Die PR-Beratung Faktenkontor hat wieder ihren Social-Media-Atlas veröffentlicht. Mit Bezug auf die Facebook-Nutzerzahlen in Deutschland heißt es, dass sie sich im „freien Fall“ befinden. Doch ist diese Einschätzung wirklich gerechtfertigt? Eine Einordnung.
Schon seit 2011 erscheint der Social-Media-Atlas und in jedem Jahr sorgt die Untersuchung für reichlich Diskussionen in der Branche. Das ist auch im zehnten Jahr des Erscheinens nicht anders.
Für die aktuelle Ausgabe hat die Hamburger PR-Beratung Faktenkontor in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Toluna und dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung insgesamt 3.500 Personen in Deutschland befragt.
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Dabei handelt es sich um eine nach Alter, Geschlecht und Bundesland repräsentative Umfrage in der Bundesrepublik ab 16 Jahren. Die Umfrage für die Ausgabe des Jahres 2020 wurde zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 durchgeführt.
Facebook-Nutzerzahlen im „freien Fall“
Besonders interessant ist dabei der Blick auf die Facebook-Nutzerzahlen. Schließlich ist Facebook noch immer das mit Abstand größte, klassische soziale Netzwerk in Deutschland. Das schließt den Messenger WhatsApp an dieser Stelle explizit aus.
In der entsprechenden Grafik spricht Faktenkontor vom „freien Fall“ der Facebook-Nutzerzahlen in Deutschland. Dabei bezieht sich das Unternehmen mit seiner Aussage auf die Entwicklung innerhalb des letzten Jahres – also von 2019 auf 2020.
In diesem Zeitraum ist die Facebook-Nutzung in Deutschland in sechs von sieben Altersgruppen gesunken. Lediglich bei den 40- bis 49-Jährigen ist der Wert bei 64 Prozent stagniert.
Facebook-Nutzerzahlen: Dominanz auf lange Sicht
Doch reicht der Blick auf das vergangene Jahr wirklich, um ein Fazit zu ziehen? Diese Frage beantwortet vermutlich jeder Nutzer und Marketing-Verantwortliche anders. Trotzdem ist es wichtig, auch die langfristige Entwicklung zu betrachten, denn dabei zeichnet sich ein komplett anderes Bild ab.
Wenn man dafür die Faktenkontor-Werte aus den Jahren 2014 und 2020 ins Verhältnis setzt, ergeben sich folgende Entwicklungen:
- 16 bis 19 Jahre: 92 Prozent zu 36 Prozent
- 20 bis 29 Jahre: 85 Prozent zu 73 Prozent
- 30 bis 39 Jahre: 71 Prozent zu 72 Prozent
- 40 bis 49 Jahre: 56 Prozent zu 64 Prozent
- 50 bis 59 Jahre: 47 Prozent zu 59 Prozent
- Über 60 Jahre: 44 Prozent zu 46 Prozent
- Gesamt-Entwicklung: 64 Prozent zu 60 Prozent
Mit der Ausnahme der 16- bis 29-Jährigen hat Facebook in der Langzeitbetrachtung also sogar in allen Altersklassen Nutzer hinzugewonnen. Und selbst der Gesamt-Verlust um vier Prozent fällt vergleichsweise moderat aus.
Außerdem gilt: Durch die Übernahmen von WhatsApp und Instagram fängt Facebook die jungen Nutzer über seine Tochter-Plattformen ab. Letztendlich dürfte die Dominanz des Facebook-Konzerns in Deutschland also heute sogar noch größer sein als im Jahr 2014.
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