Die Corona-Krise hat unser Leben ordentlich auf den Kopf gestellt – und sie hinterlässt Spuren. Doch es gibt Lichtblicke. Denn aus jeder Krise gehen positive Dinge hervor. In unserer #Fuckorona-Reihe wollen wir jeden Tag aufmunternde Nachrichten weitergeben und gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Heute: Das Jenaplan Gymnasium in Nürnberg bietet als erstes Gymnasium in Deutschland seinen Schülern Online-Unterricht in Vollzeit.
#FlattenTheCurve: Unter diesem Motto stehen wir in der Gesellschaft seit Wochen zusammen. Nicht nur im Privatleben müssen wir uns anpassen und auf viele Dinge verzichten. Das gilt auch für Unternehmen und Schulen.
Denn um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind auch Schulen geschlossen. Insgesamt sind es 32.000 in Deutschland.
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Viele von ihnen bieten aktuell in unterschiedlichen Formen Online-Unterricht an, um ihren Schülern eine gewisse Tagesstruktur zu geben. Außerdem werden so die Eltern im Home Office ein Stück weit entlastet.
Das Jenaplan Gymnasium in Nürnberg geht dabei einen sehr konsequenten Weg und bietet seit dem 23. März Online-Unterricht an – und zwar in Vollzeit!
Online-Unterricht: Alles verläuft exakt nach Stundenplan
Innerhalb von sechs Tagen setzte das Nürnberger Gymnasium einen Stundenplan für acht Jahrgangsstufen online auf. Als Software zogen die Pädagogen Microsoft Teams heran.
Kurz vor dem Online-Schulbeginn stattete die Schule noch zehn Computer-lose Schüler mit Tablets aus – eine Digitalisierung quasi von Null auf 100. In einzelnen Online-Klassen leiten nun 20 Pädagogen ganz genau nach Stundenplan die einzelnen acht Jahrgangsstufen.
Wie bei einer Online-Videokonferenz begrüßen sich Lehrer und Schüler zum Unterrichtsbeginn in ihrem virtuellen Klassenraum. Meldet sich ein Schüler, erscheint er groß auf dem Screen und ist für seine Schulkameraden zu sehen.
Die Lehrer führen wie gewöhnlich durch den Unterricht. Sie stellen Fragen an die Schüler und laden – beziehungsweise posten – entsprechende Unterrichtsmaterialien ins Klassenzimmer.
So einfach wie es klingt, war es jedoch nicht. Die Pädagogen mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, sowohl bei Lehrern als auch bei Eltern. Um alle Schüler online an die Hand zu nehmen und den Einstieg in den Online-Unterricht zu erleichtern, unterstützen drei Schüler ihre Mitschüler bei der Technik.
Tauchten Fehler oder Schwächen innerhalb der Software-Lösung auf, dokumentierten sie diese und gaben es an die Software-Entwickler weiter. Denn ohne Anpassungen an Microsoft Teams war es nicht möglich, den Unterricht wie gewünscht online abzuhalten.
Macht das Nürnberger Modell Schule?
Die Krise kann auch eine Chance sein. Das ist wahr – auch, wenn wir es derzeit oft hören. Gleichzeitig gelangen viele neue Ideen und Konzepte in den öffentlichen Diskurs, die zuvor lange in der Schublade lagen.
Auch wenn der digitale Unterricht nicht den analogen vollständig ersetzen kann, sollten auch Schulen darüber nachdenken, ein wenig flexibler digitale Lösungen für sich und ihre Schüler zu nutzen.
Dazu ist interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt – und natürlich engagierte Fachleute. Aber daran mangelt es ja aktuell kaum.
Und das ist die beste Nachricht des Tages.
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