen Mitarbeiter die genauen Hintergründe und die Regelungen in den Arbeitsverträgen. Trotzdem bleibt in der aktuellen Situation ein fader Beigeschmack zurück.
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