Auch wenn Bund und Länder erste Lockerungen der Ausgangsbeschränkung vorgestellt haben, ist die Normalität noch weit entfernt. Doch Kontaktverbot bedeutet nicht gleich Kontaktverbot. Auch jetzt können Unternehmen die Zeit sinnvoll und gewinnbringend nutzen.
Gestern haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf einen ersten Fahrplan für Lockerungen der Beschränkungen durch die Covid-19-Pandemie verständigt.
Die Rückkehr zum normalen Leben wie vor der Krise ist damit eingeleitet, auch wenn es noch einige Zeit dauern wird. Wie kann bis dahin die Zeit genutzt werden? Ich hätte drei Vorschläge für Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
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Kontaktverbot ist nicht Kontaktverbot
Kontaktiert eure Kunden, Lieferanten und sonstigen Geschäftspartner. Zwar ist ein persönliches Treffen noch immer so gut wie unmöglich. Aber das heißt nicht, dass kein Anruf, kein Video-Call und keine E-Mail möglich sind.
So erfahrt ihr, was eure Geschäftspartner derzeit machen und welche Gedanken sie haben. Und ihr zeigt Präsenz – was ich für ungemein wichtig halte. Insbesondere dann, wenn die eigene geschäftliche Situation nicht sonderlich gut aussieht.
Vor allen Dingen: Die Kontaktaufnahme kann auch ohne bestimmte Absicht erfolgen. Ich war in den letzten Wochen die ganze Zeit über mit meinen Mandanten in Kontakt und habe mich einfach nach deren Situation erkundigt.
Ich habe dabei von vielfältigen Problemen – nicht nur rechtlichen – erfahren, aber auch von neuen Ideen und positiven Erlebnissen. Teilweise konnte ich meinen Mandanten dann helfen, indem ich einfach nur Kontakte weitergegeben habe.
Und manche haben sich einfach nur gefreut, dass sich der Anwalt meldet, ohne dass danach eine Rechnung kommt.
Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen
In den letzten Jahren habe ich immer wieder gehört: Home Office geht nicht. Unsere Mitarbeiter müssen im Büro sein. Video Calls sind langweilig und unproduktiv. Schulungen unter Nutzung von Software sind in unserer Branche nicht üblich. Und so weiter und so weiter.
Die letzten Wochen haben gezeigt, dass dies alles nicht zutreffend ist. Sinnvoll eingesetzt bringen digitale Werkzeuge und die sonstigen Möglichkeiten der Digitalisierung teilweise enorme Vorteile.
Das heißt aber für die Zukunft: Diese Werkzeuge werden nun stärker und flächendeckender eingesetzt, denn jetzt sind sie im Bewusstsein der Menschen angekommen und der Nutzen hat sich gezeigt.
Wer sich noch nicht damit beschäftigt hat, der wird Probleme bekommen – und das nicht erst in zehn oder 20 Jahren. Wer es also noch nicht getan hat, der sollte sich schleunigst dran machen und schauen, welche Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, er für sich nutzen kann.
Sichert eure Liquidität und eure Rücklagen
Auch wenn es abgedroschen klingt: Liquidität und Rücklagen helfen in Krisenzeiten. Die letzten Jahre liefen für viele Unternehmen gut. Die Wirtschaft lief – auch mit oder aufgrund Hilfen von staatlicher Seite. Probleme waren nicht erkennbar.
Dann kam die Covid-19-Pandemie und es wurde klar, dass Rücklagen nicht totes Kapital, sondern eine Rückversicherung sind, und Liquidität nicht nur eine Begriff, sondern Atemluft für Unternehmen darstellt.
Diese Lehren sollten Unternehmen jetzt annehmen und sich dahingehend überprüfen, wie sie im Hinblick auf Liquidität und Rücklagen aufgestellt sind.
Was passiert mit den Zahlungsströmen, wenn Krisen auftauchen? Gibt es Möglichkeiten, Ausgaben schnell zu verringern? Können Kosten flexibel angepasst werden oder besteht hier noch Nachbesserungsbedarf? Und welche Reserven bestehen, um Durststrecken zu überbrücken?
Fazit
Jetzt ist nicht die Zeit, beruhigt auszuatmen, weil kleine Geschäfte schon in wenigen Tagen und Schulen schon in wenigen Wochen wieder öffnen werden. Denn die Rückkehr zur Normalität – was immer das auch bedeutet – wird nicht in den nächsten Tagen erfolgen, sondern uns noch den Rest des Jahres beschäftigen.
Es ist aber auch nicht die Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken. Wer jetzt die Weichen richtig stellt, sein Unternehmen mit einem weiten Blick in die Zukunft positioniert und sich vor allem an die veränderten, insbesondere digitalen, Gegebenheiten anpasst, der wird vielleicht mit Narben aus der Krise hervorgehen.
Aber er ist immerhin noch da.
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