Tausende Neuinfizierte in Deutschland, bald 200.000 Infizierte in Amerika, kaum (offizielle) Neuinfektionen in China. In den Medien wiederholt sich (fast) täglich das gleiche Schema, nach dem die neusten Zahlen und Todesfälle genannt werden. Dabei gehen zwei Dinge aber meist unter: Die Anzahl der Menschen, die bereits wieder gesund sind (etwas über 185.000 weltweit, davon etwas über 16.000 in Deutschland [Daten der Johns Hopkins Universität vom 01.04.2020]) und die Lage in Afrika.
Dabei haben die Länder des Kontinents besonders mit möglichen Folgen zu kämpfen. Während in Ländern, wie Syrien, Krieg herrscht, ist die Versorgung mit medizinischen Gütern nicht in jeder Region gewährleistet. Anfang März lag die Anzahl der bestätigten Fälle noch im einstelligen Bereich, seid Mitte des Monats nahmen Neuinfektionen aber stark zu. Insgesamt sind bereits mindestens 30 Länder betroffen, Zahlen vom Dienstag rechnen mit 3.671 Infizierten und 87 Toten.
[mg_blockquote cite=“Bosun Tijani, CEO von CcHub“]Quite a number of African countries, if they get to the level of Italy or the UK, I don’t think the system… is resilient enough to provide support to something like that.[/mg_blockquote]Unternehmen im Technologiesektor unterstützen Einwohner in dieser Lage und bieten Vergünstigungen oder auch zusätzliche Services an. Kenia sieht beispielsweise digitale Bezahlmethoden als Mittel zum Kampf gegen die Ausbreitung. Der größte Telekommunikationsanbieter Safaricom verlangt in Folge dessen teilweise keine Gebühren mehr, sofern Kunden mit der digitalen Währung M-Pesa bezahlen. Transaktionen unter 1.000 Kenianische Schillinge (das sind ca. 9 Euro) sind kostenlos.
Ghana geht einen ähnlichen Weg und wies Anbieter von digitalen Währungen dazu an, sämtliche Gebühren für Transaktionen unter 100 GH₵ (das sind ca. 16 Euro) zu erlassen. Ausnahme bildet hier nur die Auszahlung der digitalen Währung.
Mit Paga, das in Lagos seinen Sitz hat, erleichtert auch ein nigerianisches Unternehmen die bargeldlose Bezahlung. Im bevölkerungsreichsten Land des Kontinents (über 200 Millionen Einwohner) können Händler jetzt Paga-Zahlungen annehmen, ohne dafür eine Provision abtreten zu müssen.
Der größte Innovations-Inkubator CcHub möchte hingegen Projekte unterstützen, die eine Ausbreitung von COVID-19 reduzieren wollen. Dazu werden Beträge zwischen 5.000 Dollar und 10.000 Dollar ausgeschüttet, die Projekte müssen sich dafür nur auf der offiziellen Webseite registrieren.
Zindi, das normalerweise Probleme mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernen löst, bittet seine 12.000 registrierten Ingenieure, bis Ende Juni Modelle zu entwickeln, mit denen man eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus vorhersagen kann. Der beste Ansatz wird mit 5.000 Dollar ausgezeichnet. Weiterhin findet ein Hackathon im April statt, um weitere Problemstellungen zu lösen.
Die E-Commerce Firma Jumia, die in 11 afrikanischen Ländern vertreten ist, spendet zertifizierte Gesichtsmasken an Gesundheitsministerien in Kenia, Marokko, Nigeria, Uganda und Elfenbeinküste. Ein Kontinent bereitet sich auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vor. Ob das aber ausreicht, wird die Zukunft zeigen.
Quelle: TechCrunch
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